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Kreisliga A - Tecklenburg

Sascha Höwing steht nur noch zwei Spiele am Seitenrand von Preußen Lengerich. Foto: Renger

Kein Abschied für immer


Von Fabian Renger

(10.05.23) Das letzte Heimspiel ist Geschichte. Zwei Auswärtsspiele stehen noch aus. Danach endet bei Preußen Lengerich eine ganz besondere Geschichte: Nach 31 Jahren (!) Jahren in verschiedenen Funktionen im Club sagt Sascha Höwing 'Auf Wiedersehen'. Und, das ist ihm wirklich wichtig zu betonen, es soll eben kein Abschied für immer sein. "Das habe ich damals auf der Jahreshauptversammlung bereits gesagt: Für mich ist das Kapitel nicht beendet, sondern eher unterbrochen. In Zukunft wird man mich mit Sicherheit nochmal sehen. So werde ich das Ganze nicht beenden wollen." Zeit für einen Rückblick.

100 Tore: Höwing war mal Torjäger

Von klein auf gab's für den heute 37-Jährigen nur einen Club: Preußen Lengerich. 1992 trat er in den Verein ein. Chancen, woanders hinzugehen, hatte er reichlich. Aber er blieb. Bis heute. Er spielte sich von den Minikickern bis hoch in die Erste. Highlights? Es waren etliche. Der Aufstieg in die Landesliga, der Gewinn des Kreispokals oder der 31. August 2016. Im Westfalenpokal waren in der ersten Runde die SF Lotte (damals frischer Drittligist) in Lengerich zu Gast. Lotte bog einen 1:2-Rückstand erst in der Nachspielzeit noch in ein 3:2 um. Momente, die bleiben.

Was wahrscheinlich viele nicht wissen: Höwing stürmte mal ganz vorne drin. "Ich war tatsächlich Torschützenkönig in der Jugend. Da hab ich in einer Saison mal über 100 Tore geschossen." Gut, in der D-Jugend, damals noch auf große Tore. Trotzden: Respekt. Martin Fleiges 47 Treffer sind da ja mal gar nix. Irgendein Trainer beschloss jedoch, Höwing nach hinten zu beordern - zunächst ins Mittelfeld. "Der Trainer hat gesagt: Ich könnte ein Spiel lesen", erinnert sich Preußens scheidender Coach. Irgendwann fehlte in der hintersten Reihe Personal, Höwing musste dran glauben - und überzeugte offensichtlich. Die Position bekleidet er bis heute. "Manndecker nannte man das früher", sagt er. Übrigens zeitweise zusammen mit dem heutigen ISV-Reserve-Trainer Freddy Stienecker. "Wir haben uns sehr gut ergänzt."

Zwischenzeitlich hatte er die Laufbahn als Aktiver eigentlich bereits beendet. Aber seit dem vergangenen Winter schnürt er wieder regelmäßig die Treter. Wie gehabt mit der "10". Ein Saisontor hat er auch schon. Neulich gegen Ladbergen erzielte er das 1:0 - "mit 170 km/h volley in den Winkel", sagt Höwing und lacht. "Alle, die null Saisontore haben, müssen am Ende der Saison einen ausgeben. Darauf hatte ich keine Lust." Die Laufbahn dürfte aber bald wohl endgültig beendet sein. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass mich mit 37 Jahren noch so viele Vereine als Spieler haben wollen." Das Hauptaugenmerk liegt freilich ab dem Sommer sowieso auf dem Job neben der Seitenlinie. Auf dem Platz kickt er dann vielleicht für die Lengericher Ü32. Mal seh'n.

Irgendwann Gefallen als Trainer gefunden

Während Höwing sämtliche Jugendmannschaften durchlief, fand er Gefallen am Trainerjob. "Ich war eigentlich jeden Tag auf dem Sportplatz", erinnert er sich und spricht von einer gefühlten Sieben-Tage-Woche. Muss man wollen. Von der D- bis zur A-Jugend trainierte so ziemlich alles einmal. Besonders den Lengericher 2004er-Jahrgang, der im Sommer in die Senioren empor steigt, drückte er vier Jahre lang seinen Stempel auf. In der C-Jugend schaffte er etwas Historisches: Den Einzug in die Bezirksliga. "Ich habe gesagt: Ich empfange euch dann bei den ersten Herren wieder. Jetzt hätte ich sie gerne wieder gehabt."

Dazu kommt's nicht. Am Sonntag wurde er im Rahmen seines letzten Heimspiels verabschiedet. Die Umstände rund um die Trennung im Winter waren alles andere als geräuschlos, nicht jeder verstand sie. Höwing bedauert das Aus auch heute noch, er hatte die neue Saison bereits ordentlich durchgeplant, erzählt er. Das Thema ist aber jetzt durch. Wie steht's emotional um ihn? Zwei Wochen vorm Ende von 31 Jahren? Noch geht's. Aber: "Ich glaube, wenn wir gegen Lienen gespielt haben, wird's nochmal emotionaler." Nicht nur er verlässt die Truppe, auch langjährige Leistungsträger wie beispielsweise Timo Zimmermann oder Martin Fleige.

Anfang 2021 übernahm Höwing die Erste als Cheftrainer. Vorher war er unter Pascal "Calle" Heemann eine Art verlängerter Arm auf dem Platz. Dann war er plötzlich an vorderster Front gefordert. Ist ihm ganz gut gelungen. Platz vier in der Vorsaison. Platz sechs derzeit. Und wo Lengerich ist, da ist Spektakel.  Rund fünf Tore fallen im Schnitt mit Lengericher Beteiligung. Auch mal 'ne Ansage. Wie es für ihn als Trainer weiter geht? Abwarten. Noch hat er nichts Neues gefunden. Jetzt darf er aber erstmal mit uns anschwitzen.

