Bezirksliga 12
Liszka hat, was dem FCE fehlt
Von Christian Lehmann
(04.10.15) Das Engagement konnte man der U23 des FC Eintracht Rheine in der zweiten Hälfte der Partie beim Westfalenliga-Unterbau des 1. FC Gievenbeck wahrlich nicht absprechen. Die Mannschaft von Coach Sebastian Möllers wehrte sich mit Händen und Füßen gegen die drohende Niederlage. Was ihr jedoch fehlte, brachte Gievenbecks Torjäger Mike Liszka, obwohl auch er einiges liegen ließ, beim 3:1 (2:0)-Erfolg für seine Farben mit: Die nötige Kaltschnäuzigkeit.
Nach 0:2-Rückstand zur Pause hatte FCE-Coach Sebastian Möllers reagiert und mit Pascal Hingst und Alex Willers zwei frische Kräfte gebracht. Vor allem Letzterer machte in der Offensive richtig was los und ackerte ohne Ende. Es traf jedoch auf der Gegenseite der immer gefährliche Liszka, der den Ball nach einer Maßflanke des starken Yusuf Güllü den Ball per Kopfball-Bogenlampe in die lange Ecke legte (3:0/70.). Danach war die Partie entschieden. Nur weil Liszka in der Folge gleich zwei Kontergelegenheiten nicht verwertete (79./88.) und auf der Gegenseite Arton Balja nach einem vermeintlichen Foul von Niklas Wiechert an Hingst vom Elfmeterpunkt traf (3:1/89.), fiel das Ergebnis nicht deutlicher aus.
"Keine echte Torchance"
"Wir waren in der zweiten Halbzeit sicher nicht die schlechtere Mannschaft", befand FCE-Trainer Sebastian Möllers nach der Partie. "Wir hatten unsere Möglichkeiten, aber im Moment fehlt uns einfach noch die Ruhe am Ball." Sein Gegenüber Stephan Zurfähr pflichtete ihm zumindest teilweise bei: "Wir haben gegen einen Gegner, der richtig viel Potenzial hat und am Ende sicherlich im gesicherten Mittelfeld landen wird, wieder drei Tore geschossen. Sie haben in der zweiten Hälfte Druck gemacht, hatten aber keine echte Chance. Wir müssen es aber früher entscheiden. Nach dem dritten Tor waren wir zu verspielt."
Das sah in Durchgang eins, laut Zurfähr die beste Halbzeit seiner Truppe in dieser Saison, ganz anders aus: Während die Eintrachtler eine hohe Fehlpassquote zeigten und sich zahlreiche taktische Fehler erlaubten, ging bei den Gievenbeckern die Post ab: Schon nach vier Minuten profitierte Liszka davon, dass sich Luca Wulfert nach einem Patzer von Philipp Niemeyer durchwurschteln durfte: Er spitzelte den zu ihm kullernden Ball an FCE-Schnapper Hannes Schäperklaus vorbei ins Tor.
Traumhaftes Freistoßtor
Die Gäste hätten nicht klagen können, hätten sie deutlich höher hinten gelegen, denn Liszka verzeichnete anschließend zwei weitere Großkaliber: In der fünften Minute traf er nach einer Flanke von Steffen Hunnewinkel nur den Pfosten, danach rutschte er knapp an einer Güllü-Hereingabe vorbei (13.). Das verdiente 2:0 besorgte Jannis Harder mit einem herrlichen Freistoßtor (18.), dem allerdings kein Foul an Liszka vorausgegangen war. Schiedsrichter Marcel Kemmann sah's anders.
Bis zur Pause hätten die 49er das Resultat vor allem über den starken Güllü ausbauen müssen, ehe Möllers mit seiner Pausenansprache die richtigen Worte fand und seine Jungs die richtigen Taten folgen ließen. Mit Ausnahme einer Großchance von Rene Pöhlker, dem der Ball nach gutem Einsatz von Willers zehn Meter vor dem Tor versprang (50.), blieben zwingende Gelegenheiten Mangelware.
1. FC Gievenbeck U23 - FC Eintracht Rheine U23 3:1 (2:0)
1:0 Liszka (4.), 2:0 Harder (18.),
3:0 Liszka (70.), 3:1 Balja (89./FE)