Herbern zu gierig: Roxels Höhenflug gestoppt

Von Malte Greshake

(04.09.22) "Das war heute sehr, sehr, sehr, sehr wenig", sagte ein überraschter Oliver Logermann nach dem Abpfiff. "Ich hätte nicht gedacht, dass wir so schlecht spielen können." Denn nachdem die Roxeler am vergangenen Spieltag noch den SuS Neuenkirchen rasiert hatten, konnten Logermanns Spieler eben so gar nicht an diese Leistung anknüpfen. Gegen den SV Herbern musste sich die Kleeblätter auf eigenem Platz mit 2:4 (2:1) geschlagen geben. 

Springen wir direkt zur vermutlich spielentscheidenden Szene. Oder eher gesagt, zur Szenen-Sequenz. Beim schon schmeichelhaften Stand von 2:1 für Roxel fuhr die Herbern nach der Halbzeit nämlich einen Angriff. Daniel Krüger tauchte da im BSV-Sechzehner auf, wurde allerdings von einem Roxeler hart gestoppt. Ein Elfmeter? Laut Herberns-Coach Julian Wiederhöft war's einer. Ein Pfiff ertönte aber nicht. Jedenfalls: Die Das Spiel lief weiter, die Roxeler schnappten sich die Kugeln, konterten und setzten Maximilian Picht in Szene, der aus wenigen Metern nur die Latte traf (50.).

Krüger mit dem "brutal wichtigem" Ausgleich

Ja, und direkt im Gegenangriff scheiterte Steffen Hunnewinkel erst an Joshua Hermes, Krüger stand allerdings für den Abpraller bereit und erzielte den 2:2-Ausgleich (51.). "Das Tor war für uns natürlich brutal wichtig", erklärte Wiedenhöft. "Danach waren wir gieriger und griffiger." Logermann hingegen wollte sich gar nicht lange damit aufhalten. Natürlich hätte Roxels Coach einen möglichen Treffer von Picht gerne genommen. Aber: "Wir haben uns heute in den Zweikämpfen den Schneid abkaufen lassen, waren viel zu behäbig und kamen nicht für einen Punkt in Frage."

Denn nach dem 2:2 fielen die Roxeler auseinander. Allerdings präsentierte sich Herbern vor des Gegners Kasten in dieser Phase auch ziemlich konsequent. Das beste Beispiel: Lukas Scholdei packte im Anschluss einfach mal eine Fackel aus 25 Metern aus - der Ball schlug hinter BSV-Roxel Joshua Hermes unhaltbar im Knick ein (56.). Als Frederik Falk dann in der 72. Minute auf Hermes zueilte und den Ball mit ordentlich Schmackes ins Roxeler Tor schweißte, war die Messe an diesem Nachmittag gelesen. 

"Der Sieg war absolut verdient" 

Logermann hatte später dann zumindest eine Erklärung für diesen Auftritt parat. "Nach dem Spiel in Neuenkirchen haben wir vielleicht gedacht, dass es von alleine geht", meinte er. "Aber es gibt in dieser Liga keine einfach Spielen. Es war einfach eine verdiente Niederlage." Dass Logermanns Jungs allerdings auch die Qualität haben, an solchen Tagen die Tore zu erzielen, zeigten die Hausherren noch im ersten Durchgang. Florian Bußmann hatte die Roxeler erst mit 1:0 in Führung gebracht (25.), ehe Steffen Hunnewinkel das zwischenzeitliche 1:1 erzielte (32.). Als dann Niklaas Houghton kurz vor der Halbzeit die Gastgeber per Kopf wieder in Führung brachte (42.), sah es für die Roxeler - zumindest was das Ergebnis anging - noch gut aus.

Aber eine Leistungssteigerung folgte dann nach dem Seitenwechsel eben nicht. Weil eben auch die Herberner einen richtig guten Tag erwischten und Roxel besonders im zweiten Durchgang keine Luft zum Atmen gaben. "Wir waren eiskalt und haben unsere wenigen Chancen genutzt", fasste es Wiedenhöft nochmal zusammen. "Und wir haben immer weiter an uns geglaubt und Gas gegeben. Der Sieg war absolut verdient." 

BSV Roxel - SV Herbern     2:4 (2:1)
1:0 Bußmann (25.), 1:1 Hunnewinkel (32.),
2:1 Houghton (42.), 2:2 Krüger (51.),
2:3 Scholdei (56.), 2:4 Frederik Falk (72.)