Westfalenliga 1
Es war gar nicht so deutlich
Von Fabian Renger
(10.03.24) Nur eines der vergangenen acht Duelle mit dem SV Mesum gewann Westfalia Kinderhaus. Fast schon legendär war das Hinspiel, als die Kinderhauser eine komfortable 2:0-Führung binnen 20 Minuten komplett aus der Hand gaben und mit 2:5 unter die Räder kamen. Jetzt stand das Rückspiel in Kinderhaus an. Es konnte also nur um die Höhe des Mesumer Siegs gehen - oder auch nicht. Kinderhaus gewann mit 3:0 (1:0). Allerdings muss man dazu ein paar Dinge wissen. Das erste Tor könnte Abseits gewesen sein. Und die Tore zwei und drei fielen erst in der Nachspielzeit. War also ein durchaus offenes Match.
"Du stehst am Ende mit einem 0:3 da, was die Jungs so nicht verdient haben", meinte Mesums Trainer Marcel "Cello" Langenstroer. Er sah ein in seinen Augen typisches 0:0-Spiel. "Kinderhaus ist nichts eingefallen, wir haben die Räume supereng gemacht." Das war auch der Plan der etwas dezimiert an den Start gegangenen Gäste: Kompakt stehen, wenig zulassen, Kinderhaus den Ball überlassen, das eigene Heil in Kontern suchen. "Wir haben eine gute Leistung gezeugt", zollte Langenstroer seinen Männern Respekt.
Abseits oder kein Abseits?
Bir zur 44. Minute ging das Geschehen relativ torchancenarm über die Bühne. "Wir mussten geduldig bleiben", erklärte Westfalias Co-Trainer Omid Asadollahi. Geduld zeigte seine Elf dann. Es kommt die Minute kurz vor der Pause, es kommt zu einem Eckball der Hausherren. Sie spielen den kurz aus, Semih Daglar schießt vom 16er-Eck auf die Bude der Gäste. Es soll wohl ein Torschuss werden, aber Flo Graberg hält seinen Schlappen rein - 1:0 (44.). Mesums Hintermannschaft ist auf 180.
"Unsere Jungs haben sich tierisch aufgeregt, weil sie eine Abseitsstellung gesehen haben", so Langenstroer. Plötzlich sei Graberg so frei gewesen, das sei gar nicht anders möglich gewesen außer eben aus einer Abseitsstellung heraus. Langenstroer selbst war zu weit weg vom Geschehen für eine todsichere Einschätzung, räumte er ein. Asadollahi winkte ab. Seine Meinung: Reguläres Tor. Ein VAR liegt uns nicht vor. Referee David Hennig hatte jedenfalls keine Einwände.
Kurz nach dem Wiederbeginn wäre beinahe der Ausgleich gefallen. Chris Strotmann traf nach einer Ecke aber nur den Pfosten (50.). "Wenn du das 1:1 machst, wird's ein wildes Spiel", war sich Langenstroer sicher. Es fiel kein 1:1, wirklich wild war es vielleicht in den intensiv geführten Zweikämpfen, sonst eher seltener. Erst in der Nachspielzeit folgten die letzten beiden Treffer. Henrik Hake legte für Felix Ritter zum 2:0 auf (90+3.). Später machte Luis Haverland noch mit einem abgefälschten Schuss den 3:0-Endstand klar (90+5.). "Wir haben heute kaum was zugelassen, am Ende verdient gewonnen. Über die Höhe kann man diskutieren", bilanzierte Asadollahi.
Westfalia Kinderhaus - SV Mesum 3:0 (1:0)
1:0 Graberg (44.), 2:0 Ritter(90+3.)
3:0 Haverland (90+5.)