Westfalenliga 1
Wenn der Kopf noch in der Halbzeit ist...
Von Fabian Renger
(08.10.23) So schnell kann's gehen. GW Nottuln führte doch tatsächlich beim Tabellenführer SC Verl II mit 1:0 zur Pause. Georg Schrader traf mit dem Halbzeitpfiff - er drehte eine seiner gefährlichen Ecken direkt rein. Kann man mal machen. Irgendwer mischte jedoch den Gästen wohl was in den Pausentee. "Man kann schon sagen, dass wir alle noch in der Kabine waren", ärgerte sich Nottulns spielender Co-Trainer Marvin Möllers nachher schwarz. Denn nach 50 Minuten führte Verl plötzlich mit 2:1 - innerhalb von fünf Minuten hatten die Hausherren die Partie gedreht. Nach 90 Minuten feierte der Spitzenreiter einen 4:1-Heimerfolg und bei den Nottulnern blieb das Gefühl übrig: Da war eigentlich viel, viel mehr drin...
"Wir haben in der ersten Halbzeit sehr viel Laufarbeit und Aufwand betrieben", war den Gästen laut Möllers kaum was vorzuwerfen. Der Fleiß stimmte, die inhaltliche Darbietung auch. Dickens Toka vergab ein früheres 1:0, das machte dann Schrader aber klar. Eigentlich ja alles tutti.
Wiederanpfiff, fünf Minuten, zwei Tore...
Natürlich nahm sich Nottuln vor, in der zweiten Halbzeit genau daran anzuknüpfen. Das ging nur eben maximal schief. Verl konterte sich nach einem misslungenen Pressingversuch der Gäste direkt zum 1:1-Ausgleich durch Robin Friedrich (46.). "Wir müssen den Konter unterbinden und ein taktisches Foul ziehen...", haderte Möllers. Wenig später leistete sich ein Nottulner ein unzweifelhaftes Foulspiel in der Box. Friedrich trat zum Elfmeter an - 2:1 (50.). Spiel gekippt. "Das war schon der Knackpunkt", wusste Möllers.
Allerdings bekam Nottuln nach dem zweiten Gegentor zunächst wieder einen Fuß auf die Erde. Lukas Höing und Georg Schrader verpassten in einer Doppelchance das 2:2. Möllers war sich sicher: "Dann wäre das Spiel wieder offen gewesen." War es aber nicht, stattdessen besorgte nämlich Illia Poliakov das 3:1 (69.). Jetzt war die Messe durch, wenngleich Peter Stüve noch das mögliche 3:2 auf dem Schlappen hatte. Fast schon unwichtig, dass Sekou Eickholt in der Nachspielzeit noch übers 4:1 jubelte (90+3.).
SC Verl II - GW Nottuln 4:1 (0:1)
0:1 Schrader (45.), 1:1 Friedrich (46.),
2:1 Friedrich (50./FE), 3:1 Poliakov (69.)
4:1 Eickholt (90+3.)