Greven 09 atmet durch

Von Malte Greshake

(10.11.23) Selbst Yannick Bauer staunte hinterher nicht schlecht. "So eine Leistung habe ich uns in unserer Situation nicht zugetraut", hielt der Coach des SC Greven 09 fest. Sechs Spieltag in Folge waren er und sein Team sieglos geblieben. In den vergangenen drei Partien schossen die Grevener sogar kein einziges Tor. Und nun folgte eben dieser 3:0 (2:0)-Erfolg über Westfalia Kinderhaus II am Donnerstagabend.

Und warum war Bauer so erstaunt? "Weil wir über 89. Minuten in Ballbesitz richtig variabel waren und das Spiel dominiert haben", erklärte der Coach. Nur in der ersten Minute dieser Partie gelang das den Hausherren nicht. Da drängten die Kinderhauser prompt überfallartig nach vorne. Nullneun-Keeper Lukas Fiedler verhinderte allerdings bei einem Schuss von Henrik Hake per Glanztat den frühen Rückstand. "Wenn wir uns da einen fangen, wird es natürlich ein anderes Spiel", wusste Bauer. "Dann wäre es bei uns wieder im Kopf losgegangen."

Der Knoten platzt

Aber die Grevener fingen sich - und spielten in der Folge immer wieder zielstrebig nach vorne. Vor allem über die Außenbahnen gelang das hervorragend. Nach einer guten Viertelstunde pfefferte Jakob Richter eine Flanke vor des Gegners Kasten und Bernd Lakenbrink musste nur noch seinen Flunken hinhalten (15.). Der Knoten war endlich geplatzt. "Das war danach nochmal eine ganze andere Freude als bei Toren, die man sonst macht", so Bauer.

Als es in Richtung Halbzeit ging war es dann wieder Richter, dessen Hereingabe punktgenau im Kinderhauser Sechzehner landete. Wieder kam Lakenbrink zum Abschluss. Dieses Mal fälschte Florian Graberg die Murmel unhaltbar ins eigene Tor ab (35.). Mit einer verdienter 2:0-Führung ging's in die Kabine.

Kottenstede macht den Deckel druff

Nach dem Seitenwechsel verpassten es die Grevener jedoch, frühzeitig den Sack zuzumachen. Die Kinderhauser ihrerseits wurden aber - genauso wie im ersten Durchgang nach der Anfangsminute - nicht zwingend genug, um die ganze Geschichte noch einmal spannend zu gestalten. Bis die Gastgeber sich wieder auf dem Flügel durchmogelten: Flanke Marcel Lukas, Grätsche Aljoscha Kottenstede - der entscheidende Treffer zum 3:0 (74.).

Westfalia-Coach Gerrit Rolwes zog somit dieses Fazit: "Wir haben wieder absolut unser Auswärtsgesicht gezeigt. Wir haben zu wenig investiert und hatten zu wenig Energie auf dem Platz. Greven hat deswegen auch hochverdient gewonnen. Ich bin nicht amused, weil wir am Dienstag zuvor mit der Mannschaft noch über einige Sachen gesprochen haben. Eigentlich dachte ich, dass die Jungs es verstanden hätten. Auf dem Platz haben wir das aber noch nicht gezeigt."

SC Greven 09 - Westfalia Kinderhaus II     3:0 (2:0)
1:0 Lakenbrink (15.), 2:0 Graberg (35./ET),
3:0 Kottenstede (74.)