Kreisliga A2 AC
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Der Durchlauferhitzer
Von Malte Greshake
(20.05.21) Der Sprung ins kalte Wasser kann auch im Fußball manchmal richtig unangenehm sein. Bei Grün-Weiß Nottuln scheinen die Verantwortlichen dank ihrer U23 ein Rezept gefunden zu haben, diese Ungemütlichkeit zu vertreiben. "Der Weg in die Erste und somit in die Westfalenliga ist ein riesiger Sprung für unsere jungen Spieler", weiß auch Nottulns Abteilungsleiter Lothar Ulrich. "Damit die eigenen Talente nicht woanders hingehen, sollen sie den Schritt über unsere U23 machen." Den Nachwuchsspielern werden so in der zweiten Mannschaft alle Chancen eingeräumt, sich weiterzuentwickeln, um irgendwann eventuell in den Kader der Ersten einzutauchen.
Damit dieses Zusammenspiel klappt, legen die Verantwortlichen schon seit Jahren Wert auf gut ausgebildete Trainer in allen Altersbereichen. "Dabei haben wir den Anspruch, technisch sauberen Fußball zu spielen und die Spieler im taktischen Bereich weiterzubringen", so Ulrich. Mit André Bertelsbeck, ehemals Trainer von VfL Senden, wurde zudem im vergangenen Winter ein Sportlicher Leiter installiert, der sich um die leistungsbezogene Entwicklung der Jugend- und Seniorenmannschaften kümmern soll.
Popps Wunsch
In der U23 bleibt auf dem Trainerstuhl übrigens alles beim Alten: Mario Popp geht in seine dritte Saison und Sascha Frye bleibt sein Co-Trainer. "Als ich hier angefangen habe, habe ich eine super Mannschaft vorgefunden", sagt Popp, der vor diesem Engagement eher im Frauenfußball unterwegs war. VfL Billerbeck und SG Coesfeld waren da unter anderem seine Stationen. "Die U23 hat ein gutes Standing im Verein - die Zusammenarbeit mit der Ersten klappt", sagt er. Dabei sei der Austausch keine Einbahnstraße, die Teams nutzen Synergien in beide Richtungen: "Die Spieler, die aus der Westfalenliga runterkommen, sollen bei uns auf einem guten Niveau spielen", so Popp.
Grundsätzlich weiß Popp er, wie hoch die Hürde für die Spieler aus der Jugend sein kann. "Es wäre wünschenswert, wenn wir die eigenen Spieler hier behalten können", hat Popp einen klaren Weg im Sinn. "Wir haben mittlerweile ein ganz anderes Selbstverständnis bekommen und der Wunsch ist da, vielleicht auch irgendwann einmal mit der U23 höher zu spielen. " Nach Platz 13 und 9 in den vergangenen beiden Spielzeiten legte das Team als Drittplatzierter nach sieben Spielen in 20/21 die Messlatte noch etwas höher. Das Leistungskonzept im Verein passt. Ab kommender Saison übernimmt U23-Spieler Darius Schwering den Trainerposten in der U19. "Das ist ein herausragender Jugendtrainer", freut sich Popp über den Weg seines Schützlings. Der Negativ-Effekt: Ihm steht er damit künftig nicht mehr zur Verfügung.
Fluch und Segen zugleich
Der Großteil seines Teams bleibt dem Coach allerdings erhalten. Auch Malte Thies ist Teil dieses Kerns. Der Kapitän geht in seine bereits achte Saison und zählt mit seinen 25 Jahren zu einem der Älteren. "Wir sind damals mit acht, neun Spielern aus der Jugend in die zweite Mannschaft gegangen", erinnert er sich. Jan Walter, Dennis Paul, Jan Ehm oder Linus Sonneborn gehörten zu dieser Truppe. Zwar hat der eine oder andere sich zwischenzeitlich in anderen Vereinen ausgetobt, doch letztendlich fanden sich alle wieder den Weg zurück nach Nottuln.
"Jedes Jahr kommen dann immer zwei, drei A-Jugendliche dazu", so Thies weiter. "Ich finde, wir haben so eine gute Mischung in der Mannschaft." Jedoch gibt der Capitano auch zu, dass eine zweite Mannschaft Fluch und Segen zugleich ist. "Wenn Spieler aus der Ersten runterkommen, helfen sie uns natürlich. Aber gleichzeitig müssen dafür andere auf der Bank sitzen." Das sei für jeden Trainer nicht einfach. "Doch Mario bekommt das sehr gut hin." Denn auch Thies weiß, dass der Weg, den der Verein eingeschlagen hat, nur gemeinsam weitergegangen werden kann.
