Ahaus macht's richtig spannend
Von Malte Greshake
(06.04.23) Wie bekommt man es als Mannschaft hin, dass der eigenen Trainer in der Schlussphase wie ein HB-Männchen an der Seitenlinie wütet? Folgendermaßen: Nach einer starken Vorstellung hatte Eintracht Ahaus am heutigen Donnerstagabend bis Mitte der zweiten Halbzeit mit 4:0 in Führung gelegen. Und dann schlich sich bei der Truppe von Frank Wegener der Schlendrian ein. Gegner SuS Neuenkirchen witterte Morgenluft und kam tatsächlich Tor für Tor noch einmal heran. Am Ende rettete die Eintracht dann allerdings doch noch einen 4:3 (2:0)-Vorsprung - denkbar knapp - ins Ziel.
Denn bis zur 69. Spielminute verlief für die Ahauser alles nach Plan. Christopher Behrendt hatte früh nach Vorarbeit von Jonathan Noack zur Führung getroffen (7.). Till Dresemann war danach für das 2:0 verantwortlich gewesen (28.) und Cihan Bolat hätte es zwischendurch sogar noch deutlicher gestalten können (12.). Nach der Halbzeit erzielte Lennart Varwick per Doppelpack dann aber fix die vermeintlich Vorentscheidung. Erst war Varwick nach einer Flanke von Bolat zur Stelle gewesen (60.), ehe er bei einer Ecke zuschlug (65.). Tja. Aber danach wollten die Ahauser es eben noch einmal richtig spannend machen.
Noch sind's ein paar Minuten...
"Dann laden wir sie förmlich ein", kommentierte ein kopfschüttelnder Wegener später. In der schon erwähnten 69. Minute erzielte Linus Gröger nämlich nach einer Flanke vom Flügel das 1:4 (69.). Wenig später traf Joshua Roß, nachdem er selbst von Jannes Brüning im Sechzehner zu Fall gebracht wurde, per Strafstoß zum 2:4 (74.). Und spätestens da machte sich bei Wegener ein ungutes Gefühl breit. Noch waren schließlich ein paar Minuten zu spielen. Als Göger tatsächlich nach einem langen Ball den Anschluss herstellte (81.), wurde es dann auch eine richtig hektische Schlussphase. Die Hausherren fingen sich jedoch - und retteten die enge Führung über die Zeit. Wegener durfte durchatmen.
"Am Ende haben wir es dann gut wegverteidigt, trotzdem haben wir es unnötig spannend gemacht", so der Eintracht-Coach. "Alles in allem war es aber ein verdienter Sieg. Vor allem weil wir die klareren Torchancen hatten." SuS-Trainer Thorsten Schmidt haderte seinerseits mit einer Sache: "Wir verteilen einfach viel zu viele Geschenke. Das ist schon seit einigen Wochen das Manko. Die schlechtere Mannschaft waren wir definitiv nicht, aber wir müssen unsere Fehler unbedingt abstellen. Deswegen ist das Ergebnis sehr deprimierend."
Eintracht Ahaus - SuS Neuenkirchen 4:3 (2:0)
1:0 Behrendt (7.), 2:0 Dresemann (28.),
3:0 Varwick (60.), 4:0 Varwick (65.),
4:1 Gröger (69.), 4:2 Roß (74.),
4:3 Gröger (81.)