SF Merfeld senden ein Lebenszeichen

Von Christian Lehmann

(19.02.24) Im Keller brennt noch ein Lichtlein: Die Sportfreunde Merfeld haben sich mit einem 5:2 (2:1)-Befreiungsschlag gegen den TSV Raesfeld aus der Winterpause zurückgemeldet und Neu-Trainer Wolfgang Korb ein perfektes Pflichtspiel-Debüt beschert. Allerdings mussten die Hausherren gegen den kecken Aufsteiger zunächst wieder mal einen Rückschlag hinnehmen.

Julian Kortstegge hatte die Gäste nach 39 Minuten in einem bis dahin flotten Spiel mit Chancen auf beiden Seiten in Führung geschossen, nach Kopfball-Ablage von Christoph Platzek traf er mit einem Schuss aus der Drehung aus zehn Metern Tordistanz zum 0:1. Doch die Reaktion der Hausherren war exzellent: Nach einer scharfen Hereingabe von Marc Perick versuchte Marcel Weißmüller, vor dem einschussbereiten Simon König zu klären und bugsierte die Kugel ins eigene Tor (1:1/44.). Doch damit nicht genug, wiederum nur 60 Sekunden später behinderten sich zwei TSV-Abwehrspieler gegenseitig, König nutzte die Gunst der Stunde und stellte auf 2:1 (45.).

Merschiewe lobt, Gabmaier hadert

"Wir haben natürlich erstmal wieder einen Rückschlag kassiert, waren aber immer gut im Spiel und haben zu 95 Prozent die zweiten Bälle gewonnen. Man konnte sehen, dass die Jungs voll im Saft stehen. Raesfeld hat eine gute Mannschaft, aber unsere Jungs haben sich in jeden Zweikampf reingeworfen und alles umgesetzt, was wir wollten", lobte Tobias Merschiewe, der gemeinsam mit Korb und Martin Göckener das Merfelder Trainergespann bildet. Raesfelds Coach Christian Gabmaier ärgerte sich vor allem über die beiden späten Gegentreffer. "Die fallen aus dem Nichts, das waren Zufallsprodukte!"

Im zweiten Durchgang legten die Hausherren dann nach: Jannik Beuing setzte König in Szene, der auf 3:1 stellte (58.). Raesfeld verkürzte nach einem flach und stringent vorgetragenen Angriff durch Kortstegge zwar noch auf 3:2 (68.), doch Jan Tüns machte auf Zuspiel von Beuing den Sack zu (4:2/78.). Die Kirsche auf der Torte war dann das 5:2 durch Tim Göckener, der nach Zuspiel von Tüns völlig freistand und zum Endstand traf (86.).

Gabmaier machte seinem Team nach der Partie keinen Vorwurf: "Ich kann das Spiel schwer einordnen. Auf dem kleinen Kunstrasenplatz war ja fast jede Aktion eine Strafraumszene. Es gab fast nur Kopfballduelle, so viele Luftduelle in einem Spiel habe ich noch nie erlebt. Merfeld hat verdient gewonnen, weil sie es mehr wollen - genauso geht's im Abstiegskampf." In dem sich sein Team auch weiterhin befindet, wie Raesfelds Trainer klarstellt: "Für mich war klar, dass es kein Spaziergang wird. Wir brauchen jeden einzelnen Punkt, um nicht noch da unten reinzurutschen. Wir können das gut einordnen, es braucht niemand anfangen, von der Landesliga zu träumen..."

SF Merfeld - TSV Raesfeld     5:2 (2:1)
Tore: 0:1 Kortstegge (39.), 1:1 Weißmüller (44./ET),
2:1 König (45.), 3:1 König (58.), 
3:2 Kortstegge (68.), 4:2 Tüns (78.),
5:2 Göckener (86.)