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Für Johannes Richter (l.) und den SV Herbern ist die Lage im Abstiegskampf zwar beinahe aussichtslos, rein rechnerisch ist aber noch alles möglich. Foto: Teipel

"Man muss jetzt schon träumen"


Von Malte Greshake

(12.04.23) Auf einmal ging es ganz schnell. Nur noch sieben Spieltage verbleiben in dieser Saison. So viel Zeit verbleibt den Teams, um die eigenen Ziele zu erreichen. Um vielleicht noch einmal ganz oben in der Tabelle anzugreifen. Oder um eben den Klassenerhalt zu sichern. Und womit wir dann auch beim SV Herbern angelangt sind, für den es derzeit ziemlich übel aussieht. Seit der Winterpause wartet die Mannschaft, die nach Julian Wiedenhöfts Abschied von Oliver Glöden trainiert wird, immer noch auf einen Sieg. In der Tabelle rutschten die Herberner so auf den letzten Platz. Das rettende Ufer ist mittlerweile 13 Punkte entfernt.

Gibt es für Herbern also überhaupt noch Hoffnung in Sachen Klassenerhalt? Johannes Richter, Kapitän beim Schlusslicht, schätzt die Lage sachlich ein. "Rechnerisch ist es natürlich noch möglich", sagt der 28-Jährige, der seine ganze Seniorenzeit schon in Herbern verbracht hat. "Allerdings müssten wir mittlerweile schon sieben von sieben Spiele gewinnen. Realistisch gesehen ist es also brutal schwer. Dennoch bleibe ich aber der Typ, der jedes Spiel gewinnen will. Auch wenn wir da unten angekommen sind, wo wir nie hin wollten. Man muss jetzt schon träumen."

Trotz der fast aussichtslosen Situation könnte die Stimmung in der Mannschaft aber schlimmer sein. "Die ersten Spiele nach der Winterpause waren ja auch vielsprechend, aber wir haben es nicht hinbekommen, zu gewinnen", so Richter. "Nach den beiden Niederlagen am zurückliegenden Doppelspieltag sind wir allerdings schon an einem Tiefpunkt angelangt." Gegen den SC Altenrheine und Eintracht Ahaus hatten die Herberner jeweils eine 1:4-Niederlage einstecken müssen. "Natürlich haben wir es da teilweise nicht gut verteidigt", fügt Richter hinzu. "Aber wenn du in einer solchen Tabellensituation steckst, gehören auch mehr Wahrheiten dazu. Denn da fliegt dir auch auf einmal jedes Ding in den Knick. Und unsere Schüsse gehen knapp vorbei, an den Pfosten oder werden gehalten." So entwickle sich dann eine Teufelsspirale. 

"Ein kleiner Punkt, den man abhaken will"

"Natürlich läuft deswegen jetzt keiner freudendstrahlend bei uns herum", meint Richter. "Aber den Saisonverlauf können wir eh nicht mehr ändern. Weswegen es auch schön zu merken ist, wie viel Bock die Jungs schon wieder auf Freitag haben. Unabhängig von allem wollen wir da gewinnen." Denn in ein bisschen mehr als 48 Stunden steht für den SV Herbern das wichtige Derby beim Werner SC an. Und dann soll all das wieder klappen, was die Herberner zuletzt vermissen ließen. "Wir kassieren gerade zu viele zu frühe Gegentore", erklärt Richter. "Die defensive Kompaktheit muss also deutlich besser werden. Der Rest kommt dann nämlich von alleine. Es gab im ganzen Saisonverlauf kein Spiel - auch wenn sich das in unserer Situation komisch anhört - in dem wir chancenlos waren."

