Das gute Gefühl, nach Hause zu kommen

Von Malte Greshake

(27.05.21) Ach, es ist doch einfach ein herrliches Gefühl, nach Hause zu kommen, alles an seinem angestammten Platz zu finden und sich einfach rundherum heimelig zu fühlen. Ungefähr so beschreibt es auch Mike Strickling, als er im letzten Jahr zu seiner TSG Dülmen zurückkehrte. "Ich war ja schon Spieler in Dülmen, damals zu Viertligazeiten", schwelgt der Coach in Erinnerungen. "Danach hat man sich auch nie richtig aus den Augen verloren."

Bei den Verhandlungsgesprächen präsentierte ihm der Verein ein neues Konzept. Die zweite Mannschaft solle näher an die Erste herangerückt werden. "Das ist ein Team, das hauptsächlich aus Leute mit TSG-Blut besteht", war der 44-Jährige schnell von dieser Aufgabe überzeugt. "Der Verein wird sehr familiär geführt und es sind immer noch viele alte, bekannte Gesichter dabei." Auch wenn natürlich mittlerweile ein Generationswechsel stattgefunden habe, sei es für ihn also immer noch wie nach Hause zu kommen.

Eine verkorkste erste Saison

Vor seinem Engagement in Dülmen hatte Strickling noch eine zweijährige Babypause eingelegt. "Sobald ich mich zurückerinnern kann, war das überhaupt meine erste richtige Fußballpause. Eigentlich wollte ich noch länger pausieren, aber manchmal führen die Wege einen einfach zusammen." Leider sollte die Corona-Unterbrechung dem Coach dann nach seinem Start zügig den Wind aus den Segeln nehmen. "Die kurze Saison war schon verkorkst", meint er und freut sich auf seine erste richtige Spielzeit.

Bei der Reserve hatte Strickling zunächst einen riesigen Kader vorgefunden. "Das waren teilweise 30 Spieler, da muss man aufpassen, dass das nicht zu Unstimmigkeiten führt", so der Übungsleiter. Obwohl Strickling zur neuen Saison acht oder neun A-Jugendliche mit ins Boot holen will, sieht er die Reserve aber nicht als reine U23: "Für mich macht es der gute Mix zwischen jungen und älteren Spielern." Von den alten Haudegen sollen die Jungspunde so viel wie möglich mitnehmen. Und: "Bei uns haben sie die Chance, Spielpraxis zu kommen. Das ist das Einzige, was sie weiterbringt."

"Menschlich und fachlich passt das super"

Im Kader der zweiten Mannschaft ist Jonas Allkemper mit seinen 28 Lenzen einer der erfahreneren Spielern. Seit 2011 kickt er in der Reserve und ist außerdem im Verein noch als Geschäftsführer tätig. "Sonst waren wir immer eine recht alte Mannschaft", verrät er. "Uns hat immer die Geschlossenheit und Kameradschaft ausgezeichnet." Von Strickling ist er übrigens mehr als überzeugt: "Menschlich und fachlich passt das super. Mike hat uns auf jeden Fall auch körperlich fitter gemacht."

Die Fitness war zwar nicht immer das große Manko der Zweiten - ein wenig Kontinuität und defensive Stabilität könnte ihr aber guttun. "Wir haben immer mal ein Spiel, da verlieren wir recht deutlich. Sind aber sonst auch immer gegen Gegner von oben für eine Überraschung gut." Auch wenn es bei der TSG zunächst darum geht, nichts mit dem Abstieg am Hut zu haben, haben die wenigen Spiele der vergangenen Saison Lust auf mehr gemacht. Nach nur drei Punkten aus vier Spielen zu Beginn, blieben Stricklings Jungs bis zur Unterbrechung ungeschlagen und landeten auf dem fünften Tabellenplatz. Eine Platzierung, mit der sich Allkemper auch in der Zukunft mehr als anfreunden könnte.