Am Elfmeter scheiden sich die Geister
Von Felix Brüggemann
(01.10.23) 1:0-Sieg nach einem umstrittenen Elfmetertor - da sind Diskussionen vorprogrammiert. Nach der Partie der SG Coesfeld gegen den SC Reken zeigte sich sogar der Coesfelder Spielertrainer und Elfer-Vollstrecker Marcel Deelen über die spielentscheidende Szene verwundert. Ob der Kontakt elfmeterwürdig war oder nicht, spielte natürlich vor allem für die Gastgeber nach Abpfiff keine Rolle mehr, denn das Tor besiegelte die drei Punkte für die SG.
Dabei waren die Rekener hier nicht die schlechtere Mannschaft, auch wenn sie nicht gut in die Partie hineinkamen. "In der ersten Halbzeit waren wir leblos", schüttelte SCR-Trainer Dave Marnold den Kopf. Trotzdem war es das erwartete Spiel. Reken hatte deutlich mehr vom Spiel und Coesfeld übte sich in der Defensivarbeit. "Wir haben heute gut gelitten", meinte Deelen.
Strittiger Elfmeter vor der Halbzeit
Nach einem tiefen Pass war Mika Rotthäuser in der 36. Minute einen Schritt schneller als der Rekener Innverteidiger Kevin Mulè-Ewald. Rotthäuser lief wenige Meter und kam nach einem Zweikampf mit dem Rekener Kapitän zu Fall. Der Schiri zeigte auf den Punkt, Elfmeter für den Außenseiter. "Mit der Begründung des Schiris kann ich wenig anfangen. Es gab oben ein Schubsen, aber den Kontakt unten am Fuß, wegen dem der Schiri den Elfer pfeift, habe ich nicht gesehen", berichtete Deelen im Nachhinein. Wie auch immer. Der Coesfelder Spielertrainer übernahm die Verantwortung und schob die Kugel locker in die vom Schützen aus rechte untere Ecke. Storks war schon auf dem Weg nach links und so chancenlos.
Zum zweiten Durchgang kamen die Rekener mit mehr Präsenz aus der Kabine. "Dann war bei uns endlich Leben drin", erklärte Marnold. Auch das Erarbeiten von Chancen lief in Hälfte zwei deutlich besser. Es haperte aber an der Verwertung der Möglichkeiten. Joey Marnold setzte in Minute 86 eine abgefälschte Flanke an die Latte, Julius Nieters brachte aus rund sechs Metern den Ball trotz eines schon geschlagenen Keepers nicht über die Linie, Samet Kanoglu scheiterte freistehend aus 16 Metern am Pfosten. Die Chancen waren also da.
Coesfelds Defensivarbeit wird belohnt
Marnold war nach Abpfiff im Angesicht der schwachen Chancenverwertung enttäuscht. "Das war kein gutes Spiel von uns. Im zweiten Durchgang war die Stimmung auf dem Feld zwar deutlich besser, aber wenn du deine Chancen nicht machst, bringt dir das eben nichts", beschrieb er seinen Blick auf den Spielverlauf.
In Coesfeld war die Stimmung angesichts der etwas überraschenden drei Punkte natürlich deutlich besser. "Wir wussten, dass wir heute gegen spielstarke Rekener in der Defensive gut arbeiten müssen. Das haben wir geschafft. Ich hab der Mannschaft nach dem Spiel ein großes Kompliment ausgesprochen. Die Bereitschaft nach hinten zu arbeiten war einfach richtig stark. Dieses Level an Einsatz muss ab heute unser Standard sein", freute sich Deelen.
SG Coesfeld – SC Reken 1:0 (1:0)
Tore: 1:0 Deelen (37./FE)