Merfeld in Not - Schnapper im Sturm
Von Felix Brüggemann
(01.10.23) Über den freien Tag am 3. Oktober kann sich Merfelds Trainer Jupp Ovelhey diesem Jahr nicht so richtig freuen. Gleich drei Kurzurlauber hatten sich für das Auswärtsspiel beim ASC Schöppingen zusätzlich abgemeldet. Beim ohnehin kleinen Merfelder Kader fiel der personelle Aderlass deshalb schwer ins Gewicht. Die Merfelder waren auch deshalb beim ASC Schöppingen ziemlich chancenlos und unterlagen den Gastgebern mit 5:1 (2:1).
Und dass, obwohl die Merfelder den torreichen Sonntagnachmittag eröffnen durften. Nach einem langen Ball knallen SF-Angreifer Marc Perrick und ASC-Keeper Jens Kortüm ineinander. Trotz des Zusammenpralls, in dessen Folge Kortüm ausgewechselt werden müsste, brachte Perick den Ball mit dem Kopf irgendwie über die Linie. Schöppingen hatte das Spiel trotzdem von Beginn an unter Kontrolle und ließ sich von dem Merfelder Führungstreffer nicht beirren. „Wir haben das auch nach dem frühen Rückstand weiter geduldig und kontrolliert gespielt,“ beschrieb ASC-Spielertrainer Rafael Goacalo-Figueiredo den Beginn des Spiels.
Schöppingen kontrolliert und geht verdient in Führung
Schöppingens Geduld wurde belohnt. Erst besorgte Merfelds Leon Tüns nach der fünften Schöppinger Ecke in Serie mit einem Eigentor den Ausgleich für den ASC, dann stellte Carsten Daldrup nach einer schönen Kombination fast mit dem Halbzeitpfiff auf 2:1. „In der ersten Hälfte haben wir aus dem Spiel heraus wenig zugelassen,“ bilanzierte Ovelhey trotzdem einigermaßen zufrieden.
Nach der Halbzeit wurde es dann aber deutlich. Tim Bitter fiel der Ball nach einer Figueiredo-Ecke vor die Füße. 3:1 in der 55. Minute. Im weiteren Verlauf der zweiten Hälfte war es dann zweimal Daldrup, der so seinen Dreierpack schnürte. Das 4:1 erzielte er, umzingelt von vier Merfeldern, mit einem Abschluss ins lange Eck. In der letzten Spielminute nutzte der Stürmer des ASC dann noch einen Torwartfehler aus und erzielte so seinen dritten Treffer. „Wir haben heute ein weiteres Mal unsere Qualität nach vorne gezeigt,“ freute sich Figueiredo. Schöppingen weist derzeit mit insgesamt 26 Toren die beste Offensive der Liga auf.
Schöppingen zufrieden – Merfeld genervt
Schöppingens mitspielender Coach war nach Abpfiff sehr positiv: „Ich bin vollkommen zufrieden. Wir haben heute resolut verteidigt und konsequent und geduldig nach vorne gespielt. Wir hatten das Spiel immer unter Kontrolle, sind dominant aufgetreten und haben zum Glück an die starke Leistung aus dem Heiden-Spiel angeknüpft.“
Ovelhey ärgerte weniger die Leistung seiner Mannschaft, sondern mehr die Zusammensetzung des Kaders. „Schöppingen hat hier verdient gewonnen. Das steht außer Zweifel. Aber es ist mit so einem ausgedünnten Kader auch sehr schwer, konkurrenzfähig zu sein. In Durchgang eins haben wir das eigentlich nicht schlecht gemacht. Später konnten wir dann von der Bank nicht mehr wirklich nachlegen. Wenn ich unseren zweiten Keeper in den Sturm einwechseln muss, sagt das schon alles,“ schüttelte Ovelhey den Kopf.
Und es kommt doppelt dicke für den Merfelder Coach. 2024 ist es wieder so weit: Das nächste Schaltjahr wartet! Heißt: Wir springen nicht einen Wochentag nach vorne, sondern zwei. Der Tag der deutschen Einheit liegt somit nicht auf einem Mittwoch, sondern auf einem Donnerstag. Und das klingt schon wieder gefährlich nach einem ganz besonders verführerischen langen Wochenende und Personalsorgen im Hause Ovelhey.
ASC Schöppingen – SF Merfeld 5:1 (2:1)
Tore: 0:1 Perick (11.), 1:1 Tüns ET (35.)
2:1 Daldrup (45.), 3:1 Bitter (55.)
4:1 Daldrup (70.), 5:1 Daldrup (87.)