Zumindest eine Halbzeit Remis gespielt

Von Fabian Renger

(28.04.23) Man muss es ja positiv sehen: Wenn nur die zweite Halbzeit des Heimspiels gegen Cheruskia Laggenbeck gezählt hätte, dann hätte GW Steinbeck zuhause einen Zähler geholt und 1:1 gespielt. Allerdings war da ja noch ein erster Durchgang. Und der verlief, naja, nicht so pralle aus heimischer Sicht. So lautete das offizielle Endresultat später 1:6 (0:5). Dabei hatte es gar nicht so übel begonnen für die Grün-Weißen.

"Ich glaube, wir waren in den ersten zehn Minuten die bessere Mannschaft", meinte GWS-Coach Klaus Frank gar. "Mit ein bisschen Pech kannst du 0:1 zurück liegen", regte sich Gäste-Trainer Vladan Dindic über einen etwas fahrigen Beginn seiner Elf  mit vielen ungenauen Pässen auf. Allerdings sprudelte es jetzt auch nicht gerade vor Torchancen der Gastgeber, es war halt nur so ein Gefühl. Und das hatte nach zwölf Minuten Schweigepflicht: Nico Schröer erledigte die 1:0-Führung der Gäste. "Als wir mit 1:0 in Führung gehen, war die Handbremse gelöst", berichtete Dindic. Es war übrigens zugleich Laggenbecks 100. Saisontor. Auch 'ne Marke für sich.

Steinbeck viel zu offen und individuell fehlerbehaftet

Jedenfalls nahm das Unheil der Gastgeber anschließend seinen Lauf. Steinbeck stand - entgegen der Vorgaben - viel zu offen, leistete sich auch einige individuelle Patzer. Und so erhöhten Joel Manchen (14.), Luca Imorde (17.), Daniel Hintze (30.) sowie Luca Bajorath (32.) auf 5:0. Freilich war die Sache danach durch.

Zur Ehrenrettung Steinbecks muss man aber auch sagen: Frank hatte tatsächlich ein großes Personalproblem. Mit Jannes und Bastin Determeyer, Henning Ostendorf, Marius Daut, Malte Veerkamp, Julian Oelgemöller oder auch André Veerkamp fehlten zahlreiche Leistungsträger. Auf der Bank nahmen so nur die beiden Youngster Marius Veerkamp und Bennet Wenker Platz. Es war Wenkers Debüt bei den Senioren, eigentlich ist er noch A-Junior. Er kam zur Pause für Routinier Cedric Büchter in der Innenverteidigung rein. Beim Stand von 0:5 gegen den besten Sturm der Liga: Die ultimative Feuertaufe. Das 0:6 von Manchen (58.) konnte auch er nicht verhindern, ansonsten gab Wenkert ein gutes Bewerbungsschreiben für die Zukunft.

Marius Veerkamp und Bennet Wenker mit starken Auftritten

Sowieso: im zweiten Abschnitt rührte Steinbeck im 5-3-2 Beton an, schnürte die Räume so zu, dass Laggenbecks Express nicht mehr rollen konnte. "Es war dann okay von uns, aber mehr auch nicht", so Frank. Laggenbeck wiederum verlor etwas den Spielfluss, auch bedingt durch einige Wechsel. Aber wer mag es der Mannschaft auch verdenken? Beim 1:6-Endstand blühte dann Marius Veerkamp auf. Er  belebte in seinem ersten dritten Seniorenspiel die Offensive spürbar kurz nach seiner Einwechslung, behauptete sich vorm Ehrentreffer gut im Zweikampf und legte schließlich für Marcel Niehüser auf (83.). Immerhin ein Tor. Und immerhin war's ja der Ausgleich - also wenn die erste Halbzeit nicht gewesen wäre...

Die Cheruskia hat indes damit den Abstand auf Spitzenreiter Falke Saerbeck vorübergehend auf einen Zähler verkürzt. Es bleibt spannend.

GW Steinbeck - Cheruskia Laggenbeck 1:6 (0:5)
0:1 Schröer (12.), 0:2 Manchen (14.)
0:3 Imorde (17.), 0:4 Hintze (30.)
0:5 Bajorath (32.), 0:6 Manchen (58.)
1:6 M. Niehüser (83.)