Epe nimmt desaströse Ahauser vor der Pause hops
Von Malte Greshake
(30.04.23) Mit einem solchen Ergebnis hätten vor der Partie sicherlich wenige gerechnet. Versteht uns nicht falsch: Der FC Epe ist durchaus in der Lage, mal richtig einen rauszuhauen. Aufgrund der vergangenen Wochen, in denen die Mannschaft von André Hippers und Jens Niehues immer weiter in den Tabellenkeller hinein rutschte, kam der 4:0 (4:0)-Sieg im Derby gegen Eintracht Ahaus aber eben ziemlich aus dem Nichts.
Den Grundstein für den megawichtigen Dreier legten die Gäste aus Epe im ersten Durchgang. Bereits in der 8. Spielminute jagte Amandip Singh den Ahausern einen Dropkick um die Ohren. Und im weiteren Verlauf ließen sich die Hausherren von den Eperaner aber mal so richtig den Schneid abkaufen. In den Zweikämpfen gallig, immer wieder gefährliche Nadelstiche nach vorne und hinten einen überragend Niklas Baumann: So lautete das Geheimrezept der Gäste.
Wegener: "Desaströs, desolat - einfach ein Debakel"
Aber eine andere Zutat war dann eben fast genauso wichtig: Die zahlreichen mitgereisten Epe-Fans steuerten ganz bestimmt an diesem Tag einen großen Teil zum Dreier hinzu. Lautstark trommelten sie ihr Team nach vorne. Und Ben van Almsick musste schließlich nach einer Vorlage von Philipp Hörst nur noch den Schlappen hinhalten (36.). Dieser Treffer entfachte bei den Gästen dann vor der Pause noch einmal richtig Euphorie. Innerhalb von zehn Minuten nahmen sie die Eintracht nun hops: Erst erhöhte van Almsick mit einem trockenen Schuss (41.), ehe Hörst per Foulelfmeter sogar auf 4:0 stellte (44.). Wahnsinn...
Dementsprechend erbost war auch Eintracht-Coach Wegener hinterher. Vor der Pause hatte er bereits Hendrik Vennemann und Timo Brillert ausgewechselt, um ein Zeichen zu setzten. "Ich hätte aber auch jeden anderen Spieler runternehmen können", bestätigte Wegener. "Es fällt mir wirklich schwer, diese Halbzeit zu beschreiben. Desaströs, desolat - einfach ein Debakel. Epe wollte es einfach mehr und hat verdient gewonnen. In meinen fünf Jahren im Amt habe ich noch nie ein solch schlechte Halbzeit gesehen."
Hippers: "Ein unfassbar guter Tag"
Zugute halten musste man den Ahausern dann aber auch, dass sie nach dem Pausentee noch einmal alles versuchten. Es passte dann aber eben zu ihrem gebrauchten Tag, dass Lennart Varwick in der 70. einen Foulelfmeter liegen ließ. Er scheiterte am starken Baumann. Ja, und Epes Keeper sorgte sowieso mit einigen Paraden dafür, dass es an diesem Tag für sein Team nicht mehr brenzlig wurde. Die bereits verwarnten Till Dresemann und Jan Beverborg sahen dann in der Schlussphase wegen einer Rangelei jeweils noch Gelb-Rot (85.). Weil auch die Gäste danach noch einige Konterchancen vergaben, blieb es beim 4:0.
"Für uns kam der Sieg dann auch unerwartet", sagte Hippers selbst zum Befreiungsschlag. "Besonders weil unsere Personalsituation noch nie so schlecht war wie heute. Aber das hat keine Rolle gespielt. Die Jungs haben nach unserem Apell gezeigt, dass sie es mehr wollten. Wir sind jeden Zweikampf voll angegangen, haben jedes gewonnene Duell gefeiert und waren vorne effektiv. Auch was die Zuschauer geliefert haben, war Wahnsinn. Alles in allem war es für uns somit ein unfassbar guter Tag."
Eintracht Ahaus - FC Epe 0:4 (0:4)
0:1 Singh (8.), 0:2 van Almsick (36.),
0:3 van Almsick (41.), 0:4 Hörst (44./FE)
Gelb-Rote Karte: Eintrachts Dresemann (85.) und Epes Beverborg (85.)
