Westfalenliga 1
Mesum fehlt es zunächst an der Ferkeligkeit
Von Fabian Renger
(05.03.23) Nach Erkenschwick fährt Marcel "Cello" Langenstroer immer gerne, berichtete uns der Trainer des SV Mesum nach dem Gastspiel am Stimberg. Das Problem: Auch die Mesumer schafften es nicht, beim Tabellenführer zu punkten - sie unterlagen der heimischen SpVgg mit 2:3 (0:1). "Ich muss ehrlich sagen: Hinten raus ist es verdient gewesen, dass wir da nichts mitnehmen", räumte Langenstroer ein. Weil seine Elf in der ersten Halbzeit zu wenig ferkelig agierte.
Das hatte Langenstroer von seinen Männern eigentlich eingefordert. Elf Ferkel sollten sie sein, die Basics abrufen, Körpersprache an den Tag legen, zweite Bälle gewinnen, in den Zweikämpfen hart zur Sache gehen. Wie schon im Hinspiel fehlte es in dieser Hinsicht zunächst. Und wenn die Mesumer mal nach vorne spielten, waren die Bälle schnell futsch. Auch in der Mittelfeldreihe fehlte mitunter der Mut. Der 0:1-Rückstand resultierte derweil aus einer ziemlich blöden Geschichte. Mesums Tobias Guthardt verursachte einen unnötigen Foulelfmeter, den Jan Binias verwandelte (21.).
Unnötiger Elfer, Luftloch und ein schönes Tor
Die Schwicker, die sich daheim noch keinen (!) Punktverlust erlaubt haben, erhöhten im zweiten Abschnitt auf 2:0. Auch das war ein total doofes Gegentor. Eckstoß für die Gastgeber, Mesums Andreas Heckmann steht am ersten Pfosten und haut über den Ball. Das Leder gelangt im Fünfer zu Finn Wortmann, der letztlich einschießt (47.). Beim 3:0 von Moriz Isensee sah das dann auch mal nach Spitzenreiter-Fußball ohne gegnerische Schützenhilfe aus (52.).
Doch Langenstroer hielt seinen Schützlingen zugute: "In der zweiten Halbzeit haben sie sich den A*sch aufgerissen." Mesum ackerte jetzt spürbar härter. Marvin Egbers holte einen Strafstoß raus und traf selbst aus elf Metern - 3:1 (54.). Später war Christian Biermann mit dem 3:2 zur Stelle (79.).
Die Gäste hatten die SpVgg am Kragen. "Die haben verwaltet und wurden sehr nervös", bekam Langenstroer große Augen, wie viele Kilometer sein Trainerkollege Magnus Niemöller da an der Seitenlinie abspulte. Der zitterte um die drei Zähler und hatte mächtig Glück. Wenn Biermann in aussichtsreicher Position nämlich nicht wegen einer Abseitsposition zurückgepfiffen worden wäre, wäre es wohl brenzlich geworden. So blieb's beim knappen 3:2-Erfolg des Ligaprimus. Es war verdient, aber Langenstroer wurde das Gefühl nicht los: "Es wäre mehr möglich gewesen, wenn wir in der 1. Halbzeit besser aufgetreten wären."
SpVgg Erkenschwick - SV Mesum 3:2 (1:0)
1:0 Binias (21./FE), 2:0 Wortmann (47.)
3:0 Isensee (52.), 3:1 Egbers (54./FE)
3:2 Biermann (79.)