Westfalenliga 1
Hiltrup steigert sich zum Dreier
Von Fabian Renger
(22.10.23) Superschwach gestartet, bis zur Pause zumindest gesteigert und in der zweiten Halbzeit absolut abgeliefert: So könnte man den Auftritt des TuS Hiltrup bei Preußen Espelkamp kurz und bündig beschreiben. Hiltrup gewann mit 3:1 (1:1). Rollen wir das Ganze mal chronologisch auf.
Zunächst zum Ursprungsgedanken des Marcel Stöppel. Der Hiltruper Coach rief seine Männer dazu auf, diesmal den Fokus aufs Spiel mit dem Ball zu legen. Das klappte allerdings zunächst überhaupt nicht. "Die erste Viertelstunde war die schwächste seit Langem", so Stöppel kopfschüttelnd. Folgerichtig geriet seine Elf in Rückstand. Gleich mehrere schlimme Ballverluste leistete sie sich da am eigenen 16er. Das kannte Stöppel so überhaupt nicht von seinen Männern. Einer davon führte zum 0:1 aus TuS-Sicht, Dimitrios Nemtsis traf (6.). Es war zweifelsohne verdient. Hiltrup war bis dato noch gefühlt auf der Hinfahrt.
Danach wurde es immerhin etwas besser, also anders ausgedrückt: Es wurde weniger schlimm bis durchwachsen. Jedenfalls stabilisierte sich Hiltrup. Beim Ausgleichstor half Kommissar Zufall. Alex Gockel schoss aus 17 Metern drauf, der Ball prallte an die Latte, von dort an den Rücken von Heim-Torwart Nik Deubel und von ihm ins Netz - 1:1 (27.). Glück gehabt. "Ich hab Alex nach dem Spiel gesagt: Das passiert nur, weil du schon vier Tore hattest", schmunzelte Stöppel.
Zweite Halbzeit? Stöppel: "Brettstark!"
In Pause war er aber nicht ganz so happy. Irgendwie stimmte das alles noch nicht. Nach dem Wiederanpfiff hellte seine Laune jedoch auf. "Wir haben eine brettstarke zweite Halbzeit gespielt", lobte Stöppel. Gegen den Ball war das nun richtig töfte, mit dem Ball waren richtig gute Kombinationen dabei, das Ballbesitzspiel stimmte ebenfalls. Auf rund 60 bis 65 Prozent schätzte Stöppel den Anteil seiner Mannschaft in diesem Teilbereich. Das 2:1 kam auch relativ rasch. Der Coach verwendete zur Beschreibung das Adjektiv "mustergültig". Gockel schickte nach einem schönen Angriff durchs Zentrum Nils Johannknecht, der mit dem linken Fuß ins rechte untere Eck abschloss (59.).
"Wir haben aufs 3:1 gedrückt", fand Stöppel. Doch seine Mannen erlösten ihn nicht. Stan Schubert veredelte eine Kontersituation nicht, Joschka Brüggemann traf nur die Latte. "Wir haben draußen Sorge gehabt, dass wir noch ein komisches Tor reinbekommen", dürfte Stöppel ein paar Stoßgebete losgeschickt haben. Espelkamp schlug noch so manche Bälle in Richtung Romain Böcker. "So eine ganz klare Tormöglichkeit gab's aber nicht für Espelkamp", meinte Stöppel. In der Nachspielzeit ballte er schließlich nochmal die Jubelfaust. Lukas Cofalik schickte Schubert. Dessen Querpass verwertete Richard Joaquim zum 3:1-Endstand (90+4.). Hätte das jemand Stöppel nach 15 Minuten gesagt, er hätte wohl direkt unterschrieben.
Preußen Espelkamp - TuS Hiltrup 1:3 (1:1)
1:0 Nemtsis (6.), 1:1 Gockel (27.)
1:2 Johannknecht (59.), 1:3 Joaquim (90+4.)