Keil lässt Gievenbeck erbeben

von Fabian Renger

(29.08.21) Philip Röhes butterweiche Hereingabe fand Christian Keil in der Mitte. Und der platzierte die Murmel doch tatsächlich noch unter dem Quergestänge. Minute 90, der 2:1 (0:1)-Siegtreffer für den 1. FC Gievenbeck im Heimspiel gegen die SpVgg Erkenschwick war eingetütet. "Da war der Jubel natürlich groß", frohlockte FCG-Coach Florian Reckels. Und das völlig zurecht. Ob er gealtert sei, wollten wir noch von ihm wissen. "Ich war relativ ruhig und hatte volles Vertrauen in meine Mannschaft. Der Sieg an sich ist verdient." Und das Gievenbecker Erfolgsrezept lautete an diesem Nachmittag nicht nur Christian Keil.

Der traf zwar zweimal. Zur ersten Hütte später mehr. Zuerst einmal aber ein Wort zu Johan Scherr. Der spielte stark auf. Er hatte die Ehre, wohl am häufigsten auf Erkenschwicks Sturm-Legende Stefan "Ö" Oerterer zu treffen und ließ diesem keinen Stich. Eine starke Leistung des 22-jährigen Scherr. Nach 67 Minuten verließ der größtenteils eher unauffällige Oerterer den Platz.

Gievenbeck mit vielen guten Gelegenheiten

Doch, na klar: Zu hundert Prozent ist der nicht auszuschalten. Das merkten auch die Gievenbecker rasch. Bereits früh im Spiel steckte Oerterer zu Finn Wortmann durch, der zum 1:0 für die ambitionierten Gäste einnetzte (6.). Gievenbeck tat sich sehr schwer, fand dann aber Vertrauen zum eigenen Spiel und kreierte eine Vielzahl an Chancen. Louis Martin, ein weiterer hervorzuhebener Gievenbecker, stiftete an diesem Nachmittag ganz schön viel Unruhe in der Gäste-Defensive, hatte allerdings einfach kein Glück im Abschluss. So auch zweimal vor der Pause, ein weiteres Mal trafen die 49ers vorm Halbzeitpfiff durch Manuel Beyer sogar ins Tor. Zählte aber nicht, Abseits.

Immerhin: Just nach Wiederanpfiff schlug Keil ein erstes Mal zum 1:1 zu (46.). Das Spiel war nun offen, Gievenbeck zeigte wirklich guten Fußball. Und Erkenschwick, angefeuert durch mehrere lautstarke Anhänger, schadete sich selbst. Martin - Unruhestifter, sagten wir ja - war von Christian Warnat bloß durch eine Notbremse zu stoppen. Das gab Rot (70.). 20 Minuten später flankte Röhe schließlich butterweich und Keil ließ den Gievenbecker Sportpark beben...

1. FC Gievenbeck - SpVgg Erkenschwick 2:1 (0:1)
0:1 Wortmann (6.), 1:1 Keil (46.)
2:1 Keil (90.)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Erkenschwicks Warnat (Notbremse/70.)