Dem Topspiel fehlen nur die Tore

Von Christian Lehmann

(29.08.21) Fast 300 Zuschauer in den Eper Bülten und die komplette Liga hatten auf das Spitzenspiel des FC Epe gegen SuS Stadtlohn zum Saisonauftakt hingefiebert. Obwohl letztlich nur ein Nullnümmerchen auf der Anzeigetafel stand, konnte sich über fehlende Intensität und Qualität wahrlich niemand beschweren. Beide Trainer konnten dem Auftritt ihrer Elf einiges abgewinnen und zogen den Hut vor dem Gegner.

"Ich bin hochzufrieden, die Mannschaft hat von der ersten bis zur letzten Minute kämpferisch ein überragendes Spiel gezeigt. Es war ein unglaublich intensives Spiel auf Messers Schneide und hätte in beide Richtungen kippen können", sagte SuS-Coach Stefan Rahsing, dessen Team die lange Ausfall-Liste schon vorab nicht zum Thema gemacht und auch während der 90 Minuten nie als Alibi gesehen hatte. Bestes Beispiel: Als der bis dato überragende Keeper Jan Hintemann nach einer Kollision mit Philipp Hörst kurz nach der Pause verletzungsbedingt raus musste (55.), wichen die Gäste nicht etwa verunsichert zurück, sondern pressten den Gegner mutig in dessen Hälfte an und verhinderten so, dass Ersatzschnapper Stefan Mester in die Bredouille kam. "Vor dieser Reaktion ziehe ich alle Hüte", so Rahsing. "Der älteste Spieler auf dem Platz war Jahrgang 1998, gegen so einen starken Gegner so wenig zuzulassen, ist sensationell."

Starke Defensivreihen

Weil beide Defensivreihen hervorragend organisiert waren, gab es auf beiden Seiten nur wenig Strafraumszenen: Die beste vor der Pause hatte Hörst, dessen Abschluss mit dem Vollspann aus acht Metern Hintemann überragend parierte (35.) - auf der Gegenseite hatte Luca Friedrich einen Distanzschuss knapp neben das Tor gesetzt (25.). Die Stadtlohner erzielten zudem kurz vor der Pause ein Abseitstor durch Lars Sparwel (45.). Nach Wiederbeginn kamen dann zunächst die Hausherren besser aus der Kabine, kurz vor seiner Auswechslung lenkte Hintemann den Ball nach einem brandgefährlichen Freistoß von Loris Deiters an den Pfosten (52.). Je länger das Spiel dauerte, desto mehr Zugriff bekamen die Stadtlohner.

Deswegen war auch FCE-Spielertrainer André Hippers mit dem Punkt gut zufrieden: "Für einen ersten Spieltag war das ein richtig gutes Bezirksliga-Spiel. Aus unserer Sicht waren es Kleinigkeiten, die gefehlt haben. Es war schon ein gerechtes Unentschieden, die klareren Torchancen lagen allerdings bei uns. Heute hat man mal wieder gesehen, dass man eine Vorbereitung nicht überbewerten sollte. Ich hätte diese Leistung nach den Eindrücken der vergangenen Wochen nicht erwartet. Stadtlohn hat eine tolle Mannschaft, sie waren taktisch überragend gut eingestellt. Wir brauchen uns aber vor niemandem zu verstecken." Auch Kollege Rahsing zog das Positive heraus: "Wir waren am Ende die Mannschaft, die mehr im Tank hatte. Das ist ein sehr gutes Zeichen. Großes Lob an Epe, sie haben es wahnsinnig gut gemacht. Es war ein sehr attraktives Bezirksliga-Spiel. Ich bin mir ziemlich sicher, in den Bülten werden nicht mehr allzu viele Mannschaften punkten."

FC Epe - SuS Stadtlohn     0:0