Ismailov trifft zum Sieg - und fehlt im Derby
Von Christian Lehmann
(23.10.23) Gemischte Gefühle bei Eintracht Coesfeld. Durch das Goldene Tor von Samir Ismailov beim 1:0 (0:0)-Sieg gegen den SV Heek schaffte das Team von Karsten Erwig und Patrick Koster nach zuvor zwei Pleiten in Serie den Turnaround. Der mit elf Treffern erfolgreichste Goalgetter in dieser Saison verletzte sich jedoch bei seinem Tor und musste mit Verdacht auf Bänderriss ausgewechselt werden - und das eine Woche vor dem großen Derby gegen die SG Coesfeld 06!
"Die Verletzung von Samir tut uns sehr weh, im Derby wird er auf keinen Fall spielen können", sagte Erwig nach dem Spiel. Seinem Team attestierte er eine ordentliche Leistung: "Es war wichtig, mal wieder strukturiert und zu null zu spielen. Das war genau das, was wir gebraucht haben."
Kösters vereitelt HSV-Treffer
Die Gastgeber liefen die HSV-Innenverteidiger frühzeitig an, damit diese gar nicht erst in die Position kamen, um lange Flugbälle auf Topstürmer Luka Kösters zu spielen. Das klappte bis auf eine Ausnahme ganz gut, Kapitän Jonas Berding hinderte in der 10. Minute mit einem tollen Sprint und starkem Block den Angreifer am Torerfolg. Auf der Gegenseite hatte zunächst Lucca Rensing Pech bei einem abgefälschten Distanzschuss (20.), wenig später legte Philipp Schink die Kugel nach Außenrist-Zuspiel von Maxi Funkner knapp am Tor vorbei (30.). Heeks Pablo Klein scheiterte dagegen zweimal per Kopf (33./40.) - dabei stand ihm unter anderem sein eigener Mitspieler Kösters im Weg. "Wenn er weg geblieben wäre, dann wäre der Ball wahrscheinlich rein gegangen", sagte sein Coach Rainer Hackenfort nach dem Spiel.
Mit der Einwechslung von Marius Borgert kurz nach der Pause änderte sich dann die Statik im Coesfelder Spiel. Borgert war auch am Siegtor entscheidend beteiligt, als er den Ball zu Ismailov weiterleitete, dessen abgefälschter Schuss den Weg ins Tor fand. Bei dieser Aktion knickte der Stürmer allerdings um, er musste umgehend ausgewechselt werden (1:0/60.). Heeks Spielertrainer Rainer Hackenfort reagierte und schmiss sich selbst ins Getümmel, um bei langen Bällen in die Spitze die Lufthoheit zu erlangen. Mit Ausnahme eines Volleyschusses von Phil Sundermann, den Eintracht-Schlussmann Jannis Thentie stark parierte (66.), erspielten sich die Gäste aber kaum noch dicke Möglichkeiten. Weil Borgert auf der Gegenseite in der Schlussphase nach einem Sololauf von der Mittellinie aus nur knapp scheiterte (85.), blieb es bis zum Schlusspfiff spannend.
"Einen Punkt hätten wir verdient gehabt", befand Hackenfort, dessen Team nach drei Siegen in Serie mal wieder leer ausging. "Wir waren in der ersten Halbzeit in meinen Augen die aktivere Mannschaft, haben es aber in der Schlussphase versäumt, nochmal richtig anzurennen. Trotzdem haben wir ein gutes Spiel gemacht. Ich sehe uns auf einem guten Weg."
Eintracht Coesfeld - SV Heek 1:0 (0:0)
Tor: 1:0 Ismailov (60.)