Die Vorbereitung läuft

Von Hannah Opitz

(02.08.22) Am 28. August beginnt die neue Saison, die Vorbereitungen der 14 Mannschaften in der Frauen-Westfalenliga laufen auf Hochtouren. Die Neuzugänge werden in das Spielsystem eingepflegt, neue Taktiken werden besprochen und die Saisonziele sind klar gesetzt. Wir haben zwei Teams aus dem Heimspiel-Land, die womöglich ganz oben mitmischen dürften, unter die Lupe genommen.

Bei Wacker Mecklenbeck sind bereits zwei Wochen um und trotz heftigen Personalmangels ist die bisherige Vorbereitung laut Trainer Felix Melchers gut gelaufen. "Man merkt einfach, dass in unserer Mannschaft unheimlich viele Studentinnen sind, die im Moment in den Urlaub fahren" begründet Melchers die knappe Besetzung. Nichtsdestotrotz wird an der Egelshove die Zeit intensiv genutzt, um Neuzugang Lena Kloock in die Mannschaft zu integrieren. Die 24 jährige Torhüterin wurde beim Holstein Kiel ausgebildet und spielte in der vergangenen Saison beim FSV Hessen Wetzlar. Damit hat sie bereits Erfahrungen in der 2. Liga gesammelt und ergänzt den Kader des Westfalenligisten perfekt. Beim Equality Cup stellte die Schnapperin bereits ihr Können unter Beweis.

Höfker-Abgang wiegt schwer

Auch beim Ligakonkurrenten Germania Hauenhorst läuft die Vorbereitung plangemäß, obwohl auch hier die Trainingsbeteiligung aufgrund von vielen Urlauberinnen recht gering ist. "Wir konnten vier Neuzugänge für uns begeistern, die von den Positionen her sehr gut reinpassen", freute sich Trainer Clemens Gude, der die Mannschaft im Sommer von Trainerlegende Ralf Spanier übernommen hat. Stammspielerin Anna Höfker kehrte vor der Saison zum Zweitligisten FSV Gütersloh zurück, daher nutzt Gude die Vorbereitung, um die entstandene Lücke zu füllen und die neuen Spielerinnen zu integrieren. Neu dabei sind Carolin Burkert (FSV Gütersloh), Tonja Sehring (TSG Burg Gretesch), Aleyna Durgut (SF Gellendorf U17) und Pauline Watta (Arminia Ibbenbüren). "Die Mannschaft muss sich erstmal wieder einspielen, aber im Training sieht das alles schon ganz ordentlich aus" erklärt er.

Zurück nach Mecklenbeck: Melchers wird das Spielsystem und die Spielanlage aus der Vorsaison größtenteils beibehalten. Das 4-3-3-System brachte positive Entwicklungen im Angriff mit sich. Dadurch hatte die Mannschaft die Chance, mehr Spielanteile zu erhalten und dem Gegner durch Druck nach vorne Schwierigkeiten zu bereiten. "Nach der richtigen Ordnung gegen den Ball müssen wir noch suchen. Ich denke, dass wir flexibel bleiben müssen" meint Melchers, dessen Mannschaft in der vergangenen Saison immer wieder Unsicherheiten bei der Rückwärtsbewegung gezeigt hatte. Die Dreierkette, mit der Hauenhorst in der Vorsaison agierte, steht aufgrund des besagten Höfker-Abgangs auf dem Prüfstand. "Wir müssen viele neue Systeme ausprobieren", erklärt Gude, der beim jüngsten Test gegen den VfL Bochum (1:3) die Viererkette bevorzugte. 

SSV Rhade als Mitfavorit 

Und wer macht am Ende das Rennen? Sowohl Wacker als auch Hauenhorst wollen am liebsten ganz oben mit dabei sein - doch es gibt starke Konkurrenz. "Das Saisonziel ist natürlich immer, Fortschritte zu machen", sagt Mecklenbecks Coach Melzer zu den Ambitionen seiner Elf. "Mit Blick auf die vergangene Spielzeit wäre alles schlechter als Platz drei eine Enttäuschung." Zwar würde sich niemand über einen Aufstieg beschweren, allerdings ist Melchers der Meinung, dass seine Mannschaft ein "extra Jahr" in der Westfalenliga ebenso gut gebrauchen könnte.

Rhade und Hauenhorst sind wohl die dicksten Brocken, die es zu schlagen gilt, wenngleich aus Rheines Süden nicht allzu forsche Töne gespuckt werden. Gude lobt das obere Drittel als Saisonziel der Hauenhorster Damen aus. Vor allem aber erwartet er von seiner Mannschaft, dass sie attraktiven Fußball spielt. "Wir sind in der Lage, die meisten Mannschaften zu schlagen", so Gude, der sich vor allem auf das zweite Saisonspiel gegen den SSV Rhade freut. "Die sind auf jeden Fall der Topfavorit."