Elfmetertöter Luca Kersting!

Von Fabian Renger

(22.10.23) Ja, da leck mich doch am Zückerli! Das war durchaus ein verrücktes Ende im Hassenbrockstadion. Der SV Mesum hatte GW Nottuln zu Gast. Nottulns Pausenführung hatte Mesum egalisiert, es stand also noch 1:1. Dann gab es in der 92. Minute erst Rot für Mesums Luca Bültel und Peter Stüve versuchte sein Glück per Foulelfmeter. Doch da hatte er die Rechnung ohne Mesums Torwart Luca Kersting gemacht. Der hielt den Strafstoß. Wahnsinn!

Fangen wir daher mal mehr oder weniger ganz hinten an. Einen Abschluss von Max Picht pariert Kersting, lässt aber nach vorne prallen. Dickens Toka will aus etwa vier Metern abstauben, wird dabei jedoch von Luca Bültel festgehalten. Rote Karte. Vereitelung einer Torchance. Strafstoß. Stüve schnappt sich die Kugel, visiert die linke untere Ecke an. Kersting riecht das und hält. Rund fünf Minuten später ist Schluss. Gänzlich überraschend kommt das übrigens nicht: Kersting galt einst bereits als Elfmeterkiller. Da spielte er jedoch noch in der B-Liga. Seit dem Sommer kickt er in der Westfalenliga. Offenbar hat er das nicht verlernt.

Nottuln beginnt stark...

In der ersten Halbzeit begann Nottuln stärker als die Hausherren. Vor allem die zweiten Bälle gingen reihenweise an GWN. Folgerichtig gelang der Führungstreffer. Nach einem Ballgewinn im zentralen Bereich dribbelte Marvin Möllers an, spielte links Georg Schrader frei. Der setzte sich gut durch und bewahrte im Eins-gegen-Eins vor Kersting die Nerven (4.). Einige Angriffe hätten die Gäste hernach besser ausspielen können/müssen. Einmal klappte es bis zum Torabschluss. Möllers traf, soll sich jedoch im Abseits befunden haben.

Doch mit fortwährender Spieldauer baute Nottuln merklich ab. Mesum lief energischer an, die Verlagerungen klappten nicht, die zweiten Bälle wurden immer seltener Beute der Baumberge-Boys. Nottulns Coach Jens Niehues bemängelte zudem die immer größer werdenden Distanzen zwischen den Linien. Im zweiten Abschnitt war es schließlich endgültig um die Gäste geschehen.

...und Nottuln baut stark ab

"Die war echt nicht mehr gut. Wir haben komplett den Faden verloren und um das Tor gebettelt", befand Niehues. "Wir waren nicht mausetot, haben auch alles reingeschmissen, aber haben Nullkommanull an das gedacht, was wir machen wollten." Mesum hingegen ließ den Ausgleich lange Zeit liegen. Chris Strotmann traf bloß den Pfosten (47.), Yannik Willers verfehlte das Tor der Gäste hauchdünn (49.). Willers (58.) und Lars Jenders (66.) prüften anschließend noch die Talente von GWN-Goalie Christoph Hunnewinkel. Es brauchte erst einen Handelfmeter, um jubeln zu können. Philip Grewe überwand Nottulns Torwart (78.).

Im Anschluss rückte Bültel zweimal in den Fokus. Einmal, als er nach einem Freistoß beinahe das 2:1 erzielte hätte (86.) - beim zweiten Mal foulte er Toka, kassierte Rot und flog runter. Dass es dabei blieb, dafür konnte er sich bei seinem Schlussmann Luca Kersting bedanken. Wäre für Nottuln, das gab auch Niehues zu, aber auch nicht verdient gewesen.

SV Mesum - GW Nottuln 1:1 (0:1)
0:1 Schrader (4.), 1:1 Grewe (78./HE)
Bes. Vorkommnisse: Rote Karte für Mesums Luca Bültel (Notbremse/90+2.), Mesums Torwart Luca Kersting hält Foulelfmeter von Peter Stüve (90+2.)