Kinderhaus hat alles im Griff
Von Fabian Renger
(05.05.19) Die Vorwoche? Vergessen gemacht! Westfalia Kinderhaus befindet sich derzeit völlig im Spitzenspiel-Modus. Erst das Stadtderby gegen den SC Münster 08. Da klappte nichts, am Ende standen ein 0:1 und damit null Zähler auf der Habenseite. Doch Zeit zum Trübsal blasen war kaum vorhanden für den starken Aufsteiger: Mit Eintracht Ahaus kam der Tabellenzweite zu Besuch an die Große Wiese, Kinderhaus war Vierter. Diesmal stimmte es bei der Westfalia, sie siegte 3:1 (0:0) und zog damit an Ahaus vorbei auf Rang drei. Wie eng ist das denn?!
"Wir hatten eigentlich alles im Griff", frohlockte Kinderhaus-Coach Marcel Pielage nach Schlusspfiff. Er, der immer mahnt, cool zu bleiben, und auf die Bremse drückt. Die Herkunft dürfe man nicht vergessen, die lautete vergangene Spielzeit schließlich noch Bezirksliga. Alles, was die Mannschaft bisher erreicht habe, sei ja Bonus. Das stimmt zweifelsohne. Was die Mannschaft aber in dieser Saison an den Tag legt, das hat mit Bezirksliga mehr viel zu tun. Auch gegen Ahaus überzeugte sie wieder im spielerischen Bereich.
Gäste gut strukturiert
Denn gegen die Gäste, die sich vor allem auf eine gute Organisation im Defensivverbund besannen, mussten Ideen her. Davon hatte Kinderhaus reichlich auf Lager. Diagonalbälle, Seitenverlagerungen, ab und an auch mal gute Schnittstellen-Bälle: Das war schon wirklich kreativ und auch gefährlich. Das Manko sprach Pielage aber auch gleich an:"Wir haben die Chancen nicht reingemacht..."
Vom Gast kam nach vorne wenig - und gleich beim ersten Mal schepperte es: Koray Arslan nutzte eine Unachtsamseimkeit in der Westfalia-Hintermannschaft zur 1:0-Führung (52.). Überraschend zu dem Zeitpunkt. "Und unverdient", wie auf der Tribüne zu hören war. Doch Kinderhaus schüttelte sich und bewies Nervenstärke: Nach 60 Minuten stoppte Rene Böing nach einem der angesprochenen guten Bälle Moritz Knemeyer regelwidrig in der Box, das hatte Rot für den Eintracht-Akteur und einen Strafstoß zur Folge. Corvin Behrens verwandelte lässig.
Pielage freut sich für Kreutzer
Pielage musste 24 Minuten und etliche Kinderhauser Gelegenheiten später warten, bis er verdientermaßen zum zweiten Mal die Faust zum Jubeln ballen durfte. Ein weiter, toller Diagonalball landete bei Behrens, abermals wurde er im Strafraum illegal aufgehalten, abermals gab es Elfmeter, abermals verwandelte Behrens sicher. In der Nachspielzeit legte schließlich Jonas Kreutzer nach einem feinen Gassen-Pass mit dem 3:1-Endstand nach. "Das tut ihm sehr gut", freute sich Pielage gerade für den Torschützen, der es zuletzt nicht immer so leicht hatte. "Ab und an fehlte mir heute aber die Leichtigkeit, dann wäre aus dem Spiel heraus auch vielleicht früher ein Tor gefallen", merkte Pielage weiter an. "Aber andererseits ist es auch eine Qualität, nach so einem Spiel wie letzter Woche so zurück zu kommen. Da laufen Sachen wie Elfmeter auch fast wie von alleine."
Westfalia Kimderhaus - Eintracht Ahaus 3:1 (0:0)
0:1 Arslan (52.), 1:1 Behrens (60./FE)
2:1 Behrens (84./FE), 3:1 Kreutzer (90+3.)
Bes. Vorkommnis: Rot für den Eintrachtler Rene Böing (60.)