Später Einbahnstraßenfußball

Von Fabian Renger

(26.08.18) Erst war kaum was los, dann ganz schön viel auf einmal: Das Duell zwischen Westfalia Kinderhaus und dem Werner SC nahm sich eine Anlaufzeit von rund 43 Minuten, bis die Einbahnstraße eröffnet wurde. Kinderhaus überrollte den Werner SC, der am besten wohl hätte im Bett bleiben können. Er bekam nicht einmal einen halben Fuß auf die Beine. 5:0 (1:0) schlug Kinderhaus den WSC.

Dabei gehörte Werne eigentlich der eigentlich so ziemlich erste Hallo-wach-Moment des Matches. Nach 43 Minuten parierte René Steinke einen Versuch von WSC-Angreifer Niclas Beckerling in überragender Manier. Kinderhaus reagierte prompt: Freistoß von links, Nils Winter machte das. Werne kriegte die Kugel nicht aus der Box. Corvin Behrend bedankte sich artig - aus dem Hintergrund, rund 20 Meter Torentfernung, netzte er zur Führung ein.

Nicht ansehnlich...

Das bis dato nicht ansehnliche Geplänkel der beiden Teams sollte im zweiten Abschnitt an Fahrt aufnehmen. "Schuld" dran waren besonders die Kinderhauser. Sie spielten sich nahezu in einen Rausch - während bei den Gästen nahezu gar nichts (mehr) klappte. Luca Jungfermann traf in der 48. Minute erst die Latte, den Nachschuss Mike Liszkas klärten die Gäste so eben von der Linie, beim dritten Versuch von Behrens gab's nix mehr zu retten. 2:0.

Erst hielt wenig später WSC-Torwart Sebastian Treppe noch gegen Behrens, kurz darauf musste er schon wieder eine Kirsche aus dem Netz holen. 3:0, diesmal war Liszka der Torschütze (68.). Kinderhaus war nun wie gelöst, das Spiel hatte Ideen, Tempo, aber zu den richtigen Zeitpunkten auch mal eine ruhige Phase. Hinten passierte nicht gänzlich viel, Steinke hätte auch den Pfosten putzen können. Zu sehr verendeten die Versuche Wernes irgendwo an der Kinderhauser Strafraumlinie.

Kreutzer wirbelt

Noch mehr frischen Wind ins Westfalia-Spiel brachte anschließend Jonas Kreutzer. Just nach seiner Einwechslung nutzte er einen Abpraller zum 4:0 (73.), das 5:0 Liszkas (83.) hatte er hervorragend eingeleitet. Ein bärenstarker Auftritt.

"Ich habe nichts zu meckern. Das war eine absolute Topleistung von der Nummer eins bis zur 14", verteilte Westfalia-Trainer Marcel Pielage ein großes Lob an sein Team. Besonders die momentane Konstanz in der Defensive gefällt ihm ganz gut. Ein Fokus im Training, der sich auszahlt. Lars Müller, Coach des WSC, war sichtlich bedient. Nur dem Anschein, seine Mannschaft hätte keine Gegenwehr gezeigt, widersprach er vehement. "Wir waren immer einen Schritt zu spät, auch gedanklich. Diese Halbzeit haben wir komplett vergessen. In der ersten Hälfte haben wir aus teilweise riesen Räume einfach zu wenig rausgeholt und nach vorne schlecht gespielt", zog er dennoch ein ernüchterndes Fazit.

Westfalia Kinderhaus - Werner SC
1:0, 2:0 Behrens (44., 48.)
3:0 Liszka (66.), 4:0 Kreutzer (73.)
5:0 Kreutzer (83.)