Bezirksliga 12
Nullacht lässt die Muskeln spielen
Von Christian Lehmann
(03.09.23) Neutrale Zuschauer der Partie Münster 08 gegen den SC Greven 09 hatten sich auf ein richtig gutes Spiel zweier vermeintlicher Bezirksliga-Topteams gefreut. Es wurde ein richtig gutes Spiel - allerdings nur von einer Mannschaft. Die Nullachter schleiften ihren Gegner vor allem nach der Pause am Nasenring durch die Manege und gewannen das Prestigeduell hochverdient mit 4:2 (2:1). Grevens Coach Yannick Bauer war anschließend - ebenso wie seine Mannschaft mit dem Ergebnis - gut bedient.
"Das Spiel muss 8:1 ausgehen für Nullacht. Sie haben uns nach dem 1:1 völlig an die Wand gespielt. Wir hatten überhaupt keinen Zugriff, mit dem Ball überhaupt keine Idee. Wir waren auf jeder Position schlechter als der Gegner - das muss man einfach so anerkennen", haderte Bauer. "Ich bin ein bisschen ratlos nach den Nackenschlägen, die wir jetzt in dieser Saison bekommen haben. Uns fehlt es aktuell an allen Ecken und Enden. Das Gute ist, wir können jetzt alle Saisonziele erstmal ad acta legen und wirklich von Spiel zu Spiel gucken können..."
Göcking: "Ein echter Befreiungsschlag"
Ganz anders war die Stimmung bei den siegreichen Hausherren. "Das war ein sehr, sehr gutes Spiel von uns", lobte Nullacht-Coach Gerrit Göcking. "Ich glaube, wenn wir heute sieben, acht Dinger machen, dann können sich die Grevener nicht beschweren. Wir waren komplett dominant, haben schön herausgespielte Tore erzielt. Das war richtig stark. Für uns ist das ein echter Befreiungsschlag nach der mageren Punktausbeute bisher."
Dabei war es richtig mies - und "slapstickig" - losgegangen für die Gastgeber. Linksverteidiger Marius von Felde spielte ohne Not einen Rückpass in Richtung seines Schnappers Malte Remmert, der sich allerdings gar nicht an der Stelle befand, wo ihn der Passgeber wähnte - ein kurioses Eigentor zum 0:1 (17.). "Wir haben es auf Video. Das können sie als Kacktor des Monats zu Zeigler schicken", meinte Bauer.
Fechtel verpasst das 2:2
"Nach dem Ding waren wir erstmal bedient - aber wir haben das schnell abgeschüttelt", meinte Göcking, dessen Offensivmann Finn Lenze sich schnell für einen starken Auftritt belohnte. Mit einem scharf getretenen Freistoß besorgte er den 1:1-Ausgleich, ehe er nach einem Chip-Ball von Bassam Machmouchi über die Kette und Weiterleitung durch Steffen Dondrup den Ball zum 2:1 unter die Latte nagelte. Pech für die Grevener: Unmittelbar vor dem 1:1 verletzte sich Kevin Landas, kurz vor der Pause hätte der für ihn eingewechselte Patrick Fechtel den Ausgleich erzielen können. Das war jedoch für lange, lange Zeit das letzte Grevener Lebenszeichen.
In Durchgang zwei stellte Dennis Hamsen nach Heber von Dondrup und Querpass Joscha Langes am Fünfmeterraum auf 3:1, ehe Rui Guimares nach Doppelpass mit Lange alles klar machte (4:1/86.). Die Grevener konnten sich bedanken, dass die Hausherren eine "vogelwilde Chancenverwertung" (Göcking) an den Tag legten. Sonst wäre es wohl ein Schützenfest geworden. Guimares vergab nach Steckpass Kebba Tourays einen Hunderprozenter, auch Lenze vor verpasste nach Pass von Machmouchi die frühzeitige Entscheidung, Joscha Lange stand nach Zuspielen von Dondrup gleich zweimal blank vor dem Kasten. Jeremias Wiethölter verkürzte nach einer Ecke in der Nachspielzeit (4:2/90.+1), mehr war aber nicht drin für die Gäste. Im Lager der Kanalkicker trübte das die Stimmung nicht.
SC Münster 08 - SC Greven 09 4:2 (2:1)
Tore: 0:1 von Felde (17./ET), 1:1 Lenze (24.),
2:1 Lenze (36.), 3:1 Hamsen (61.),
4:1 Guimares (86.), 4:2 Wiethölter (90.+1)