Im Steinbecker Keller brennt noch Licht

Von Fabian Renger

(16.04.23) Das war wichtig - extrem wichtig für GW Steinbeck. Dessen Trainer Klaus Frank hatte das Wort 'Endspiel' vorm Match bei Westfalia Hopsten in den Mund genommen. Berechtigterweise. Bei einer Pleite in Hopsten hätte die Westfalia neun Zähler Vorsprung gehabt auf GWS. Für Hopsten wäre es die halbe Miete gewesen, für Steinbeck der erste Schritt in Richtung B-Liga. Doch es kam ganz anders: Steinbeck gewann mit 1:0 (1:0) - und nun beträgt der Vorsprung nur noch drei Zähler. Hopsten ist weiterhin mittendrin in der Verlosung und Steinbeck hat den Abstiegskampf offenbar begriffen.

"Wichtig war heute, dass man dagegen hält - und das war heute der Fall", bilanzierte ein erleichterter Frank nach den 90 Minuten. Den Sieg verdiente sich seine Elf vor allem vor der Pause. Die erste Halbzeit sei sogar richtig gut gewesen, so der Steinbecker Übungsleiter. Anders war die Gefühlslage bei Hopstens Coach Ralf Scholz. Die Trainingswoche war edel, beim Aufwärmen machte seine Elf einen richtig fokussierten Eindruck - nur als Schiedsrichter Mohamad Shoman die Begegnung angepfiffen hatte, war alles wie weggeblasen.

Als "nicht nachvollziehbar schlecht" bezeichnete Scholz die Performance vorm Pausentee. "Das war nicht zu erklären." Seine Männer waren ständig zweiter Sieger in den Duellen, ließen Steinbeck viel zu viel Platz, gewannen keinen zweiten Ball. "Wir liegen absolut zurecht 0:1 zurück. Wir waren nicht auf dem Platz", so Scholz. Die Entstehung zum Gegentreffer war allerdings aus seiner Sicht irregulär, definitiv war's unglücklich: Nach einer Flanke setzte Steinbecks Bastin Determeyer zum Fallrückzieher an und traf dabei Hopstens Noah Terheiden im Gesicht. Referee Shomann ließ weiterlaufen. Den anschließenden Schuss von André Veerkamp fälschte Steffen Siegbert ins eigene Tor ab - 0:1 (37.). Noch vor der Pause hätte Bastin Determeyer per Kopf auf 2:0 stellen können. "Du musst höher führen. Wir waren da die klar bessere Mannschaft", so Frank.

Nach der Pause gibt Hopsten den Ton an

Nach der Pause veränderte sich die Lage der Dinge. "Da waren eigentlich nur noch wir am Drücker", so Scholz. "Wir haben uns hinten reindrängen und lassen und unsere Konter nicht gut ausgespielt", nannte es Frank. Jedenfalls konnte er drei Kreuzzeichen machen, dass sich seine Elf keinen Treffer mehr gefangen hat. Leon Schrey, an diesem Tag nur als Joker im Einsatz, verpasste einmal das Tor um wenige Zentimeter und später war bei einer seiner zahlreichen Offensivaktionen der Pfosten im Weg. Mehrfach war derweil auch auf den bockstark aufgelegten GWS-Torwart Christian Niehüser Verlass. Allerdings hatte der auch Glück. In der Schlussphase kam es zu einem Duell von Niehüser mit Terheiden, wo es nach Scholz' Befinden auch durchaus hätte Elfmeter geben können. Gab es nicht. "Glückwunsch an Steinbeck. Aber Steinbeck hat das nicht gewonnen, wir haben das heute verloren", schloss Scholz.

Frank war es letztlich auch wurscht, dass der Sieg nachher noch wackelte: "Wir hatten in der einen odere Situation das Spielglück, das wir zuletzt nicht hatten.  Letztllich war's mir völlig egal wie, wichtig war der Sieg und dann noch zu Null." Jetzt muss seine Mannschaft bloß gegen Hörstel am Freitagabend nach- bzw. vorlegen....

Westfalia Hopsten - GW Steinbeck 0:1 (0:1)
0:1 Siegbert (37./ET)