Am Ende zählen auch die Tore

Von Fabian Renger

(20.04.23) In der vergangenen Woche widmete sich "FuPa Westfalen" einem spannenden Thema. Dort ging es darum, wie die Kreise eigentlich bei Punktgleichheit entscheiden. Entscheidungsspiele, der direkte Vergleich oder doch das Torverhältnis? Auch der Fußballkreis Tecklenburg ist dort aufgeführt. Bei Punktgleichheit würde ein Entscheidungsspiel entscheiden. Wir waren kurz baff. Denn das wäre dann doch eine brutale Neuigkeit. Aber wir können uns alle wieder hinlegen: Denn das ist Kokolores.

Auf Nachfrage verweist uns Tecklenburgs Kreisvorsitzender Lars Finke auf die Durchführungsbestimmungen und den Punkt "15. Auf- und Abstiegsregelung im Spieljahr 2022/2023". Dort steht zu lesen, was in unserem Kreis festgesetzt ist und seit längerer Zeit praktiziert wird: "Geht es um die Meisterschaft wird verbindlich festgelegt, dass bei Punktgleichheit die Tordifferenz entscheidend ist. Bei gleicher Tordifferenz entscheidet die Anzahl der geschossenen Tore. Danach zählt der direkte Vergleich der punktgleichen Mannschaften (Wertung: Punkte, Torverhältnis – wobei auswärts erzielte Treffer nicht besonders gewertet werden). Kann auch dadurch noch keine Entscheidung erreicht werden, ist vom Staffelleiter ein Entscheidungsspiel auf neutralem Platz anzusetzen."

Heißt: Im Fußballkreis Tecklenburg ist weiterhin die Tordifferenz maßgeblich. Anders ist es hingegen übrigens in der Relegationsrunde. Dort zählt bei Punktgleichheit zunächst der direkte Vergleich und dann erst das Torverhältnis. Das wird bei der C-Liga-Relegation aufregend. Aber das ist ein anderes Thema. Stichwort Torverhältnis: Das beste Torverhältnis der A-Liga (+51) hat der Tabellenzweite aus Laggenbeck. Über das schlechteste (-93) verfügt Schlusslicht SC Hörstel.

Kommen wir nun schnell zum Tippspiel. Heute mal ausnahmsweise gegen mich selbst. Muss auch mal sein. Zwei Auflösungen habe ich für euch parat: Das Anschwitzen neulich gegen Lienens Trainer Lars Falke kann ich endlich auflösen. Es endete 8:8. Sämtliche Partien wurden inzwischen nachgeholt. Wir sind schon beide geile Typen. Richtig gute Quote. Und gegen Laggenbecks Julian Maug verlor ich vergangene Woche 4:5. Der sagte Steinbecks 1:0-Erfolg richtig voraus. Goldjunge, der Maug. 

Anschwitzen, 29. Spieltag

Brukteria Dreierwalde - ISV II (Do., 19.30 Uhr)
Sagenhaft und allmählich unheimlich. In den vergangenen sechs (!!!!) Dreierwalder Heimspielen traf Paul Albersmann jeweils mindestens einmal. Nimmt man ein Testspiel aus dem Winter gegen SW Varenrode dazu, waren es sogar sieben Partien. Neun seiner 13 Saisontore entstanden auf heimischem Rasen. Trifft er auch gegen die ISV, überreiche ich ihm eine Kiste Bier. Und das mache ich wirklich!
Heimspiel-Tipp: 2:1. Wer für die Hausherren trifft, dürfte klar sein...

GW Steinbeck - SC Hörstel (Fr., 19.30 Uhr)
Nachlegen! Alles andere ist für Steinbeck tabu. Mit einem Dreier gegen den Letzten würde GWS von den Punkten her gleichziehen mit Hopsten und Lienen. Was angesichts der nächsten beiden Gegner verdammt wichtig wäre - die lauten nämlich Laggenbeck und Mettingen I. Über Hörstels Lage rede ich nicht. Dort hat man sich mit dem vermutlichen Gang in die B-Liga abgefunden.
Heimspiel-Tipp: Steinbeck legt nach. 3:0. Alle Tore durch einen Determeyer.

Eintracht Mettingen II - SW Lienen (So., 13.15 Uhr)
14 Punkte Vorsprung auf Platz 17, elf Zähler vor Platz 16: Es müsste schon mit dem Teufel zu gehen, wenn die Mettinger den Klassenverbleib noch verspielen. "Drei Punkte wären noch gut, dann wär das Buch zu", sagt Mettingens Coach Jochen Löffers, der gerade frisch für ein weiteres Jahr zugesagt hat. (Extra-Bericht folgt selbstredend) Lienen steht weiter unter Zugwang, hat aber nur eines der vergangenen sechs Spiele verloren. Was ich mich allerdings frage: Warum heißt Lienens Dominik Kahl bei fussball.de Domonik? Das nervt meinen inneren Monk. Ändert das mal!
Heimspiel-Tipp: Lienens Formkurve zeigt weiter nach oben. 1:3. Max Wehnert gelingt ein Doppelpack und Keeper Joshua Heinze hält einen Elfer.

