Festival der individuellen Fehler

Von Fabian Renger

(30.04.23) Überlassen wir heute mal TuS Hiltrups Trainer Marcel Stöppel diesen Job. Er lieferte uns nach dem Heimspiel gegen den SV Rödinghausen II gleich mal die passende Überschrift. Wir sollten doch bitte nach der 0:3 (0:3)-Niederlage der Hiltruper mit "Festival der individuellen Fehler" titeln. Und lieber Herr Stöppel: Siehe oben. Vielleicht ist das ja halbwegs Balsam auf die Seele.

Doch die Headline war ja auch treffend. "Das war irgendwie erschreckend", begann Stöppel seine Analyse. Allgemein machte seine Elf inhaltlich, strukturell gar nicht viel falsch. Das Ballbesitzspiel beispielsweise sah ganz passabel aus, aber das war nicht alles. "Wir hatten Böcke ohne Ende", vermisste der Coach die Konzentration und Spannung im Auftritt seiner Elf.

Und so legte Hiltrup den Gästen die Tore auch quasi allesamt auf dem Silbertablett und mit einer Schleife drumherum auf. Beim ersten Einschlag war's eine dreifache Fehlerverkettung. Erst verlor Hiltrup den Ball beim Andribbeln, der SVR schaltete rasch um und flankte die Kugel rein. In der Mitte wirkte Hiltrups Defensive orientierungslos und zum allem Überfluss flog auch TuS-Goalie Romain Böcker am Ball vorbei. Alexander Tübing traf schlussendlich (9.). Beim 2:0 sprang Hiltrups Moritz Revermann am Ball vorbei. Nichts war's mit der Klärungsaktion, wieder netzte Tübing (20.). Und dann das 3:0 durch Tolga Dogan. Wieder klärte Hiltrup nur unzureichend (39.).

"Abschaltmodus war nicht gewollt"

Plötzlich lagen die Gastgeber aussichtslos hinten. "Rödinghausen war heute echt nicht in dem Sinne die bessere Mannschaft und kein Übergegner", hatten sich die Hausherren den Rückstand eher selbst zuzuschreiben. Sonderlich viel Erbauliches brachten sie zumindest in der vordersten Front auch nicht zustande. Ein paar Halbchancen hier, eine Möglichkeit durch Stan Schubert zum Anschlusstreffer dort. Das war's.

In der zweiten Halbzeit stabilisierte sich Hiltrup immerhin, agierte etwas konzentrierter und mit weniger Fehlern. Stöppel mahnte: Noch sei seine Elf nicht durch. Sinsen gewann. Freilich beträgt Hiltrups Vorsprung auf die rote Zone sichere neun Zähler. Das dürfte dicke reichen. Aber wer weiß das schon. Jedenfalls stellte der Trainer klar: "Der Abschaltmodus, den wir heute, war nicht gewünscht und gewollt."

TuS Hiltrup - SV Rödinghausen II 0:3 (0:3)
0:1 Tübing (9.), 0:2 Tübing (20.)
0:3 Dogan (39.)