Für Michael Fleddermann ist nach Saisonende Schluss bei GW Rheine.

Fleddermann wird bei GW zur lahmen Ente


Von Mario Witthake

(05.12.12) "Lame duck" - so werden im britischen Volksmund Trainer genannt, die noch für ein Verein tätig sind, deren Vertragsende aber beschlossene Sache ist. Zu einer solchen lahmen Ente wurde zu Beginn dieser Woche Michael Fleddermann, für den nach vier Jahren Amtsausübung bei Grün-Weiß Rheine Schluss ist.

Die Nachricht kommt für alle Beteiligten - Mitglieder, Spieler und auch für Fleddermann selbst vollkommen überraschend. Noch am Freitag ist die Arbeit des Coaches auf der Jahreshauptversammlung gelobt worden, am Montag Abend wurde Fleddermann dann zu einem Gespräch mit Edgar Kortenhorn gebeten. Kortenhorn ist beim Verein für die Belange der Ersten Mannschaft verantwortlich und begründete die Entscheidung mit der "Stagnation im spielerischen Bereich". Außerdem: "Die letzten Jahre waren immer erfolgreich. In dieser Saison haben wir aber zu wenig Punkte."

Achselzucken und Unverständnis

In seinen vier Jahren bei GW Rheine feierte Fleddermann - mindestens aus seiner Sicht - große Erfolge. Von Platz elf im ersten Jahr, führte der 52-Jährige die Rheinenser auf Platz fünf und vier in den vergangenen Jahren. Aktuell belegt Grün-Weiß punktgleich mit Wacker Mecklenbeck und Amisia Rheine den achten Rang. "Wir haben hier zu Saisonbeginn die Viererkette eingeführt und nur zwölf Gegentreffer kassiert", weist Fleddermann auf die positive Entwicklung hin.

Seine Mannschaft habe auf die Entscheidung des Vereins mit "Achselzucken oder Unverständnis" reagiert. Für die Mannschaft will Fleddermann zusammen mit seinem Co-Trainer Dino Mattlik die Saison zu Ende führen: "Ich habe kurz überlegt aufzuhören, aber wir haben gesagt, dass wir das durchziehen." Darüber freut sich Kortenhorn, der sagt: "Natürlich möchten wir mit Michael die Saison zu Ende spielen, die Zusammenarbeit war immer vertrauenswürdig." Für 2013/14 wolle man "so schnell wie möglich" eine neue Trainerlösung finden, um in Absprache mit dem neuen Mann die Kaderplanungen voranzutreiben.