In der Vorwoche tippte ich gegen Halens Anton Klevno. Der gewann 7:4. Am ersten Heim-Spieltag der neuen Saison werde ich also erstmals in meinem Leben nach Halen düsen und eine Flasche Ramazotti übergeben. Vielleicht sollte ich mir am Tag danach lieber frei nehmen...

Anschwitzen

Ein Bild aus der Saison 2018/19,als Höwing "nur" Spieler der Preußen war.

Falke Saerbeck - Eintracht Mettingen (Mi., 19 Uhr; eigentlich ein Nachholspiel, aber was soll der Geiz)
Höwing: Für mich wäre Saerbeck ein verdienter Meister. Zuhause wollen die das Ding klar machen. 2:1.
Heimspiel-Tipp: Mehr als ein Tor Abstand? Ausgeschlossen! Aber: 3:2. Meisterschaft eingetütet. Glückwunsch!  

Westfalia Hopsten - Brukteria Dreierwalde (Mi., 19 Uhr)
Höwing: Schiedlich-friedlich 2:2.
Heimspiel-Tipp: 2:1. Hopsten beseitigt jegliche Restzweifel. Ralf Scholz nimmt Glückwünsche an.

Westfalia Westerkappeln - Cheruskia Laggenbeck (Fr., 19 Uhr)
Höwing: Laggenbeck ist auch immer für viele Tore gut. 1:4
Heimspiel-Tipp: Kappeln traue ich alles zu, aber Laggenbeck macht das. 1:2

ISV II - Preußen Lengerich (So., 13.15 Uhr)
82:76. Was für ein Torverhältnis. "Für den neutralen Zuschauer natürlich Bombe", weiß Höwing. Mit Jonathan Westhoff und Ole Schürbrock brachen zwei defensive Säulen weg, die nicht so leicht zu ersetzen waren. Personell sah's in der Quantität nicht immer pralle aus. Alleine, dass Höwing selbst spielen muss... "Wir haben nie mit der gleichen Elf gespielt", merkt er an. "Und wir haben eine sehr, sehr junge Truppe, die auch Fehler machen darf." Der sechste Rang sei das Maximum, was rauszuholen war. Im Offensivbereich steht Martin Fleige (wir müssen seinen Namen doch nochmal nennen) bei 47 Toren. Die 50 sollen es noch werden. Höwing sagt hier richtigerweise: "47 Tore schießt du nicht im Alleingang. Da gehören auch immer andere Leute zu!"
Höwing: 4:2 für uns. Zweimal Martin, das 50. hebt er sich für Lienen auf. Timo trifft auch auf jeden Fall. Und Bewar macht auch eines, dann hat er seine zehn Saisontore voll.
Heimspiel-Tipp: 2:5. [Höwing: Bei 4:2 wechsel ich aber alle aus]

SC Dörenthe - Arminia Ibbenbüren (So., 15 Uhr)
Höwing: Sacki darf auf jeden Fall ein Tor machen, die bekommen trotzdem mehr als sie schießen. 1:3
Heimspiel-Tipp: Dörenthe eumelt sich irgendwie zum Dreier. 2:1 [Höwing: Nein, die sollen mal schön bis zum Ende der Saison hinter uns bleiben]

Falke Saerbeck - VfL Ladbergen (So., 15 Uhr)
Höwing: Wenn's doch noch um was gehen sollte, würde ich sagen, dass Saerbeck es gewinnt. Aber unabhängig davon siegen die. 2:1.
Heimspiel-Tipp: Ladbergen holt sich ein Remis. 2:2. Mindestens ein Traumtor ist bei den Gästen dabei.

SC Halen - SV Büren (So., 15 Uhr)
Höwing: Auch im Hinblick auf Platz fünf, aber auch weil viele ehemalige Weggefährten in Halen spielen oder gespielt haben - wie Philipp Härle -, tippe ich auf Halen. Da ich weiß, dass Halen ein super Torverhältnis hat, Büren offensiv stark ist und die Leser außergewöhnliche Tipps haben wollen: 4:3
Heimspiel-Tipp: 3:2

SW Lienen - SW Esch (So., 15 Uhr)
Höwing: Ich freue mich persönlich, dass Lienen es vorzeitig schon geschafft hat, so können wir da beruhigt am letzten Spieltag hinfahren, ohne ein Endspiel haben zu müssen. Esch tut mir Leid, dass die runtergehen müssen. Weil Lienen gerettet ist, lässt die Körperspannung ein bisschen nach: 1:1
Heimspiel-Tipp: Lienen hat's geschafft, Esch verabschiedet sich trotzdem mit dem nächsten Dreier. 1:2

SC Hörstel - Eintracht Mettingen (So., 15 Uhr)
Höwing: Man muss vor Hörstel den Hut ziehen, wie die das durchgezogen haben. Mettingen hat aber zu viel Qualität. 1:5
Heimspiel-Tipp: 1:3.

GW Steinbeck - Eintracht Mettingen II (So., 15 Uhr)
Höwing: Ich kann mir vorstellen, dass Steinbeck sagt, wir reißen uns jetzt nochmal den A*sch auf - 1:0
Heimspiel-Tipp: 0:2



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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 26    110:23 71  
2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    VfL Billerbeck 26    76:23 65  
4    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
5    FC Nordwalde 25    79:22 64  

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