Büren reicht eine starke Viertelstunde

Von Fabian Renger

(08.05.23) Ein Spiel dauert zwar 90 Minuten - dem SV Büren reichten daheim gegen die ISV-Reserve aber 15 starke für drei Zähler. Mit 4:2 (1:1) gewannen die Bürener und verdankten das der Phase nach dem Seitenwechsel, als sie im Handumdrehen drei Tore erzielten. Über eine besondere Einwechslung müssen wir auch reden.

In der ersten Halbzeit war die Gemengelage noch relativ kompliziert aus heimischer Sicht. Die gesamte Innenverteidigung (Sahin Günana, Leon Mordovski) fehlte, Kevin Dahlmann und Yannick Persson agierten dort hinten drin. Patrick Klug und Jeff Weber waren im Urlaub. Joel Thieme saß nach mehrfacher Krankheitspause erstmal auf der Bank. Die Improvisationskünste des Marcel Czichowski waren gefragt.

Und so war in der ersten Hälfte lange Zeit Sand im Getriebe der Gastgeber. "Wir haben es richtig gut gemacht und die indviduelle Klasse von Büren gut rausgenommen", sagte ISV-Coach Freddy Stienecker. Czichowski bemängelte indes, dass seine Elf zu oft zu kurz kam. Die Gäste gingen nicht unverdient mit 1:0 in Führung, Sarujan Sritharan profitierte von einem Aufbaufehler der Hausherren (19.). Weitere Tore verpasste Stieneckers Bande jedoch: Seien es Alex Eiter oder Johannes Weweler vor der Führung gewesen oder Eiter danach. Richtig gut gemacht - da hatte Stienecker Recht.

Weniger gut: Der Ausgleich. "Ein dummer Freistoß", so der ISV-Trainer. Von der 16er-Kante aus schlug Pablo Andrade den an den zweiten Pfosten, wo Persson durchgelaufen war und einnetzte (31.). Bis zur Pause vergaben Ilijan Ridic und Persson das mögliche 2:1 für den SVB. Das holte Büren nach dem Pausenpfiff nach.

Stienecker: "Werfen das Spiel leichtfertig weg"

Joel Thieme kam ins Spiel, kriegte die Kugel am Fünfer und haute sie mit dem Außenrist zum 2:1 in die Maschen (48.). Noel Casas erhöhte auf 3:1, per Doppelpass arbeitete sich Büren hier nach vorne. Schließlich brachte Pablo Andrade die Kugel vorher, über Luca Riehemann landete sie beim Torschütze. Sah schön aus und war auch wunderbar gespielt. (51.). Und dann war Andrade schließlich mit dem 4:1 zur Stelle (57.). "Die 15 Minuten haben uns gereicht", atmete Czichowski auf. Stienecker vermisste plötzlich die Griffigkeit in den Zweikämpfen: "Wir werfen das Spiel leichtfertig weg." Wewelers Hütte zum 4:2-Endstand war schließlich bloß noch Ergebniskosmetik (88.).

Gibt's noch was zu sagen? Ohja! Da war ja noch was. Beim SVB wurde nach 77 Minuten ein gewisser Edgar Hildmann eingewechselt. Der ist eigentlich aufgrund seines Knies invalide, war später mal Co-Trainer unter Czichowski, musste dieses Amt dann aber aus beruflichen Gründen aufgeben. "Jetzt ist er einer unserer Edelfans", erklärte der Bürener Cheftrainer. Seit zwei oder drei Jahrem habe Hildmann bestimmt nicht mehr auf dem Platz gestanden, gegen die ISV war es so weit. Abschiedsspiel, wenn man vielleicht so will. Ein Highlight für den SVB und die Zuschauer. "Wir haben ihm gesagt: Er darf nicht abbremsen und nur im Kreis laufen", so Czichowski lachend.

SV Büren - ISV II 4:2 (1:1)
0:1 Sritharan (19.), 1:1 Persson (31.)
2:1 Thieme (48.), 3:1 Casas (51.)
4:1 Pablo Andrade (57.), 4:2 Weweler (86.)