Auch Steinbeck sagt 'Adieu' zur A-Liga

Von Fabian Renger

(08.05.23) Auch ohne GW Steinbeck muss die Kreisliga A in der nächsten Saison auskommen. Es ist wohl nicht davon auszugehen, dass die Mannschaft von Cheftrainer Klaus Frank in zwei Spielen sechs Zähler und schlappe 29 Tore aufholt. Und somit muss die Truppe nach der 1:2 (0:2)-Heimpleite gegen Westfalia Westerkappeln der bitteren Abstiegs-Realität ins Auge blicken - und wohl ehrlich zu sich selbst sein und zugeben, dass sie selbst schuld war.

Denn gerade vor der Pause war Steinbeck in Kappeln nicht auf der geistigen wie sportlichen Höhe. "Du hast die letzte Chance, du musst das Spiel gewinnen, dann gehst du auf den Platz und hast so eine Einstellung in den ersten 45 Minuten...", grübelte Frank, was er da gesehen hat. Hätte Mica Kerl nicht in zwei Situationen vorm Tor Nerven gezeigt, die Westfalia hätte locker mehr Buden gemacht. "Wir waren gut drin", bestätigte Westfalias Trainer Jens Hollmann. Marco Lutterbeck traf zweimal das Tor - beim 1:0 nach Steckpass von Till Schoenfeld nach einem Angriff über die linke Seite (1:0/20.), beim 2:0 ging's über rechts und Kerl servierte hervorragend (26.) - und einmal den Pfosten (19.). 

Schmerge zimmert den Ball aus 16 Metern rein

In der zweiten Hälfte nahm GWS dann am Spiel teil. "Wir hatten vier bis fünf dickte Torchancen", sagte Frank. Aber es hatte nicht sein sollen - nicht aus fünf Metern Torentfernung (Bastin Determeyer), nicht per Kopf (Henning Ostendorf). Kappeln löschte die gefährlichen Situationen irgendwie noch, klärte notfalls auch mal auf der Linie. Einzig Oliver Schmerge verkürzte auf 2:1, als die Hausherren einen langen Ball falsch einschätzten, Schmerge sich gut durchsetzte und aus 16 Metern einfach mal drauf zimmerte (50.). "Grundsätzlich spielen wir es dann auch passend runter, wechsen passend durch", nahm Hollmann den Dreier freilich gerne mit.

Frank wiederum ärgerte sich. Die erste Halbzeit in den Sand gesetzt, wieso auch immer. Und dann in der zweite Hälfte etliche gute Angriffsmöglichkeiten verpuffen lassen.  Wiederkehrende Muster der vergangenen Wochen. "Vielleicht spielt der Kopf eine zu große Rolle", meinte der Steinbecker Übungsleiter. Allerdings kam auch zur Unzeit personelles Pech auf die Steinbecker zu. Jannes Determeyer ("Der ist immer für sieben, acht, neun Tore gut", so Frank) fehlt aufgrund anhaltender Hüft-Probleme schon ein Weilchen. In Kappeln waren wieder Leute aus der A-Jugend und Dritten dabei. Im Tor steht - auch wenn der Abstieg nicht an ihm gelegen hat - seit einigen Wochen mit Christian Niehüser nur der Torwart der Reserve, weil die etatmäßige Nummer eins Cedric Chronz ebenfalls seit Längerem schwerverletzt raus ist. Und dann war da noch die lahmende Offensive: Nur 43 Treffer bedeuten den zweitschlechtesten Wert. Eine Zahl, die nicht von ungefähr kam. Bestes Beispiel: Siehe das Spiel in Kappeln.

"Wir werden in den letzten zwei Spielen nochmal alles daran setzen, richtig zu punkten und das Positive rauszuziehen und vielleicht auch dann schon für die neue Saison zu planen", will Frank sich mit seiner Gang natürlich jetzt noch ehrenhaft verabschieden.