Westfalenliga 1
Kreuz macht's wie ein Stürmer
Von Fabian Renger
(24.09.23) Na endlich! Tormaschine André Kreuz ist zurück im Geschäft. In den beiden Vorjahren schoss GW Nottulns Kapitän zusammengerechnet fünf Buden. Nach dem Auswärtsspiel beim Delbrücker SC steht Kreuz immerhin bei einem Saisontor. Der Innenverteidiger erzielte nämlich den goldenen Treffer zum 1:0 (1:0)-Auswärtssieg. Nach 42 Minuten bewegte er sich dort, wo man als Stürmer stehen muss.
Im Spielaufbau leistet sich Nottuln einen Ballverlust. Delbrück ist das zu wild und vertendelt die Kugel direkt wieder. Nette Geste, muss man den Gastgebern ja lassen. Marvin Möllers schiebt die Murmel rüber zu Kreuz, der neun Meter vor der Hütte cool bleibt und schön unten rechts einschiebt (42.). Wir fordern: Kreuz sollte jetzt dauerhaft in die Angriffsreihe!
Nottuln hat 25 Minuten lang Probleme
Bis dato war's allerdings beileibe keine verdiente Führung. Der eher so semicoole Sonntag gegen Maaslingen hatte offenbar Spuren hinterlassen. In den ersten 25 Minuten der Begegnung vermisste GWN-Coach Jens Niehues die allerletzte Energie. "In so einigen Zweikampfsituationen und bei einigen Entscheidungen waren wir etwas schläfrig", umschrieb es der Trainer. Es brauchte schon einen Weckruf. Den gab's am lautesten, als der DSC den Pfosten traf. Es war eine von vielen besseren Offensivaktionen der Hausherren.
Doch dann kam Kreuz mit der Führung. Es war Halbzeit. Und im Anschluss änderte sich die Gemengelage. "Wir sind gut aus der Kabine gekommen und müssen direkt nachlegen", berichtete Niehues. Jedoch hat sein spielender Co-Trainer Möllers nicht genau genug beim Capitano hingeschaut. Ähnlich wie Kreuz war er neun Meter vorm Delbrücker Gehäuse plötzlich freigespielt, jedoch geriet er leicht in Rückenlage, die Chance verpuffte. "Der Unterschied zwischen einem Innenverteidiger und Mittelfeldspieler", frotzelte Niehues.
Möllers trifft - steht aber im Abseits
Danach kreierte dessen Mannschaft einige gute Umschalter. Max Picht, Christian Messing oder auch Georg Schrader waren an den gefährlichsten Szenen beteiligt. Einmal traf Möllers gar das gegnerische Tor - er hat ihn stark weggemacht, erzählt man sich -, doch Referee Nikolai Mester hob die Hand. Abseits. Ärgerlich.
Das Engagement der Gäste passte aber jetzt, die Vereidigungsarbeit meistens auch, Nottuln überzeugte mit einer gewissen Präsenz. Und hinten drin stand mit Christoph Hunnewinkel ein Mann, der seinen Job als Torhüter verstanden hat. Denn als Delbrück dann doch mal durchkam, den Ball reinflankte und in der Mitte ein Delbrücker gegen Hunnewinkels Laufrichtung köpfte, da rettete er mit einem heldenhaften Reflex und lenkte die Kugel an den Pfosten.
Delbrücker SC - GW Nottuln 0:1 (0:1)
0:1 Kreuz (42.)