BW Aasee verliert Spiel(er)

Von Finn Bruns

(11.09.22) Um ein Bezirksligaspiel zu gewinnen, reichen 60 gute Minuten in der Regel nicht aus, wenn in der übrigen halben Stunde die Disziplin fehlt und sich individuelle Fehler ins Spiel einschleichen. Diese schmerzhafte Erfahrung musste auch BW Aasee machen, denn die Blau-Weißen waren im Kellerduell gegen Teuto Riesenbeck eine Stunde lang spielbestimmend, um dann aus für Trainer André Kuhlmann völlig unerklärlichen Gründen das Spiel aus der Hand zu geben. Und so verlor BWA nicht nur die Partie mit 1:2 (1:0), sondern auch noch zwei Spieler. 

"Die Niederlage haben wir uns selbst zuzuschreiben", ärgerte sich Kuhlmann nach dem Spiel. Dabei war seine Heimelf doch so gut ins Spiel gekommen und hatte durch Kevin Brandt, Harun Tohow und Niklas Seifert erste gute Gelegenheiten. Auch Teuto näherte sich durch Florian Schocke und Mario Heeke erstmals dem Tor der Münsteraner an, konnte jedoch keine Torerfolge auf die virtuelle Anzeigetafel bringen. "Wir haben die sich ergebenden Räume nicht gut bespielt", fasste Teutos Trainer Dennis Esch die insgesamt enttäuschende erste Hälfte zusammen. 

"Sonntagsschuss" von Packheiser besorgt BWA-Führung 

Auch BWA spielte mehrere Überzahlsituationen zu schlampig zu Ende - "schon da hat uns die Disziplin gefehlt", merkte André Kuhlmann an. Dennoch ging seine Truppe durch ein richtig schönes Tor in Führung. Bennet Packheiser traf mit einem "Sonntagsschuss" (Esch) auf 18 Metern zum 1:0, nachdem er von Christian Hülsmeier freigespielt worden war (35.). Lange ließ die blau-weiße Hintermannschaft wenig zu. 

Doch nach ungefähr einer Stunde brachte ein "kapitaler Bock" (Kuhlmann) Teuto zurück ins Spiel. EIn Rückpass auf Torwart Fabian Kruse geriet viel zu kurz, Niklas Heilemann spritze dazwischen und Kruse wusste ihn nur noch mit einem Foul zu stoppen. "Da kann er nichts anderes machen. Der Fehler findet davor statt.", verteidigte Kuhlmann seinen Keeper. Gegen den stark geschossenen Elfmeter von Daniel Abelmann hatte Kruse dann keine Schnitte (63.). 

Taktische Umstellung bringt die Wende

Kurz zuvor hatte Riesenbeck taktisch umgestellt und wurde griffiger. Diese Griffigkeit behielten die Teutos für den Rest der Partie, und nur sieben Minuten nach dem Ausgleich drehten die Gäste das Spiel vollständig. Nach einer Ecke wurde ein Abschluss zunächst geblockt, doch der zweite Ball landete bei Alexander Schröer, der den Ball an die Latte hämmerte. Den Abpraller schoss Benedikt Bischoff in die Maschen (70.). Christian Hülsmeier hatte aus fünf Metern wenig später die Gelegenheit, auszugleichen, schoss allerdings über das Tor. "Wir waren in der letzten halben Stunde zu unkonzentriert und undiszipliniert", fand Kuhlmann. 

In den Schlussminuten brannten bei BWA dann die Sicherungen durch. Erst wurde Lennart Märten nach wiederholtem Foulspiel mit gelb-rot vom Platz gestellt (85.), nur eine Minute später trat Torschütze Bennet Packheiser gegen seinen Gegenspieler nach, nachdem er von Niklas Heilemann taktisch gefoult worden war - glatt rot. In doppelter Unterzahl war es den Münsteranern nicht mehr möglich, noch Gefahr zu entwickeln. "Ob der Sieg verdient ist, weiß ich nicht", erklärte Dennis Esch. "Aber bei der Feier auf der Kirmes wird das niemanden interessieren". Na dann mal Prost! 

BW Aasee - Teuto Riesenbeck 1:2 (1:0)
Tore: 1:0 Packheiser (35.), 1:1 Abelmann (63./FE),
1:2 Bischoff (70.)
Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Aasees Märten (85./wiederholtes Foulspiel) und Rote Karte für Aasees Packheiser (86./Nachtreten)