ISV-Reserve überrumpelt Arminia 

Von Finn Determeyer

(04.05.23) “Wir sind momentan noch nicht so weit, auch mal eine Top-Mannschaft schlagen zu können“, sagte ISV-Coach Freddy Stienecker noch vor zwei Wochen nach einem 0:4 gegen Eintracht Mettingen. Na, wenn er sich da mal nicht in seinen Spielern getäuscht hat! Beim Derby gegen Arminia Ibbenbüren feierte die ISV-Reserve einen 3:1 (2:1)-Auswärtssieg. Dabei sah es knappe 45 Minuten lang überhaupt nicht danach aus.

„Ich glaube, 44 Minuten lang hat hier niemand geglaubt, dass die ISV etwas mitnehmen kann“, so Armina-Coach Clemens Gude. Die Hausherren hatten eigentlich alles im Griff. Mehr Spielanteile, mehr Strafraumaktionen. Ein toll vorgetragener Angriff mündete in die verdiente Führung. Tobias Birke, im Hauptberuf eigentlich Innenverteidiger, schaltete sich offensiv mit ein und setzte Bjarne Schmidt mit einem feinen Steckpass in Szene. Dieser blieb allein vor dem Kasten cool und schob ein (15.). „Nach dem 1:0 hing der Himmel voller Geigen“, beschrieb Gude anschaulich, dass seine Elf das Spiel auch in der Folge kontrollierte.

Feldhaus und Bergmann brauchen nur zwei Minuten

Wie also konnten die Gäste zur Halbzeit plötzlich mit 2:1 führen? Ein Doppelschlag binnen zwei Minuten stellte die Partie unmittelbar vor dem Pausenpfiff komplett auf den Kopf. Zunächst erlief der pfeilschnelle Jost Feldhaus einen tiefen Ball und stellte den Ausgleich her (45.). Quasi vom Anstoß weg, kamen die Gäste dann nochmal in einen Umschaltmoment. Diesmal erreichte eine Feldhaus-Flanke im Zentrum Sarujan Sritharan. Der legte quer auf Tom Bergmann, der nur noch den Schlappen hinhalten musste (45.+1). Klassisch überrumpelt, Spiel gedreht, so schnell kann es gehen. „Die Führung zur Pause war etwas schmeichelhaft“, gab Stienecker zu.

Arminia nach Eigentor komplett raus

Mit Wut im Bauch kamen die Arminen aus der Kabine, wollten jetzt den schnellen Ausgleich. Immerhin traf mit Tobias Birke auch ein Arminia-Akteur recht zügig – nur leider ins falsche Tor. Eine scharfe Flanke von Dominik Lubinski setzte er in „bester Beckenbauer-Manier“ (Gude) unhaltbar in den eigenen Kasten (52.). Damit schien den Hausherren wohl der Zahn gezogen. „Im zweiten Durchgang fand ich Arminia überhaupt nicht mehr stark“, so Stienecker. Vielmehr kontrollierte die ISV nun das Geschehen, ließ nur noch zwei Halbchancen Marc-Phillip Auerswald und Ivo Pohl zu. Und das, obwohl Armina nochmal alles nach vorne warf. Gude stellte auf Dreierkette um und brachte mit Gerrit Mahmutovic einen weiteren Offensivmann – allein es nützte nichts mehr.

„Kompliment an die ISV. Die haben aufopferungsvoll gekämpft und sich die drei Punkte auch verdient“, zollte Gude im Nachgang Anerkennung. Stienecker ging da mit: „Aufgrund der starken zweiten Hälfte haben wir das Derby hochverdient gewonnen. Wir waren endlich mal richtig souverän.“

Arminia Ibbenbüren – ISV II 1:3 (1:2)
1:0 Schmidt (15.), 1:1 Feldhaus (45.)
1:2 Bergmann (45.+1), 1:3 Birke (ET/52.)