Und wenn sich am Freitagabend bei bestem Wetter wieder etliche Zuschauer beim Derby einfinden, werde es laut Richter ordentlich knallen. "Das Spiel ist schwierig zu beschreiben", sagt er. "Jedes Jahr ist das ein absolutes Highlight, das wohl in der Liga seinesgleichen sucht." Gerade weil auch der Werner SC sich in akuter Abstiegsgefahr befindet, bekäme das Nachbarschaftsduell noch eine gewisse Extrabrisanz hinzu. "Bisher waren es trotzdem nicht immer die schönsten Spiele", flachst Richter. "Aber da ist immer richtig Pfeffer drin und die Stimmung ist grandios. Natürlich war unser Saisonverlauf bisher eine Katastrophe. Aber das Derby ist auch ein bisschen losgelöst davon. Jeder in unserer Mannschaft weiß, worum es geht. Selbst wenn wir die Klasse nicht halten, ist der Derbysieg zumindest ein kleiner Punkt, den man abhaken will."

Anschwitzen, der 28. Spieltag

Werner SC - SV Herbern (Freitag, 19.30 Uhr)
Ist das Feuer beim Werner SC schon wieder verschwunden? Vor dem Osterwochenende schien es so, als wenn das Team von Interimstrainer Kurtulus Öztürk im Tabellenkeller eine Wahnsinns-Aufholjagd hinlegen würde. Nach den beiden Niederlagen gegen den FC Nordkirchen am Gründonnerstag (0:1) und SuS Neuenkirchen am Ostermontag (1:5) hat die Hoffnung auf den Klassenerhalt wohl einen kleinen Dämpfer bekommen. Immerhin: In den vergangenen drei Derbys blieb Werne ungeschlagen, fuhr dabei sogar zwei Siege ein.
Richter: 1:2!
Heimspiel-Tipp: Flutlichtspiel, Derby - das wird ein packendes 3:3.

Concordia Albachten - SG Borken (Sonntag, 15 Uhr)
Endlich belohnten sich die Albachtener mal wieder für die eigenen Mühen. Und der 3:1-Sieg gegen die TSG Dülmen - einem Team aus dem oberen Tabellendrittel also - verdeutlichte erneut, dass die Concordia vom Potential her sehr wohl in der Landesliga mithalten kann. Bei der Truppe von Sebastian Hänsel fehlte in der bisherigen Spielzeit aber eben die nötige Konstanz. Führen die Albachtener nun den zweiten Sieg in Folge ein, bliebe auch weiterhin - rechnerisch zumindest - alles möglich. 
Richter: 0:2
Heimspiel-Tipp: Alle vier bisherigen Siege heimste Albachten zuhause ein. Der fünfte folgt zugleich: 2:0.

Westfalia Gemen - SuS Neuenkirchen (Sonntag, 15 Uhr)
Das war dann aber mal ein richtiger Befreiungsschlag: Beim 5:1-Sieg über den Werner SC ballerte sich der SuS Neuenkirchen den Frust der vergangenen Wochen von der Seele und verschaffte sich so im Tabellenkeller wieder ein wenig Luft. Tobias Wehmschulte sprach hinterher gar von dem "besten Spiel der Saison" seiner Mannschaft - und fügte noch hinzu: "Den Schwung müssen wir jetzt mitnehmen."
Richter: 3:1
Heimspiel-Tipp: Die Neuenkirchener machen die 1:2-Hinspielniederlage vergessen: 1:3.

TSG Dülmen - FC Nordkirchen (Sonntag, 15 Uhr)
Die TSG Dülmen und der FC Nordkirchen sind ja beide als Aufsteiger erst seit dieser Saison Teil der Liga. Das muss man sich manchmal noch einmal in Erinnerung rufen, weil beide bisher eine richtig starke Serie spielen und zurecht oben in der Tabelle stehen. Nachdem die Nordkirchener nun mit zwei Siegen ein erfolgreiches Osterwochenende hinter sich gebracht haben, kam die TSG zuletzt ein wenig ins Straucheln: Bei der 1:3-Niederlage gegen Kellerkind Concordia Albachten machten sich bei den Dülmenern besonders die personellen Probleme bemerkbar.
Richter: 1:2
Heimspiel-Tipp: Nordkirchen setzt seinen Lauf fort: 1:2.