SV Büren - Falke Saerbeck (So., 15 Uhr)
Über das Hinspiel (Stichwort Auenland) wurde genug geschrieben. Einzige Bitte an alle Beteiligten - Zuschauer wie Spieler -: Ich möchte im Nachgang der Begegnung über Fußball schreiben. Und über nichts anderes. Danke! Bürens Nachholspiel gegen Arminia am Mittwochabend endete in einer 1:3-Pleite, aber von diesem Spiel wird niemand mehr seinen Nachfahren erzählen.
Heimspiel-Tipp: Büren schafft zumindest einen Achtungserfolg. 1:1. Der SVB gleicht dabei in der Nachspielzeit durch Luca Riehemann aus.

Preußen Lengerich - VfL Ladbergen (So., 15 Uhr)
Schon Farin Urlaub sang: "Er ist ein älterer Herr, ein echter Kavalier, wenn du nur an ihn denkst, steht er schon hinter dir, auch du wirst ihm niemals entgeh'n und wenn deine Stunde dann schlägt, wirst du ihn seh'n. Nenn seinen Namen nicht."  Nein, ich werde heute nicht den Namen des Spielers in den Mund nehmen, über den wir jede Woche schreiben müssen, der im Sommer rüber wechselt nach Ladbergen und aktuell bei 42 Toren steht. Unser ältere Herr ist 34. Wen wir meinen? Ja. Sonntagabend wisst ihr es. Wenn sein Name wieder mindestens einmal in der Torschützenliste auftaucht.
Heimspiel-Tipp: 3:2. Kann ja nicht schon wieder so ein usseliges 1:1 der Lengericher geben.

Cheruskia Laggenbeck - Arminia Ibbenbüren (So., 15 Uhr)
Derby! "Laggenbeck wird nochmal schwerer. Wir wissen schon, was uns erwartet und werden uns sicherlich nochmal steigern müssen", spricht Arminias Coach Clemens Gude und will irgendwie Laggenbecks Torfabrik (97 Tore!!!) stoppen. In der Saison 2018/19 kam der SC Halen auf 97 Treffer in 30 Spielen, der damalige Meister SC Hörstel auf 103 Treffer. In der vergangenen Spielzeit traf niemand so häufig. Bestwert der letzten Jahre war wohl Arminia Ibbenbürens Meister-Jahr in 2016/17: Die Arminen schafften 135 Tore in 30 Partien. Das dürfte schwer werden in zwei Spielen für die Laggenbecker, aber vielleicht ja noch ein Ziel bis zum 34. Spieltag...
Heimspiel-Tipp: Laggenbeck knackt die 100: 3:1

Westfalia Westerkappeln - Westfalia Hopsten (So., 15 Uhr)
Mit einem Sieg gegen Steinbeck hätten die Hopstener wohl ein halbwegs entspanntes Saisonfinale bekommen. Jetzt müssen sie wohl bis zum Saisonende zittern. Drei bzw. sechs Punkte Vorsprung sind's nur noch. Es hätten neun sein können. Kappeln verlor zuletzt zwar gegen Lienen, präsentierte sich jedoch definitiv nicht so, als würde die Truppe von Jens Hollmann irgendwas abschenken in dem Saisonfinale.  Das war dem Trainer auch besonders wichtig zu betonen. Hätte uns auch verwundert...
Heimspiel-Tipp: Kappeln schenkt wieder nichts ab, lässt aber nach 90-minütiger Überlegenheit zwei Punkte liegen. 2:2. Hopsten zeigt Moral und kommt nach zwei Rückständen zurück.

Eintracht Mettingen - SC Halen (So., 15 Uhr)
Mettingen kickt heute Abend im Kreispokal-Halbfinale gegen die ISV. Wenn das was werden sollte mit dem Finaleinzug, kann die Eintracht sich ja schonmal am Sonntag von Halen erzählen lassen, wie das eigentlich so war im Vorjahres-Finale gegen Riesenbeck. Ansonsten fällt mir ausnahmsweise nichts ein zu diesem Spiel. Nur so viel: Im Hinspiel gewann Mettingen mit 7:2.
Heimspiel-Tipp: 1:2. Halener Rache ist süß. Daniel Vaughan markiert den Siegtreffer, das andere Tor ist ein Eigentor.

SW Esch - SC Dörenthe (So., 15 Uhr)
Lieber SC Dörenthe! Ich als aufmerksamer Verfolger dieser Liga würde mich sehr freuen, wenn es zur Abwechslung an diesem Sonntag bei euch so richtig krachen würde. Die letzten Partien mit eurer Beteiligung waren auf dem Unterhaltungslevel eher ganz unten angesiedelt. So wenig Tore wie bei euren Partien (80 insgesamt) fallen sowieso nirgends. Nur in zwei Partien fielen mehr als vier Treffer. Ich vertraue euch! Sogar euer Gegner aus Esch, immerhin Vorletzter, stellt mit 51 Treffern eine gefährlichere Offensive als ihr mit euren kümmerlichen 46 Buden. Wie gesagt: Ich würde mich sehr freuen, wenn's richtig abgeht. Wir wollen doch Freunde bleiben. Oder?
Heimspiel-Tipp: 2:4. Ein regelrechtes Torfestival. Für Esch möglicherweise der erste Schritt in die Kreisliga B.