Marcel lässt es exnern

Von Christian Lehmann

(12.11.23) Erst zum zweiten Mal nach seiner langen Verletzung stand Marcel Exner wieder in der Startelf von Germania Horstmar. Spätestens nach dem 5:0 (1:0)-Sieg über den SV Mesum II wussten sie am Borghorster Weg wieder, warum sie ihren Torjäger so sehr vermisst hatten. Nicht eins, nicht zwei, nicht drei, nicht vier... nein, alle fünf Tore (!!!) gingen auf den Nacken des spielenden Co-Trainers.

"Das tat einfach mega gut. Sechs Spiele habe ich der Mannschaft nicht helfen können. Das war bahnbrechend. Den Schwung müssen wir jetzt mitnehmen, bis zur Winterpause noch möglichst viel punkten und dann in der Rückrunde voll angreifen", sagte Exner nach der Partie. Zur Wahrheit gehörte aber auch, dass eine aus Mesumer Sicht verhängnisvolle Szene in der 6. Minute die Partie entscheidend beeinflusste: Nach einem langen Ball von Patrick Jung in die Spitze kam Kevin Behn kurz vor dem Sechzehner in einem Zweikampf mit Devin Kruse zu Fall. Schiedsrichter Marten Klein zückte die Rote Karte und schickte Kruse vom Platz.

Rote Karte oder nicht?

Während Exner von einer korrekten Entscheidung sprach, meinte SVM-Coach Marcel Thies: "Es war meiner Meinung nach eine Fifty-Fifty-Situation. Die Laufwege kreuzen sich, unser Torwart Daniel Renger nimmt sogar den Ball. Ob man da in der 6. Minute unbedingt Rot zeigen muss, wage ich zu bezweifeln. Ein bisschen Fingerspitzengefühl hätte es da auch getan..." Es sollte nicht die einzige Szene bleiben, mit der die Gäste aus dem Hassenbrock haderten. Bei Exners ersten drei Treffern monierten sie eine Abseitsposition.

Tor Nummer eins fiel nach einem langen Flugball von Germanias Spielertrainer Niklas Melzer, den die Mesumer Abwehr nicht geklärt bekam. Ruben Kosakowski war frei durch und bediente Exner im Zentrum - 1:0 (11.). "Danach war klar, dass es brutal schwierig wird für uns", meinte Thies. Allerdings hatten die Mesumer nach einer Umschaltsituation noch vor der Pause die fette Chance zum Ausgleich: Nach Flanke von Justus Stienemann köpfte Sebastian Seemeyer den Ball freistehend in die Arme von TGH-Schnapper Jan Stegemann (35.). Auf der Gegenseite verpassten Exner, Behn und Niklas Völker eine höhere Halbzeitführung.

Das 2:0 löst den Knoten

Mit dem Treffer zum 2:0 kurz nach Wiederbeginn platzte dann endgültig der Knoten bei der Germania: Melzer fand im Halbraum Niklas Völker, dessen Schnittstellenpass erreichte Exner, der sich wieder nicht bitten ließ (55.). Nur zwei Minuten später nahm der Stürmer dann die Murmel nach Flugball Patrick Jungs mit der Brust mit und traf zum 3:0 (57.). Bei Tor Nummer vier profitierte der Goalgetter von einem Ballverlust im Mesumer Aufbau und tunnelte Renger (70.). Das 5:0 leitete Exner dann von der Sechserposition selbst ein und lief durch, um die Kugel von Levin Schmieder zurückzubekommen und aus 18 Metern abzudrücken (88.)

"Das Ergebnis sieht übel aus, aber wir sehen mindestens drei von fünf Toren kritisch. Es war einfach ein gebrauchter Tag", konstatierte Thies.

Germania Horstmar - SV Mesum II      5:0 (1:0)
Tore: 1:0 M. Exner (11.), 2:0 M. Exner (55.),
3:0 M. Exner (57.), 4:0 M. Exner (70.),
5:0 M. Exner (88.)
Rote Karte: Mesums Kruse (6./Notbremse)