Osterwick kann auch dreckig

Von Christian Lehmann

(07.09.23) "Das war so ein klassischer, dreckiger Sieg, den man in Osterwick eigentlich gar nicht kennt." Westfalias Spielertrainer Mario Worms brachte es auf den Punkt. Eigentlich sind die Zuschauer bei den Spielen seiner Truppe viele Tore gewöhnt, ein 2:3 oder ein 4:3 sind da keine Seltenheit. Diesmal mussten sie sich aber mit einem Treffer begnügen. Da der beim 1:0 (1:0)-Sieg gegen den SC Südlohn bei den Hausherren auf der Habenseite stand, konnten sie es wohl verschmerzen.

Der Matchwinner einer umkämpften Partie war ein gewisser Mario Worms, der sich schon in der 12. Minute nach einem Chip-Ball von Lars Knipper seiner beiden Bewacher entledigte und trocken zum 1:0 abschloss. Worms relativierte später: "Ja, ich habe das entscheidende Tor gemacht - aber ich hätte in der zweiten Halbzeit auch noch ein, zwei mehr machen müssen."

Bärenstarker Start

In der Anfangsphase hatten die Hausherren losgelegt wie die Feuerwehr und sich mit hohem Tempo und präzisem Passspiel so einige gute Möglichkeiten herausgespielt. Leon Eggemann setzte einen Kopfball an den Pfosten (4.), Worms setzte die Murmel mit dem Außenrist knapp neben das Südlohner Tor (5.). Auch nach dem Führungstreffer wussten die Gastgeber zu überzeugen. "Wir haben eine richtig, richtig gute erste Halbzeit gespielt", so der Westfalia-Coach. 

Die Gäste kamen allerdings auch schon im ersten Durchgang gefährlich vor das Osterwicker Tor - zum Beispiel durch Fynn Föcking, der den Ball von halblinks haarscharf am Pfosten vorbeisemmelte (20.). Oder aber bei einer Hereingabe von Jens Osterholt, die durchrutschte (32.). Im zweiten Durchgang übernahm der Aufsteiger dann komplett das Kommando und drückte die Westfalia hinten rein. "Wir waren am Ende komplett platt  und haben die Bälle nur noch weggeknallt und hatten vielleicht 20 Prozent Ballbesitz. Südlohn war deutlich besser", räumte Worms ein.

Osterholt verpasst den Ausgleich

Die beste Möglichkeit zum Ausgleich ließ Osterholt liegen, der nach einer Freistoß-Variante und Kopfball-Ablage völlig blank vor der Bude stand, die Kugel aber nicht an den Osterwicker Abwehrbeinen und Schnapper Jeremias Rotthäuser vorbei bekam (70.). Worms vergab die von ihm selbst angesprochenen Möglichkeiten zur Entscheidung in der 75. und 85. Minute bei vielversprechenden Umschaltsituationen.

"Vielleicht waren die Osterwicker ein wenig abgezockter als wir. In der ersten Halbzeit hatten sie die klareren Chancen, über 90 Minuten gesehen waren wir aber besser im Spiel", meinte Gästetrainer Jörg Krüchting. "Wir haben gemacht, getan und guten Fußball gespielt. Ich kann den Jungs eigentlich nicht viel vorwerfen - außer, dass wir das Tor nicht getroffen haben. Wir waren immer gefährlich, es fehlte einfach nur das letzte Quäntchen."

Westfalia Osterwick - SC Südlohn     1:0 (1:0)
Tor: 1:0 Worms (12.)