Westfalenliga 1
Minnebusch hält die Null fest
Von Fabian Renger
(26.02.23) Krank, noch viel kränker - Borussia Emsdetten. Selbst Cheftrainer Hans-Dieter Jürgens erwischte es und musste aufs wichtige Auswärtsspiel beim TuS Sinsen verzichten. Also übernahm das erprobte Duo Reinhard Kloppenborg/Bodo Gadomski die Leitung. Das war nur eine Randnotiz. Borussia gewann mit 1:0 (0:0). Eduard Wegmann stand nach 73 Minuten da, wo ein Mittelstürmer stehen muss. Aber auch das war nicht die Geschichte des Spiels. Die handelt nämlich von Holger Minnebusch. Der ist 46 Jahre jung und normalerweise Torwarttrainer der Borussia. An diesem Nachmittag stand Minnebusch, mit einigen Oberliga-Spielen ausgestattet, 90 Minuten zwischen Borussias Pfosten. Wir wiederholen es gerne nochmal: Der Mann ist 46 und musste nochmal in der Westfalenliga aushelfen. Mach' ihm das mal einer nach...
Bereits seit geraumer Zeit trainiert Minnebusch voll mit, weil die Torhüterposition ziemlich ausgedünnt war und ist am Teekotten. Jetzt kränkelte Schlussmann Lukas Schröder. Am Sonntagmorgen entschieden Gadomski, Kloppenborg und Minnebusch, dass der Torwarttrainer sich zwischen die Pfosten stellen soll. Und er machte es so, als wäre er noch 15 Jahre jünger. "Die Abwehr hat gut mit ihm zusammengearbeitet. Holger hat die Null gehalten und über 90 Minuten ein konzentriertes Spiel gezeigt", lobte Gadomski. Abschläge, Abstöße: Alles erledigte der Aushilfstorwart selbst und sicher. Exzellent.
Großes Lob an die Mannschaft
Schröder war lange nicht der einzige Ausfall. Borussias Trainerteam telefonierte das ganze Wochenende und fragte stets ab, wer wie fit eigentlich ist. Karneval hat offensichtlich Spuren hinterlassen rund um den Teekotten herum. Marius Klöpper saß beispielsweise auf der Bank - und kam auch noch rein -, obwohl er nicht wirklich fit war. Ging nicht anders. "Man muss der Mannschaft einfach ein Riesenkompliment machen! Sie hat all das umgesetzt, was wir wollten: Wir wollten diszipliniert auftreten, mit einer hohen Laufbereitschaft spielen, wir wollten agieren und nicht reagieren", zog Gadomski seinen Hut.
In der ersten Hälfte war Sinsen etwas tonangebend, so richtig leiden mussten die Gäste jedoch nicht. Die Verhältnisse wurden nach der Pause etwas ausgeglichener. Wegmann brachte Borussia schließlich in Front. Sören Wald - er begann als Innenverteidiger, rückte später ins Mittelfeld vor - eroberte die Kugel und gab sie rechts raus zu Kevin "Manta" Meise. Der ging in den 16er rein und legte ab zum optimal postierten Wegmann - 1:0. Der Siegtreffer. Hernach hätten die Borussen durchaus für Ruhe im Karten sorgen können, beispielsweise Kai Deradjat oder Paul Quibeldey verzeichneten noch aufregende Szenen. Zum 2:0 reichte es zwar nicht mehr. Aber: Sinsen versprühte auch keine so rechte Torgefahr, wirklich ins Wanken geriet Borussias Sieg keinesfalls. Und sonst wäre da ja noch ein Torwart gewesen...
TuS Sinsen - Borussia Emsdetten 0:1 (0:0)
0:1 Wegmann (73.)