Vorwärts Wettringen - SV Dorsten-Hardt (Sonntag, 15 Uhr)
Nur ein Tor erzielten die Männer von Vorwärts Wettringen in den vergangenen drei Begegnungen. Und trotzdem verbuchte die Mannschaft von Patrick Wensing dabei eine Ausbeute von fünf Punkten. Für die Wettringer ist die Abstiegszone damit wieder ein bisschen weiter weggerückt. Auch wenn Wensing und seine Jungs mit bisher 36 Zählern noch längst nicht aus dem Schneider sind. Und Obacht vor dem kommenden Gegner: Auch wenn der SV Dorsten-Hardt sich am Ostermontag nur mit 1:1 vor der SG Borken trennte, fuhr die Truppe von Marc Debler davor zwei Kantersiege gegen den BSV Roxel (6:2) und FC Epe (6:0) ein.
Richter: 1:3
Heimspiel-Tipp: Ein kleiner Rückschlag für Vorwärts: 1:3.

VfL Senden - FC Epe (Sonntag, 15 Uhr)
Sieben Punkte aus drei Spielen! Beim VfL Senden läuft es derzeit alles andere als verkehrt. In der Tabelle hat die Mannschaft von Rabah Abed nun drei Punkte Abstand auf den ersten Abstiegsplatz. Das ist aber nicht viel, sagt ihr? In anderen Ligen stimmt das vermutlich. In dieser brutal engen Landesliga sind das aber Welten. Beim FC Epe läuft es momentan hingegen in die falsche Richtung: Nach nur einem Punkt aus fünf Spielen gerät der Aufsteiger immer weiter in Not.
Richter: 2:2
Heimspiel-Tipp: Die Sendener knüpfen an ihre starken Leistungen an: 4:1.

SC Altenrheine - Viktoria Heiden (Sonntag, 15 Uhr)
Also, alles kann ich auch nicht machen. Sagte ich zwar exakt den 4:1-Sieg des SCA am Gründonnerstag gegen den SV Herbern voraus, ließ mich die Mannschaft von Marc Wiethölter am Ostermontag im Stich. Statt eines 2:1-Sieges bei Tabellenführer SG Bockum-Hövel verloren Wiethölter und seine Mannen mit 1:2. Aber: Weil die Altenrheiner zuletzt richtig ordentlich gepunktet haben, sieht es für Joel Flasse und seine Mitspieler in der Tabelle mittlerweile richtig ordentlich aus. Bei 41 Zählern müsste schon ein absoluter Super-GAU passieren, um den SCA noch einmal in den Abstiegsstrudel zu reißen.  
Richter: 2:0
Heimspiel-Tipp: Die Altenrheiner halten Heiden unten drin: 3:1.

Eintracht Ahaus - SG Bockum-Hövel (Sonntag, 15 Uhr)
Nach der Trikot-Panne beim SV Herbern haben wir vergessen, den Ahausern eine entscheidende Frage zu stellen. Hat die Mannschaft von Frank Wegener die schwarzen Altherren-Trikots, die ihnen der SV Herbern zur Verfügung gestellt hatte, eigentlich mit nach Hause genommen? Schließlich haben sie den Ahausern - 4:1 gewannen sie in Herbern - mächtig Glück gebracht.
Richter: 0:2
Heimspiel-Tipp: Wenn gerade wohl einer dem Primus ein Bein stellen kann, ist das wohl die Eintracht: 2:1.

SpVg Beckum - BSV Roxel (Sonntag, 15 Uhr)
Drei Niederlagen in Folge, dabei ein Torverhältnis von 3:13 und jetzt wartet auch noch die SpVg Beckum: Für Marco Weitz und den BSV Roxel sind das keine rosigen Aussichten. Mit Ogün Gümüstas stellen die Beckumer bekanntlich den Torjäger der Liga. 35 Tore hat dieser schon erzielt. Den jüngsten 4:2-Sieg über den FC Epe entschied Gümüstas im Alleingang mit einem Viererpack. Vor allem in der Defensive brauchen die Roxeler also eine ordentliche Leistungssteigerung.
Richter: 3:2
Heimspiel-Tipp: 2:2: Wer weiß, wofür der Punkt noch gut sein wird.



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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 25    108:22 68  
2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    FC Nordwalde 25    79:22 64  
5    VfL Billerbeck 25    70:23 62  

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