Saerbeck hat mal wieder den längeren Atem

Von Fabian Renger

(06.03.23) Geduld ist eine Tugend. Falke Saerbeck verfügt in dieser Saison über ganz schön viel davon. Auch im Auswärtsspiel bei GW Steinbeck brauchte der Spitzenreiter einen langen Atem. Nach der 1:0-Halbzeitführung der Gäste glichen die Steinbecker im zweiten Abschnitt schnell aus und waren ein unbequemer Gegner. In der Schlussphhase war Saerbecks Davin Laumann jedoch mit dem 2:1-Siegtreffer zur Stelle (83.). "Das ist reine Konzentrationssache. Man darf nie die Geduld verlieren und muss versuchen, immer ruhig zu bleiben. Wir haben das schon öfter gehabt in dieser Saison", freute sich Falkes Coach Dragan Grujic.

Starten wir mit dem ersten Durchgang. Steinbeck wollte den Saerbecker Spielaufbau relativ schnell unterbinden. GWS-Coach Klaus Frank setzte daher nicht auf einen geparkten Bus, sondern auf eine relativ mutige Aufstellung mit drei Spitzen. Die Verteidigungsarbeit Steinbecks funktionierte größtenteils, nach vorne hatte Oliver Schmerge vor der Halbzeit den größten Moment. Er lief zwischen zwei Saerbecker Innenverteidigern davon und hielt aus 16 Metern drauf. Falkes Schnapper Tim Hornschuh war zur Stelle.

Die Spielkontrolle gehörte indes aber natürlich dem Primus. Besonders bei Ecken strahlten die Gäste Gefahr aus. Grujic berichtete von "drei Dingern, die rein müssen". Letztlich fuhr Saerbeck 'nur' einen Angriff erfolgreich zu Ende. Jonah Böttcher sprintete einem langen Ball von Stefan Winkeljann auf der linken Seite hinterher, war schon fast auf der Grundlinie, enterte den 16er und legte quer. In der Mitte hielt Felix Steuter nur noch den Fuß hin - 1:0 für Falke (42.).

Nach der Pause ist Steinbeck on fire

Nach dem Seitenwechsel muckte Steinbeck richtig auf. Bei einem Freistoß reagierten die Hausherren blitzschnell und geistesgegenwärtig. Sie führten ihn schnell aus. Saerbeck wirkte überrumpelt und war eigentlich von einer Unterbrechung durch Schiri Jan Büscher ausgegangen. Dennis Kewe war das alles wumpe, er schoss zum 1:1 ein (49.). GWS hatte in der Folge jede Menge guter Gelegenheiten. Oliver Schmerge testete gleich zweimal die Handschuhe von Hornschuh. Justin Brockmöller und auch Bastin Determeyer reihten sich ein die Reihe der Unglücksraben vorm Saerbecker Tor.

"Ein Punkt war aufgrund der zweiten Halbzeit verdient, weil wir sie vielleicht eher am Rande einer Niederlage hatten", meinte Frank.  Stattdessen verlor seine Elf noch. GWS wollte vorne einen Ball ergattern, das klappte nicht. Saerbeck spielte sich schnell frei und kreierte eine Vier-gegen-Zwei-Situation. Am Ende war Davin Laumann zur Stelle und Saerbecks 2:1-Sieg eingetütet (83.).

"Das ist dann das, was meistens eine Mannschaft auszeichnet, die oben steht", so Frank. "Wir haben ein Topspiel gemacht, nur leider nichts mitgenommen - aber für die Motivation war's gut." Klingt alles nach schwerer Maloche für den Ligaprimus. Maloche war's, ja, aber Grujic merkte an: "Ein Arbeitssieg war es nicht." Wie gesagt: Die Falken traten halt mit der Gelassenheit eines Tabellenführers auf.

GW Steinbeck - Falke Saerbeck 1:2 (0:1)
0:1 Steuter (42.), 1:1 D. Kewe (49.)
1:2 D. Laumann (83.)