Vor dieser Truppe zieht Bodo Gadomski seinen Hut.

Gadomski zieht den Hut vor seiner Mannschaft


Von Nils Tyczewski

(07.12.12) Auf den ersten Blick scheint der bisherige Saisonverlauf für Wacker Mecklenbeck eher enttäuschend zu sein. Nach 15 Spielen hat die Mannschaft 22 Punkte und liegt in der Tabelle auf Rang sieben. Sechs Siegen, vier Unentschieden und fünf Niederlagen stehen zu Buche. In der vorangegangenen Saison hatte das Team aus Münsters Westen zum gleichen Zeitpunkt 33 Punkte und lag mit elf Siegen hinter dem späteren Aufsteiger SF Lotte II auf dem zweiten Platz. Was läuft schief? "Gar nichts", sagt Trainer Bodo Gadomski. Und nennt gute Gründe: "Man muss auch mal gucken, wie sich unsere Mannschaft, und wie sich auch die Liga verändert hat."

Machen wir.

Zuerst die Mannschaft: Von der Stammformation der vergangenen Saison ist nicht mehr viel übrig. Thomas Bogus, Lars Niesten-Dietrich, Jan Stuhldreier, Tobis Greulich, Nils Möllers, Philip Schäper, Zico Hesse - sieben Spieler, die in der Saison 2011/2012 fast immer in der Startelf standen, gehören aus unterschiedichen Gründen nicht mehr, oder nur noch sporadisch zum Kader. Neu dazu gekommen sind mit Julian Wiedenhöft (Münster 08), Fabian Mertens (Telekom-Post SV)  und Florian Hidding (Borussia Münster) lediglich drei Akteure mit überkreislicher Erfahrung. Der Rest sind Talente aus der eigenen Jugend. So sind Sebastian Knob, Tom Niehrmann, Milan Brügge und Tim Rößmann in der vergangenen Saison noch in der A-Junioren-Leistungsliga aufgelaufen. Niermann und Knob haben den Sprung in die Startelf auf Anhieb gepackt. Und auch Milan Brügge, ist laut Gadomski "auf dem besten Weg". Gerade am vergangenen Wochenende wurde der Youngster beim 3:1 gegen Amisia Rheine zum Matchwinner. Brügge erzielte die ersten beiden Treffer selbst, das dritte bereitete er vor.

Und jetzt die Liga: "Bundesliga des Münsterlands", "Stärkste Bezirksliga aller Zeiten" - nach der Staffeleinteilung war kein Superlativ groß genug, um die Qualität der Liga zu beschreiben. Mit Emsdetten 05, Münster 08 Borussia Emsdetten und dem SV Burgsteinfurt kamen vier Absteiger aus der Landesliga hinzu. Dazu die SG Telgte, die in den vergangenen Jahren in der Parallelstaffel einen Platz in der Spitzengruppe abonniert hatte. Die Qualität ist insgesamt also tatsächlich deutlich gestiegen.

Im Soll

"Für mich ist es deswegen überhaupt nicht überraschend und auch kein bisschen enttäuschend, dass wir nach 15 Spielen elf Punkte weniger auf dem Konto haben, als vor einem Jahr", sagt Bodo Gadomski. "Mir war schon vor der Saison klar, dass es nicht wieder so laufen würde, wie 2011/2012." In der Tat hatte Gadomski im Teamcheck von heimspiel-online vor dem Saisonstart "einen einsteligen Tabellenplatz" als Ziel ausgegeben.

Liegt Wacker also voll im Soll? "Ja", sagt der Coach. "Ich bin mit der Mannschaft und der Entwicklung der einzelnen Spieler voll zufrieden. Wenn man sich die Tabelle anguckt, dann sieht man, dass von den Mannschaften vor uns Vorwärts Wettringen die einzige ist, bei der es ohne Geld geht. Die haben aber eine herausragende Jugendarbeit. Wettringens A-Junioren spielen jedes Jahr um den Aufstieg in die Landesliga mit. Bei Wacker kriegt kein einziger Spieler Geld und unsere A-Junioren spielen in der Leistungliga." Deswegen, so Gadomski,  "machen wir aus den Bedingungen, die war haben schon sehr viel. Ich kann nur sagen: "Hut ab vor dieser Mannschaft!"