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Kreisliga A

Knüppe elastischer als ein Gummiband


Von Finn Determeyer

(01.05.23) Ob Dörenthes Jarmo Knüppe schonmal überlegt hat in einem Musical mitzuspielen? Wir würden dem Dörenther Fußball-Großvater das Stück „Phantom der Oper“ empfehlen. Das Phantom der Münsterstraße ist er ja schließlich schon. Mit einer artistischen Einlage rettete er den Hausherren im Spiel gegen den SV Büren 1:1 (0:1) spät einen Punkt. Die Gäste reisten dezimiert an, dezimierten sich später noch weiter und durften sich am Ende doch auf die Schultern klopfen lassen.

Die Gästebank am Dörenther Sportplatz konnte einem echt Leid tun. Wo sonntagnachmittags sonst geschäftiges Treiben herrscht, war dort diesmal nur Bürens Co-Trainer Nino Lücke zu finden, der sich höchstens mit seiner Colaflasche unterhalten konnte. Der Grund: Urlaubs- und krankheitsbedingt kriegten die Gäste nur einen Zwölf-Mann-Kader zusammen. Einziger nomineller Auswechselspieler war Ersatzkeeper Dany Ferreira, der auch noch die Fahne schwenken musste. Trotz Fitnessrückstandes biss sich auch Cheftrainer Marcel Czichowski 90 Minuten auf dem Rasen durch.

Weber im zweiten Anlauf mit der verdienten Führung

Die Bürener Rumpftruppe fand zunächst sogar besser in die Partie. Die Gäste wirkten deutlich griffiger und galliger als die Hausherren. Ein Distanzschuss von Ilijan Ridic sauste haarscharf am Kasten vorbei – der frühe Wachmacher für diese Begegnung (2.). Auf der Gegenseite versuchte Nico Gütt aus der Distanz sein Glück, scheiterte aber am stark parierenden Nick Gumenschaimer im Bürener Tor (10.). Nach einer knappen halben Stunde klatsche ein Abschluss von Jeffrey Weber an den Innenpfosten (29.). Mit dem Kopf schien Weber an diesem Tag präziser arbeiten zu können. Nach Kopfballverlängerung von Leon Höfner nickte er zum 1:0 ein (32.). „Die haben uns und den Ball echt gut laufen lassen“, gab Dörenthes Trainer Dennis Rottmann zu.

Dezimierte Bürener dezimieren sich noch weiter

Maßgeblich Entscheidendes für den Spielverlauf trug sich unmittelbar nach dem Führungstreffer zu. Im Mittelfeld erwischte Pedro Thenorio Dörenthes Christoph Plake mit gestrecktem Bein übel auf Hüfthöhe. Da Thenorio seinen Gegner wohl nicht kommen sah, waren sich beide Trainer einig: keine böse Absicht. Der rote Karton von Schiri Hajo Leyschulte war dennoch alternativlos (34.).

Nach dem Platzverweis änderten sich die Spielanteile völlig. Büren igelte sich hinten ein, versuchte kompakt zu stehen und die Räume dicht zu machen. Dörenthe hingegen hatte jetzt gefühlte 80% Ballbesitz – wusste damit allerdings über weite Strecken wenig anzufangen. „Wir haben uns in der Halbzeit erst gefragt, wie wir hier zu zehnt und ohne Wechseloptionen noch 45 Minuten überstehen sollen“, war Lücke ehrlich. Aufopferungsvoll hielten die Gäste in Unterzahl eine Stunde lang die Null - bis in die Nachspielzeit.

Physikalische Gesetze gelten für Jarmo Knüppe nicht

Und in dieser erwachte ein Phantom. Einen langen Ball von Stefan Sackarndt nahm Jarmo Knüppe am Sechzehner an und donnerte das Leder per Seitfallzieher in die Maschen (90.+2). „Andere Leute in dem Alter bräuchten danach ne‘ neue Hüfte“, beschrieb Rottmann die bewundernswerte Athletik seines 40-jährigen Routiniers. Warum Phantom? „Der hatte vorher 90 Minuten lang höchstens zehn Ballkontakte. Und dann haut der kurz vor Schluss noch so ein Ding raus. Das ist dann auch einfach Qualität“, konnte auch Lücke es nicht so recht fassen. Einen Schreckmoment mussten die Gäste im Anschluss noch überstehen. Erneut kam Knüppe zum Abschluss, diesmal im Sechzehner. Bürens Schnapper Nick Gumenschaimer rettete seiner Mannschaft mit einer „Weltklasse-Parade“ (Rottmann & Lücke) den einen Punkt.

„Das 2:1 wäre auch einen Tacken zu viel gewesen. Wir hatten zwar mehr vom Spiel, aber Büren hat richtig stark gekämpft“, konnte Rottmann auch mit einem Zähler gut leben. Bei Lücke überwog trotz spätem Ausgleich der Stolz „Ich ziehe meinen Hut vor den elf Spielern, die heute auf dem Platz standen. Das war kämpferisch eine Riesenleistung.“

SC Dörenthe – SV Büren 1:1 (0:1)
0:1 Weber (32.), 1:1 Knüppe (90.+2)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte gegen Bürens Pedro Thenorio (34.)



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2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
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