Westfalenliga 1
Nottuln dezimiert sich selbst und verliert
Von Jakob Schulze Pals
(20.08.23) Zu einem gemischten Fazit kam Nottulns Trainer Jens Niehues nach der 3:2 (3:2)-Auswärtsniederlage seiner Grün-Weißen beim Aufsteiger Bockum-Hövel. "Wir sind natürlich enttäuscht. Zum einen, weil wir bei den extremen Temperaturen einen hohen Aufwand betrieben haben. Zum anderen, weil wir gut gespielt haben, viele Torchancen hatten und für uns einfach mehr drin war." Doch eigene individuelle Fehler, ein bisschen zu viel Temperament und nicht zuletzt ein guter Gegner machten den Grün-Weißen einen Strich durch die Rechnung.
Aber der Reihe nach. Die 189 Zuschauer sahen ein überragendes Fußballspiel auf gehobenem Westfalenliga-Niveau. Schon nach sieben Minuten fiel das erste Tor. Und das auf einem Weg, der den Nottulnern an diesem Tag den Zahn ziehen sollte. Die Grün-Weißen verloren im Angriff den Ball und sofort ging bei den Hausherren die Post ab. Am Ende war es Mergim Deljiu, der zum 1:0 traf. Doch die Gäste blieben unbeeindruckt. Felix Hesker schnappte sich nur vier Minuten später das Leder und setzte einen Freistoß direkt ins Netz – 1:1. Alles wieder auf Anfang. Und es ging Schlag auf Schlag im ersten Durchgang. Jetzt war wieder Bockum-Hövel dran. Erneut verlor Nottuln den Ball tief in der gegnerischen Hälfte, wieder ging es ganz fix. Konter über vier Stationen, Rafael Miguel Lopez Zapata netzte ein (20.).
Messing fliegt
Kurze Zeit später klingelte es wieder auf der anderen Seite. Diesmal brauchten die Gäste gar nur drei Minuten für ihre Antwort. Nottuln spielte sich über die linke Außenbahn durch und fand im Strafraum Peter Stüve. Das ist immer eine gute Idee. Schnelle Drehung, Abschluss, Ausgleich. In der Folge nahm die Schlagzahl etwas ab. Doch Bockum-Hövel schaffte vor der Pause trotzdem noch das 3:2. In der 40. Spielminute war es Melih Sayin, der einen Konter mustergültig abschloss. Trotzdem war für die Gäste in der zweiten Halbzeit noch alles drin. Das Spiel schien noch längst nicht durch zu sein.
Bis zur 61. Spielminute. Am Spielfeldrand kam es zwischen Nottulns Christian Messing und einem Bockum-Höveler Gegenspieler zu einem Gerangel, an deren Ende Messing handgreiflich wurde. Schiedsrichter Mathias Gerlach zückte sofort Rot. "Darf ihm natürlich nicht passieren", wusste auch Niehues. In Unterzahl war die Aufgabe für die Gäste ungleich schwerer. "Wir mussten defensiv immer auf der Hut sein, mussten aber gleichzeitig irgendwie das Ding vorne reinbekommen", erklärte Niehues das Dilemma. Zwar hatte Hesker noch eine Chance und der eingewechselte Maximilian Picht scheiterte mit einem Lupfer, richtig zwingend wurde es aber nicht mehr.
SG Bockum-Hövel – Grün-Weiß Nottuln 3:2 (3:2)
1:0 Deljiu (7.), 1:1 Hesker (11.),
2:1 Lopez Zapata (20.), 2:2 Stüve (23.),
3:2 Sayin (40.)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Christian Messing (Grün-Weiß Nottuln) wegen Tätlichkeit (61.).