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Kreisliga A

Dörenthes Benedikt Bußmann (v.) hängt sich hier an den Escher Wladislaw Kratz dran. Fotos: Renger

Ein abartig verrückter Kick


Von Fabian Renger

(23.04.23) "Wir müssen dem Fußballgott irgendwie ins Glas gespuckt haben." Manuel Schnieders, Trainer von SW Esch, verstand die Welt nicht mehr. Auch SC Dörenthes Trainer Dennis Rottmann ging es so: "Das war ein verrückter Kick." Und auch wir sind einfach nur sprachlos. Denn was sich da am Püsselbürener Haarweg zugetragen hat, das kannst du wirklich gar keinem erzählen. Nennt es Tragödie. Nennt es Wahnsinn. Nennt es, wie ihr es wollt. Das war alles sowas von abartig. Wir wissen gar nicht, wo wir beginnen sollen. Fangen wir vielleicht nüchtern an: Dörenthe gewann mit 4:3 (1:0). Doch was da in der Schlussphase passierte, also...das...ja...wir versuchen es jetzt einfach mal.

Der Wahnsinn - erster Teil: Esch-Torwart Jan Ahmann trifft zum 3:3

Es läuft die 95. Minute. Dörenthe führt mit 3:2. Warum auch immer. Es gibt noch einmal Eckstoß für SWE. DSC-Schnapper Marcel Kohl lenkt die Kugel irgendwie weiter. Der Ball landet am Fünfmeter-Eck genau vor die Füße von Jan Ahmann. Der ist Torwart von SW Esch und in dieser Szene mit nach vorne geeilt. Und natürlich: Ahmann schießt ein. Der Jubel ist grenzenlos, alles stürmt auf den Platz, was mit SW Esch zutun hat. Der Keeper trifft zum 3:3 in der 95. Minute - laut fussball.de war's sogar die 102. -; was das für einen Motivationsschub für den Abstiegskampf gegeben hätte, müssen wir wohl nicht näher erläutern. "Im Normalfall verlierst du das Spiel nicht mehr", wusste Schnieders. Im Normalfall - aber da kam ja noch was.

Der Wahnsinn - zweiter Teil: Stefan Sackarndt, der Elfmeter und das 4:3

Es läuft die 96. Minute. Schiri Oliver Bruns pfeift die Partie nochmal an. Stefan Sackarndt macht nach dem Anstoß erstmal drei Escher frisch. SWE zog müsste eigentlich nur ein taktisches Foulspiel ziehen, kriegt das aber nicht gebacken. "Sacki" spielt stattdessen einen Doppelpass mit Dominik Klaas, der Sackarndt wiederum schön links in den Lauf schickt. Dort zieht Dörenthes Capitano in Richtung Strafraum. Statt ihn abzudrängen, grätscht Jannik Holthaus Sackarndt um. Elfmeter. Klare Sache. Der Gefoulte verwandelt selbst. 4:3. Dörenthes Siegtreffer. Denn Bruns pfeift gar nicht erst wieder an. Im Tollhaus Püsselbüren wurde es in Windeseile totenstill. Was für ein Drama.

Die erste Halbzeit - und der große Regen

Vor dem Halbzeitpfiff ging die Partie klar an die Gäste. Diese hatten den Ballbesitz und ließen die Kugel fein durch ihre Reihen laufen, kreierten aber nur selten Torgefahr. Einzig Christoph Plake traf. Esch half tatkräftig mit, indem ein Rückpass von der Mittellinie zum Torwart absolut misslang, Plake dazwischen spritzte und sich bedankte (26.). "Wir waren echt nicht drin und nicht richtig auf dem Platz, kommen immer einen Schritt zu spät", so Schnieders.

Kurz nach dem Beginn der zweiten Hälfte unterbrach Bruns die Begegnung für rund sieben Minuten. Der Himmel öffnete die Schleusen. Der Unparteiische ließ die Zeit allerdings weiterlaufen. Deswegen fielen die Tore laut fussball.de erst in den Minuten 90+7, 90+12. und 90+13. Klingt also  alles noch etwas dramatischer als es so schon war. Wir haben jeweils sieben Minuten runter gerechnet. 

Die zweite Halbzeit

Schnieders brachte nach der Regenpause Pedro Oelgemöller ins Spiel. Der war unter der Woche krank. Davon war nichts zu spüren. Er war ein belebendes Element auf der rechten Seite. Sowieso: Esch warf nun alles rein, was es hatte. Esch spielte keineswegs wie ein Absteiger, machte offensiv Alarm und kam verdient zum Ausgleich durch Martin Cmok (63.). Mit den Gästen war zu dem Zeitpunkt nicht so viel los. Vorsichtig formuliert. "In der zweiten Halbzeit war Stefan Sackarndt der einzige, der Normalform hatte. Die zweite Halbzeit geht klar an Esch - und nur Stefan Sackarndt hatte etwas dagegen, dass Esch Punkte bekommt", sprach Rottmann Tacheles. Achso: Sackarndt, ein gutes Stichwort...

Denn Dörenthes Anführer und One-Man-Show des Tages markierte das 2:1. Ausgerechnet Ahmann wurde hier zum Unglücksraben. Er spielte einen flachen Ball genau in die Füße von Sackarndt. Der stand im Mittelkreis und hob den Ball über Ahmann hinweg ins Netz (70.). "Dieses Jahr läuft einfach alles schief", sah sich Schnieders im falschen Film. Kann man so sagen.

Sacki trifft aus 40 Metern

Doch seine Elf kämpfte trotzdem aufopferungsvoll weiter. Nach einem Steckpass durchs Zentrum war Cmok mit dem 2:2-Ausgleich zur Stelle (84.). Verdientermaßen. Doch auch darauf fanden die Gäste nochmal eine Antwort. Natürlich wieder durch Sackarndt. Esch verpasste es auch diesmal, ihn taktisch zu foulen und so das Handwerk zu legen, also schoss Sackarndt aus halbrechter Position zum 3:2 ein (90.).

Bizarr: Esch glich sogar durch Tobias Terheyden direkt mal zum 3:3 aus. Doch da entschied Bruns auf Abseits. Stattdessen kam dann Ahmann um die Ecke nach der Ecke. Mit dem echten 3:3. Der gesamte Sportplatz - es war übrigens rappelvoll - stand Kopf. Doch nur einen Anstoß später lag Esch endgültig am Boden...

SW Esch - SC Dörenthe 3:4 (0:1)
0:1 Plake (26.), 1:1 Cmok (63.)
1:2 Sackarndt (70.), 2:2 Cmok (84.)
2:3 Sackarndt (90.), 3:3 Ahmann (90+5.)
3:4 Sackarndt (90+6./FE)



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