Fatale Falken-Fehler  

Von Christian Lehmann

(03.09.23) War's das schon mit der Aufstiegs-Euphorie? Falke Saerbeck ist nach dem Auftaktsieg gegen Teuto Riesenbeck mittlerweile im rauen Bezirksliga-Alltag angekommen. Beim 2:5 (2:3) im Aufsteigerduell gegen Wacker Mecklenbeck machten die Falken eigentlich ein ordentliches Spiel, schauten aber letztlich aufgrund zahlreicher individueller Böcke in die Röhre. 

"Es ist nicht so leicht heute, weil das Ergebnis wieder einmal den Spielverlauf aus meiner Sicht nicht wiederspiegelt", meinte Saerbecks Coach Nicholas Beermann nach der Partie. "Wir machen uns eine gute Leistung wieder mal kaputt, weil wir Fehler machen, die Du dir auf dem Niveau nicht erlauben darfst. Wir machen dem Gegner das Toreschießen zu leicht."

Spiel noch vor der Pause gedreht 

Los ging es mit dem Fehler-Festival bereits in der vierten Minute - wobei es hier auch die Gäste richtig gut herausspielten. Christian Keil behauptete den Ball und legte in zentraler Position ab zu Mika Lahrmann, der den Ball aus 18 Metern flach aufs Tor brachte - ganz unhaltbar war der nicht für Tim Hornschuh im Saerbecker Kasten (0:1/4.). Die Reaktion der Gastgeber war allerdings formidabel: Felix Steuter traf nach einem Einwurf und Doppelpass aus spitzem Winkel zum 1:1 (11.) und bereitete das Kopfballtor zum 2:1 durch Stefan Winkelmann per Halbfeld-Freistoß vor (26.).

Noch vor der Pause drehten die Münsteraner jedoch das Spiel. Nach einem Saerbecker Ballverlust an der Mittellinie gingen die Hausherren ins Gegenpressing, statt sich hinter den Ball fallen zu lassen, über Lahrmann und Melvin Tugrul gelangte das Leder wieder zu Keil, der zwar an Hornschuh scheiterte, im Nachsetzen war Tugrul dann aber zur Stelle und staubte ab (2:2/35.). Wiederum nur drei Minuten später klingelte es wieder im Falke-Kasten. Niklas Hartwig bediente Keil, der mit einem geschickten Richtungswechsel seinen Gegenspieler aussteigen ließ und die Kugel in den Giebel schlenzte. "Ich hab schon vor dem Abschluss gesagt, dass der Ball drin ist. Keili hat mir seiner Qualität in der Bezirksliga eigentlich nichts zu suchen...", kommentierte Beermann.

Gesprächsbedarf in der Halbzeit

"Wir mussten in der Pause was besprechen, weil wir gegen den Ball nicht so gut sortiert waren, wie wir uns das vorgenommen hatten", sagte Wackers Coach Daniel Efker nach dem Spiel. Die Ansprache wirkte, in Durchgang zwei waren die Gäste präsenter. Jakob Schlatt eroberte den Ball und bediente Keil, der zunächst gefoult wurde, den Freistoß von der Strafraumkante aber direkt durch die Mauer ins Tor jagte (2:4/69.). "Das war für uns sehr wertvoll in der Phase, weil Saerbeck sehr gedrückt hat", freute sich Efker. Beermann dagegen kochte: "Das darf uns einfach nicht passieren!"

Mangelndes Engagement konnte er seinen Jungs aber nicht vorwerfen. Nach einem Foulspiel von Tobias Bruder bewahrte Wacker-Keeper Lucas Exner sein Team vor einer heißen Nachspielzeit, er parierte den Elfer von Steven Schiemenz (90.+1). Auf der Gegenseite verwertete Jan Hoffmann nach einem Schuss von Matthias Eulering den Abpraller zum 2:5-Endstand (90.+5).

Beermann ist geknickt

"Das Ergebnis klingt sehr deutlich, aber wir waren aus meiner Sicht heute ein Kandidat, dieses Spiel zu gewinnen - mit solchen Fehlern, wie wir sie machen allerdings nicht. So viele Tore kannst Du nicht schießen. Wir müssen dahin kommen, dass wir das abstellen. Dann kommen wir auch für Punkte infrage. Es haben alle gesehen, dass in diesem Spiel mehr drin gewesen ist", haderte Beermann.

So richtig begeistert war auch Efker nicht. "Das war ein wilder Ritt. In der ersten Halbzeit haben wir uns viele Unkonzentriertheiten geleistet. Das war kein gutes Spiel von uns, wir können eigentlich viel besser Fußball spielen. Nach dem Rückstand haben wir uns aber ins Spiel gebissen und das körperliche Spiel der Saerbecker gut angenommen. Meines Erachtens gehen wir als verdienter Sieger vom Platz."

Falke Saerbeck - Wacker Mecklenbeck     2:5 (2:3)
Tore: 0:1 Lahrmann (4.), 1:1 Steuter (11.),
2:1 Winkeljann (26.), 2:2 Tugrul (35.),
2:3 Keil (38.), 2:4 Keil (69.),
2:5 Hoffmann (90.+5)