Hörstel spielt eine Halbzeit lang gut mit 

Von Finn Determeyer

(04.05.23) Der Abstieg in die B-Liga ist für den SC Hörstel seit der Vorwoche fix. Auch für die Hausherren aus Dreierwalde ging es im Duell Tabellenneunter gegen Letzter nur noch um die goldene Ananas. Brisanz war trotzdem gegeben, war ja schließlich ein Derby. Dieses entschied die Brukteria mit 4:1 (1:1) für sich. Zumindest bis zu Pause war es allerdings ein hartes Stück Arbeit.

Supereilig mit dem Führungstreffer schienen es beide Teams zu haben. Dreierwaldes Sebastian Vennemann setzte den Ball haarscharf rechts am Hörsteler Kasten vorbei (1.). Im direkten Gegenzug klingelte es dann bereits. Phillip Schoo brachte die Gäste nach einem langen Ball in Führung (2.). Brukteria-Keeper Yannick Hasenclever zögerte wohl minimal beim Herauslaufen. „Endlich gehen wir mal früh in Führung. Sonst ist es immer umgekehrt“, freute sich Hörstels Übungsleiter Wolfgang Bröring.

Duell „Steggemann gegen Steggemann“ geht an Steggemann

Für Dreierwaldes Trainer Jan Wissing entwickelte sich in der Folge das „erwartbar schwere Spiel.“ Dennoch sah er seine Mannschaft nach dem Rückstand am Drücker. Nur aus dem Spiel heraus wurden die Hausherren nie zwingend genug. Praktisch, dass diesmal der Dreierwalde-Schoo im Strafraum von Mirko Plagemann gelegt wurde, der sich in der Szene zu allem Überfluss noch verletzte und runter musste. Schiri Dennis Attermeyer entschied kurz vor der Pause auf Strafstoß. „Das war super ärgerlich. Wir spielen eine klasse erste Halbzeit und fangen uns so unnötig den Ausgleich“, haderte Bröring. Robin Steggemann war’s egal – er behielt im Duell „Steggemann gegen Steggemann“ die Oberhand und ließ Hörstels Schlussmann Jörn Steggemann keine Abwehrchance (43.).

Viel Zeit ließen sich die Hausherren nach dem Seitenwechsel nicht, um zu zeigen, wer der Chef im Ring ist. Nach einer Ecke von Patrick Schoo war es erneut Robin Steggemann, der zur Führung einköpfte (51.). Wieder keine Chance für Jörn Steggemann. Und jetzt hoffen wir zumindest für dieses Spiel, ohne den Namen Steggemann auszukommen. „Nach dem 2:1 war Dreierwalde wirklich drückend überlegen. Da war für uns nix mehr zu holen“, gab Bröring zu. Die Devise hätte nun wohl sein müssen, besonders Dreierwalder Standards zu vermeiden. Nach einem erneuten Eckstoß traf Kai Kramer aus dem Gewusel heraus zum 3:1 (61.). Spätestens jetzt war die Geschichte durch.

Sievers hat am Ende noch zu viel Energie

Den Schlusspunkt setzte Phillip Schwarze spät in der Nachspielzeit (90.+4). Natürlich per Standard. Hörstels Gagik Dnoyan holte einem vom Tor weglaufenden Dreierwalder unnötigerweise von den Beinen. Zweiter Foulelfmeter, zweites Tor. Kurz zuvor hätten die Gäste allerdings noch für eine hochspannende Schlussphase gesorgt. Maximilian Sievers jagte den Ball jedoch völlig freistehend nach Querpass von Andrej Lenschmidt weit über den Kasten (89.).

„Wenn sonst halt nichts geht, müssen nun mal Standards herhalten“, war Wissing zumindest mit der Umsetzung der ruhenden Bälle zufrieden. Für Hörstel und Bröring blieben nach starker erster Hälfte wie so oft in dieser Saison nur Schulterklopfer für einen kämpferisch guten Auftritt übrig.

Brukteria Dreierwalde – SC Hörstel 4:1 (1:1)
0:1 Schoo (2.), 1:1 Steggemann (43.),
2:1 Steggemann (51.), 3:1 Kramer (61.),
4:1 Schwarze (90.+4)