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Kreisliga A

Leon Schrey (r.) brachte Hopsten zum Beben. Foto: Renger

Was für eine Schlussphase?!?!


Von Finn Determeyer

(30.04.23) Gewisse Spielverläufe kann man sich einfach nicht ausdenken. Kurz vorab: Westfalia Hopsten siegte im Heimspiel gegen Mettingens Zwote mit 2:1 (0:0). Dabei fiel das erste Tor der Begegnung erst acht Minuten vorm Abpfiff – und ließ die Gäste wie die glücklichen Sieger aussehen. Wäre da nur nicht diese verrückte Schlussphase gewesen…

Vergangene Woche der Sieg in Westerkappeln, jetzt der Dreier zuhause. 31 Punkte im Tableau. Hat die Westfalia den Klassenverbleib jetzt schon eingetütet? „Natürlich nicht. Es gibt noch absolut gar nichts zu feiern“, entfuhr es Trainer Ralf Scholz. „Jeder, der das kleine Einmaleins beherrscht, weiß, dass wir noch nicht gerettet sind.“ Glücklich war er nach neunzig nervenaufreibenden Minuten freilich trotzdem.

Das sah bei seinem Gegenüber, Jochen Löffers, logischerweise etwas anders aus. „Ich muss ehrlich sein. So etwas schlechtes habe ich noch nicht gesehen, seit ich hier Trainer bin. Damit meine ich ausdrücklich auch meine Mannschaft“, blickte Löffers relativ verstört auf das Geschehene zurück. „Spieler, die ich schon lange kenne und die technisch wirklich versiert sind, haben plötzlich Querschläger fabriziert und Luftlöcher geschlagen, da war ich echt kurz vorm Herzinfarkt. Gottseidank haben wir schon 36 Punkte gesammelt“, so Mettingens Übungsleiter.

Mettingen (eigentlich) mit dem Lucky-Punch

Dabei sahen die Mettinger knappe zehn Minuten vor Schluss wie der sichere Sieger aus. Aus dem ersten richtigen Angriff im zweiten Durchgang schlugen die Gäste direkt Kapital. Sören Berlekamp trieb den Ball nach vorne und legte ihn raus auf Kevin Burbrink. Dieser scheiterte mit seinem Abschluss aus fünf Metern aber an Hopstens Schnapper Nick Lüttmann (82.). Sollten sich in ein paar hundert Jahren mal ein paar Ahnenforscher berufen fühlen, die Herkunft des Nachnamens ‚Nagelmann‘ herauszufinden – bitteschön: Die aus der Szene resultierende Ecke nagelte Toni Nagelmann nach ansprechender Brustannahme volley unter die Latte (82.). „Verdient war das nicht. Trotzdem dachten wir alle, dass das Thema damit durch ist“, meinte Löffers.

Nur war das Thema damit eben noch lange nicht durch. Auf Höhe der Mittelinie bekamen die Hausherren noch einen Freistoß zugesprochen. Michel Schmiemann kellte das Ding einfach mal rein, Simon Woltring hielt die Hinterpläte hin – 1:1 (89.). „Da darf der Torwart auch gerne mal hingehen“, übte Löffers liebevolle Kritik an seinem Schlussmann Erik Schröer. Der hatte seinem Team allerdings besonders im ersten Durchgang mehrfach den Allerwertesten gerettet.

Nach Schreys Linksschuss brechen alle Dämme

Quasi mit dem Schlusspfiff ging der Wahnsinn endgültig ab. Aus dem Fallen heraus zog Hopstens Leon Schrey aus guten 18 Metern nochmal ab. Die Kugel schlug unten links ein (90.+1.). Am Boden liegende Mettinger, auf den Platz stürmende Hopstener – diese Szenerie schien zehn Minuten zuvor noch undenkbar. „Wir haben nach dem Rückstand den Kopf oben behalten und bis zum Schluss dran geglaubt“, lobte Scholz die Moral seiner Truppe.

Hopsten mit Chancenwucher im ersten Abschnitt

Nachdem die Schlussphase nun ausführlich aufgedröselt wurde, lohnt sich noch ein Blick auf den ersten Durchgang. Chronologisch schwachsinnig, aber wir machen es trotzdem. Der Hopstener Sieg war nämlich letztlich irrsinnig glücklich, aber keineswegs unverdient. Schon in der Anfangsphase häuften sich die Torchancen für die Westfalia. Innerhalb von zwei Minuten scheiterten Rene Reich, Leon Schrey und Noah Terheiden gleich dreimal aussichtsreich (12.-14.). Letzterer traf gar den Pfosten. Nach einer guten halben Stunde wurde es plötzlich hitzig. Leon Schrey lief nach einem hohen Ball alleine auf den Mettinger Kasten zu und legte die Kugel an Erik Schröer vorbei. Wohl leicht vom Eintracht-Keeper touchiert, hob Schrey ab und segelte gefühlte zwei Meter durch die Luft. Zu viel Theatralik für Schiedsrichter Manfred Rekers – die Pfeife blieb stumm (32.). 

Auf der Gegenseite ergab sich durch Lukas Fuchs urplötzlich die Chance zur Gäste-Führung. Er scheiterte aber aus spitzem Winkel an Nick Lüttmann (39.). Es sollte die letzte große Möglichkeit der Gäste bis zum Führungstreffer bleiben. Die wohl absurdeste Szene des Spiels trug sich kurz vor dem Halbzeitpfiff zu. Leon Schrey setzte sich auf der rechten Seite gegen Florian Otte durch und legte auf Noah Terheiden quer. Dieser hätte nur noch einschieben müssen, stolperte aber, fiel hin und ließ die sicher geglaubte Führung liegen (44.). So ging es torlos in die Kabinen. Innerhalb des zweiten Durchgangs meldete sich Hopsten noch mehrfach in Person von Schrey (51.) und des eingewechselten Metin Saadi Mihe (65.) vor dem Mettinger Kasten. Bis zum Mettinger Führungstor nutzten sich beide Teams im Mittelfeld hauptsächlich gegenseitig ab. Was dann geschah, ist ja nun bekannt.

„Wir waren überhaupt nicht auf dem Platz. Klar hatte Hopsten viele Chancen, aber da konnten die ja gar nix für. Wir haben die alle aufgelegt“, braucht Löffers wohl noch ein paar Tage um das Spiel zu verarbeiten. Ralf Scholz hingegen möchte die Spannung hochhalten: „Es ist nichts gewonnen. Am Mittwoch steht das nächste superwichtige Spiel an. Das wissen meine Spieler aber auch.“ Dann reisen die Hopstener nach Püsselbüren – und könnten den Eschern womöglich den Todesstoß im Abstiegskampf verpassen.

Westfalia Hopsten – Eintracht Mettingen II 2:1 (0:0)
0:1 Nagelmann (82.), 1:1 Woltring (89.),
2:1 Schrey (90.+1)



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