Westfalenliga 1
Wie große Chancen willst du vergeben? GW Nottuln: JA!
Von Fabian Renger
(05.03.23) Vielleicht hatte irgendjemand von GW Nottun Lust, Roland Westers in die Verzweiflung zu treiben. Wissen wir nicht. Aber Fakt ist: Nottulns Coach schüttelte nach dem 4:1 (2:0)-Heimsieg über den TuS Sinsen dann doch etwas mit dem Kopf. Seine Elf gewann verdient, hatte eigentlich auch nahezu jederzeit das Zepter in der Hand. Wie viele Chancen Nottuln jedoch an diesem Nachmittag versiebte, das war nicht mehr feierlich.
GWN ging mit 1:0 in Führung. Das sah schön aus. Ein Abpraller landete vor den Füßen von Daniel Feldkamp. Etwa 30 Meter Torentfernung. Und Feldkamp chippte die Kugel über Gäste-Torwart Julian Jaworek hinweg in die Maschen. Ein Lehrbuch-Lupfer (26.). André Kreuz erhöhte nach einer Ecke auf 2:0 (43.). Doch kurz zuvor war bereits Nottulns spendable Zeit angebrochen.
"Zehntausendprozentige" Chancen
Feldkamp holte einen Elfmeter raus. Semih Daglar trat an. Der Versuch, den Ball halbhoch in die Ecke zu knallen, landete schließlich flach in den Armen von Jaworek (40.). Ein festgehaltener Strafstoß - quasi die Höchststrafe. Doch es sollte später noch schlimmer kommen. Felix Hesker, Jens Böckmann, Christian Messing - sie hatten gaaaaanz dicke Dinger im zweiten Abschnitt. "Das waren zehntausendprozentige", meinte Westers. "Das ging im Vier/Fünf-Minutentakt so. Die drei Chancen waren größer als der Elfmeter." Teilweise sei es auch Slapstick gewesen.
Nottuln bekam das verflixte dritte Tor zunächst nicht gebacken. Stattdessen verkürzte Sinsen plötzlich auf 2:1. Einmal war Sinsens fähigster Offensivakteur Nicolai Pakowski - sonst bei Dickens Toka in besten Händen - den Gastgebern mal entwischt. Er zog mit dem Ball nach innen und servierte für Marius Speker (72.). Allerdings brauchte kein GWN-Anhänger an seinen Fingernägeln herum kauen. Zwei Minuten später machte Daglar mit dem 3:1 nämlich alles klar (74.). Dabei wurde er obendrein noch umgenietet, was Gelb-Rot für den TuS'ler Noah Karthaus bedeutete. Wieder zwei Minuten drauf war Peter Stüve mit dem 4:1-Endstand zur Stelle. Beide Tore entstanden über die linke Bahn und einer anschließenden Hereingabe in den Rückraum.
GW Nottuln - TuS Sinsen 4:1 (2:0)
1:0 Feldkamp (26.), 2:0 Kreuz (43.)
Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Sinsens Noah Karthaus (74./Gr. Foulspiel), Nottulns Semih Daglar scheitert mit Foulelfmeter an Sinsens Keeper Julian Jaworek (40.)