Bönen macht auch mit Herbern kurzen Prozess
Von Jakob Schulze Pals
(05.09.2021) Der SV Herbern musste einen echten Kaltstart in diese Spielzeit hinlegen. Vergangene Woche hatte die Mannschaft um Trainer Benjamin Siegert noch spielfrei gehabt und nun kam Aufstiegskandidat IG Bönen zu Gast. Mit im Gepäck, ein 8:0-Auftaktsieg gegen den TuS Altenberge und Selbstvertrauen satt. Gibt wohl angenehmere Aufgaben. Noch schlimmer aber war, dass die Partie bei der 1:4(0:3)-Heimpleite für den SVH schon gelaufen war, ehe sie so richtig begonnen hatte.
Bereits gegen Altenberge hatte Bönen mit einem echten Turbostart früh für klare Verhältnisse gesorgt. In Herbern war es nicht anders. Die Hausherren kamen mit der Wucht der Gäste überhaupt nicht zurecht. Nach einer Standardsituation bekam Herbern den Ball nicht weg und Ilker Algan schoss zum 0:1 ein (7.). Drei Minuten später rutschte Ersin Kusakci eine Hereingabe eigentlich vom Fuß, senkte sich allerdings in die lange Ecke – 0:2 (10.). In der Folge holte Herbern etwas Luft, ehe Zübeyir Kaya von einem Abwehrfehler profitierte und auf 0:3 stellte (25.).
Ebenbürtiger Gegner in Hälfte zwei
Rumms! Mit einem 0:3 ging es in die Kabinen. „Man muss schon sagen, die Qualität Bönens ist absolut krass. Die hatten zu Beginn eine unfassbare Power“, räumte Siegert nach dem Spiel ein. Die Hausherren steckten aber nicht auf. „So ein Ergebnis zur Halbzeit ist natürlich ein Brett, aber ich denke, wir konnten die Jungs in der Pause noch einmal ganz gut pushen.“
Denn im zweiten Durchgang präsentierten sich die Gastgeber als ebenbürtiger Gegner. Patrick Sobbe traf nach knapp einer Stunde zum 1:3 (58.) und Luis Krampe bot sich sogar die Riesenchance zum Anschlusstreffer. Allein er nutzte sie nicht. Außerdem pikant: Nach einem Zweikampf mit Herberns Daniel Krüger stieß Bönens Torwart Marcel Klemmer sein Knie in das Gesicht des Stürmers. Eigentlich eine klare Rote Karte, doch Schiedsrichter Dominic Stock beließ es bei Gelb.
„Das war sicherlich eine entscheidende Szene. Mit einem Mann mehr wäre es vermutlich noch einmal spannend geworden. Am Ende glaube ich, dass wir auf der zweiten Halbzeit absolut aufbauen können. Bönens Qualität sucht in dieser Liga ihresgleichen“, resümierte SVH-Coach Siegert nach Spielschluss. Adem Cabuk stellte schließlich in der Nachspielzeit noch auf 1:4 (90.+5).
SV Herbern – IG Bönen 1:4 (0:3)
0:1 Algan (7.), 0:2 Kusakci (10.),
0:3 Kaya (25.), 1:3 Sobbe (58.),
1:4 Cabuk (90.+5)