Kreisliga A
Mettingen II nagel(mann)t sich an die Tabellenspitze
Von Fabian Renger
(26.08.22) Vorübergehend - mindestens bis zum Freitagabend - grüßt Eintracht Mettingen II von der Tabellenspitze. Auch im dritten Spiel der Saison blieb der Aufsteiger von Coach Jochen Löffers ohne Niederlage, im zweiten Match hintereinander sogar ohne Gegentor. Hat er eigentlich eine Meisterprämie ausgehandelt? "Noch nicht", sagte Löffers lachend. "Aber ich arbeite dran." Die gute Laune ist nur verständlich. Seine Elf hatte nämlich SW Esch mit 1:0 (0:0) geschlagen. Oder man könnte auch sagen: Esch hat einen genagelt bekommen. (sorry...)
Jedenfalls hatte Löffers kurz nach der Halbzeitpause eine gute Idee. Er beorderte Christian Nagelmann von der Rechtsverteidigung auf die Rechtsaußen-Position. Kaum umgestellt, schon schickte Florian Otte Nagelmann auf die Reise. Nagelmann war schneller als die Gäste-Verteidiger. "Dann hat er den Ball reingenagelt", bediente sich Löffers am ganz hohen Regal der Wortspiel-Kunst. "Jetzt müsste ich eigentlich fünf Euro bezahlen, wenn ein Nagelmann den reinnagelt." Naja. Heute mal nicht. Ach ja: Das Tor fiel in der 60. Minute.
Cmoks Kopfball ist die beste Gelegenheit
War war sonst los gewesen? Bei Mettingen, das wieder vornehmlich auf Konter setzte, fehlte etwas der Biss wie zuletzt gegen Dreierwalde. Und das Kombinations- und Passspiel lief nicht sonderlich flüssig. Chancen der Hausherren waren eher Mangelware. "Die kämpferische Einstellung war aber da", merkte Löffers jedoch an. Für SWE-Coach Manuel Schnieders gab es derweil eigentlich kaum etwas zu bemängeln. "In der ersten Halbzeit waren wir auf jeden Fall die bessere Mannschaft", meinte er sogar. Esch war gierig in den Zweikämpfen und baute auch ganz nette eigene Angriffe auf. Die gefährlichste Gelegenheit hatte Martin Cmok, der eine Pedro Oelgemöller-Flanke wuchtig per Kopf aufs Mettinger Gehäuse brachte. Eintrachts Schnapper Erik Schröer parierte allerdings (20.).
In der zweiten Hälfte muckte zunächst Mettingen auf. Gerrit Neumanns Freistoß war eine Beute für Esch-Schnapper Niklas Prinz (55.). Kurz danach switchte Löffers die Position von Nagelmann, Otte spielte einen feinen Schnittstellenpass und feddig war die Laube. 1:0.
Es blieb das goldene Tor, weil den Gästen - ganz zum Schluss mit drei Spitzen agierend - einmal mehr der letzte Punch, der letzte Biss vorm gegnerischen Gehäuse fehlte. Und vor Schluss eventuell auch ein bisschen Fortune. Timo Beyer schoss auf den Mettinger Kasten (85.). Der Ball sprang an die Latte und von dort - ja, wohin auf? Auf der Linie? Davor? Gar dahinter? "Ich glaube, hätten wir eine Torlinientechnik, dann wäre der Ball drin gewesen", befand Schnieders, wollte aber Referee Yannik Uchtmann ausdrücklich keinen Vorwurf machen. Wie sollte der das denn auch sehen, wenn er alleine ist? Löffers wird's egal sein. "Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen", räumte der Mettinger Übungsleiter ehrlich ein. "Aber es ist eigentlich ganz schön, auf dem Platz an der Sonne zu sitzen." Wie lange das anhält, wird das Wochenende zeigen...
Eintracht Mettigen II - SW Esch 1:0 (0:0)
1:0 Nagelmann (60.)