Halener Slapstick-Sonntag

Von Fabian Renger

(28.08.23) Bei allen seltsamen Resultaten dieses bizarren Spieltags war dieses hier zumindest in der Höhe das wohl überraschendste: Die Reserve der ISV gewann beim SC Halen mal eben so mit 6:1 (4:0). Kein Verschreiber. Ihr steht beim Lesen auch (hoffentlich) nicht unter Drogen. Waren die Ibbenbürener gedopt? "Ne, waren wir nicht", entgegnete deren Coach Freddy Stienecker. Und ist Björn Jansson eigentlich inzwischen in der Geschlossenenen eingewiesen worden? In der Vorwoche ließ er nach der Pleite in Recke kein gutes Haar an seiner Mannschaft. Jetzt wieder so ein Erlebnis. Wie soll ein Mensch das ertragen? Aber Jansson war tatsächlich gar nicht so schlecht drauf. Wir brauchen dennoch Antworten - und kriegen welche. Es geht auch um Ausrutscher.

"Es war eine deutlich engagiertere Leistung", berichtete Jansson von einem stimmigen Einsatz seiner Mannen. Hätten wir bei einem halben Dutzend Kirschen nicht gedacht. Jetzt kommt jedoch das große 'Aber'. "Das war viel Slapstick von uns. Von 'letzter Mann rutscht aus' bis 'letzter Mann spielt dem Gegner den Ball in den Fuß' war alles dabei. Das ist mega frustrierend. Ich kan mit der Niederlage aber besser leben als mit der gegen Recke."

Zwei Geschenke

Letzter Mann packt an kennen wir vom Bolzplatz, da muss das nichts Schlechtes heißen. Die von Jansson beschriebenen Szenarien hingegen verheißen schon Unheil. Beim 3:0 bekam Nico Jürgens den Ball von Halens Christian Schulte in den Fuß gespielt und schoss ein (40.). Beim 4:0 spielte Tom Bergmann einen Diagonalball, Pawel Szczotko rutschte aus und legte den Ball so unfreiwillig für Landesliga-Leihgabe Niklas Richter vor (45.). Beim Wort 'Geschenk' ging Stienecker zumindest bei diesen Szenen mit. Sonst sah er viele gute Aktionen seiner Elf.

Das 1:0 resultierte aus einer Balleroberung und einem Querleger von Dominik Sander für den Torschützen Richter (5.). Das 2:0 bereitete Sander mit einer Halbfeld-Flanke vor, Jürgens nickte ein (23.). "Ich muss Halen ein gutes Spiel bescheinigen, Halen war gut im Spiel drin, die stärkste Phase hatten sie nach der Pause", so Stienecker.  Da netzte Dennis Teimer zum 1:4-Anschluss ein (50.). "Daraus haben wir aber uns gut befreit und mit dem 5:1 hatten wir wieder alles im Griff", erzählte Stienecker weiter. Das angesprochene fünfte Tor war ein Elfer, den Matthias EIter verwandelte (58.). Später war Jürgens mit dem 6:1-Endstand zur Stelle, Richters vorheriger Flankenlauf auf der linken Seite war stark (66.).

SC Halen - ISV II 1:6 (0:4)
0:1 Richter (5.), 0:2 Jürgens (23.)
0:3 Jürgens (40.), 0:4 Richter (45.)
1:4 Teimer (50.), 1:5 Eiter (58./FE),
1:6 Jürgens (66.)