Westfalenliga 1
In Nieheim war alles etwas anders für Hiltrup
Von Fabian Renger
(05.11.23) Was geht denn jetzt bitteschön mit dem TuS Hiltrup ab? Nach dem 1:0-Sieg über Peckeloh schrieben wir über ein typisches Hiltruper Spiel. Sieben Tage später müssen wir nun genau über das Gegenteil berichten: Der TuS gewann mit 4:2 (3:1) beim 1. FC Nieheim. So einiges an dieser Partie war anders als man das vom TuS kennt. Alle vier eigenen Tore entstanden aus dem Spiel heraus. Die beiden Gegentreffer resultierten aus einer Standardsituation. Mit Peter Effing gab's einen Hiltruper Premieren-Torschützen - zumindest in der Liga. Doch vielleicht passte es auch einfach zu den Begebenheiten.
Denn in Nieheim ist so einiges anders als anderswo. Der Kabinentrakt - eine Turnhalle - ist 500 Meter vom Kunstrasen entfernt. Die Halbzeitansprache machte der TuS dann kurzerhand halt auf dem Platz. Der Untergrund war super rutschig. Die Reise aus Hiltrup dauert über zweieinhalb Stunden. Summa summarum gibt's einfachere Bedingungen. Das könnte dir in den Knochen stecken oder dich irgendwie beeinträchtigen - könnte. Dem war aber nicht so. "Das war heute eine Leistung der Moral und Mentalität", betonte Stöppel.
Geile Buden
Seine Mannschaft war aber nicht nur vom Kopf her klar und mit dem Herzen dabei, sondern hatte auch einige hübsche Tore im Angebot. Peter Effing erzielte das 1:0 (10.) und das 2:0 (27.). Seine ersten beiden Ligatore im Hiltruper Dress. Beim 1:0 setzte er die Kugel mit dem rechten Schlappen ins rechte untere Eck. Beim 2:0 war's genau andersherum: Mit links ab ins linke Eck. Offensichtlich hatte Effing danach Blut geleckt. Er legte nämlich auch noch das 3:0 vor. Linus Groeger schweißte die Pille anschließend aus rund 14 Metern vom rechten 16er-Eck in den linken Giebel (31.). "Richtig schön anzusehende Tore", staunte Stöppel. Gut ausgedrückt. Ziemlich unglücklich war es für seine Elf, dass sie sich quasi mit dem Halbzeitpfiff das 3:1 fing. Nach einem Eckstoß eierte die Kugel etwas umher, bis Marlon Pott getroffen hatte (45.).
Umso passender für die Gäste, dass sie kurz nach dem Seitenwechsel direkt durch Nils Johannknecht das 4:1 nachlegten (53.). Alles schien gegessen. Allerdings stimmte später bei einem Nieheimer Halbfeld-Freistoß die Zuordnung nicht und Tobias Puhl köpfte zum 4:2-Endstand ein (72.). Mehr war nicht drin für den FCN. "Das war eine saubere, gute Leistung. Wir waren recht effektiv heute", freute sich Stöppel, der wusste: "In Nieheim sind schon ganz andere gescheitert."
Einziges unschönes Mitbringsel von diesem dann doch etwas eigenartigen Sonntagnachmittag: Joschka Brüggemann staubte die fünfte Gelbe Karte ab und fehlt kommende Woche gegen Hamm.
1. FC Nieheim - TuS Hiltrup 2:4 (1:3)
0:1 Effing (10.), 0:2 Effing (27.)
0:3 Groeger (31.), 1:3 Pott (45.)
1:4 Johannknecht (53.), 2:4 Puhl (72.)